KOOKread, 14. mit Elisa Aseva, Julia Friedrichs, Thorsten Nagelschmidt und Stefanie Schrank

Published: Dec 13, 2021 Duration: 02:20:36 Category: Music

Trending searches: julia friedrichs
hallo schön amt hier bevor wir auf sendungen gehen zu unserem live stream darf ich euch alle bitten vielleicht es wäre sehr freundlich eure maske aufzusetzen und auf zu behalten bis auf die die auf der bühne sind weil das glaube ich die einzige was wir zurzeit überhaupt machen können uns nicht gegenseitig mit irgendwas anzustecken sobald omikron durchs land fegt das sicherste und einfachste einfach eine maske zu tragen dass wir ganz wunderbar also herzlich willkommen hier im acud studio und zu hause an den bildschirmen zu geriet letzte mal in diesem jahr wir haben ja das ganze jahr über versucht themen zu bespielen und mit leuten lesen musik machen diskutieren zusammen zu besprechen die durch die korona pandemie wahrscheinlich verschärft wurden brennglas artig aber auch sonst gesellschaftspolitische relevanz haben heute sind wir angekommen beim thema dumping texte zu arbeit haben wir es genannt elisas eva julia friedrich und thorsten nagelschmidt werden gleich lesen und sprechen dazu gibt es musik von stefanie schrank song weiteren und bassist in der band locas in love zum thema uns ein führendes sagen den ganzen abend moderieren und nach der pause eigentlich sprich längeres gespräch mit allen zusammen führen wird julia shell julia shell war schon die moderatoren des letzten coups und das hat uns so gefreut und so spaß gemacht dass wir sie gleich nochmal gefragt haben sie hat netterweise zugesagt sie hat mehrere jahre lang als kunstkritikerin und freie journalistin für print und online in deutschland und in london gearbeitet seit 20 13 13 ist sie selbstständig als redakteurin texterin und übersetzerin sie schreibt über kunst literatur film theater tanz musik fotografie ästhetik philosophie und außerdem ist sie politisch aktiv im sprecher innenkreis der koalition der freien szene berlin und um nicht mehr sendezeit zu rauben übergebe ich einfach das wort an sie und wünsche uns allen einen klugen und unterhaltsamen abend herstellen [Applaus] schönen guten abend herzlich willkommen auch von mir hier live im acud verein in berlin mitte mit einigen wenigen menschen aufgrund der pandemie und dafür hoffentlich zu hause im livestream viel mehr von euch an den bildschirmen es ist die letzte veranstaltung von kuwait in diesem jahr und wir wollen heute sprechen über das thema arbeit und zwar hat uns das jahr 2020 im zuge der pandemie einen neuen begriff beschert oder einen begriff in die öffentlichkeit gebracht und zwei den der systemrelevanz dieser begriff hat viele fragen aufgeworfen welches system was heißt relevant und wie wird diese relevanz eigentlich honoriert oder gewertschätzt denn es war und ist doch sehr auffällig dass gerade in systemrelevanten berufen also in berufen die für andere besonders nützlich sind viele menschen am schlechtesten bezahlt werden die schlechtesten sozialen absicherung situationen haben oder die härtesten arbeitsbedingungen gespräche von reinigungskräften von paketboten von kassiererinnen viele körperlich anstrengende dienstleistungsberufe die keine gewerkschaften und betriebsräte mehr kennen die oft in zeitverträgen bei subunternehmern angestellt sind und die sich den luxus des aufbegehrens gar nicht leisten können weil sie dann den job los sind und vielleicht gar keinen anderen bekommen ähnliches gilt natürlich auch für berufe im sogenannten care sektor beispielsweise in der alten und krankenpflege und es sollte an dieser stelle auch niemanden verwundern dass im sogenannten niedriglohnsektor überproportional viele frauen und menschen mit migrationsgeschichte arbeiten wertschöpfung und wertschätzung fallen in diesem system also nicht zusammen einerseits werden leistung und arbeitskraft gefordert sogar als weg zum erfolg führt vermögen beschworen andererseits werden die menschen hinter dieser arbeitskraft hinter dieser leistung ihre arbeits und lebensbedingungen immer irrelevanter immer unsichtbarer so haben manche menschen in der pandemie staatshilfen erhalten andere mussten zum jobcenter dritte haben weiter ihre dividenden und mieten eingenommen und andere erhielten für ihre relevanz lediglich beifall vom balkon das war anfangs sicherlich wohlwollend gemeint von privatpersonen als symbolische anerkennung es mündete aber spätestens dann in hohen als politiker innen anfängen von alltagshelden und engeln zu sprechen ihnen im gegenzug aber keinerlei finanzielle oder arbeitsrechtliche verbesserung in aussicht stellten denn von symbolischer wertschätzung allein kann natürlich niemand seine miete bezahlen geld und angemessene arbeitsbedingungen das sind also objektive oder objektivierbare formen der wertschätzung in unserer gesellschaft anerkennung und sichtbarkeit das sind subjektive formen der wertschätzung in einer gesellschaft drücken sie sich unter anderem darin aus wer eigentlich vorkommt im gesellschaftlichen diskurs wehr gehören und gesehen wird über wen und dessen anliegen in politik und medien diskutiert und gestritten wird und dessen probleme und themen eigentlich von allen als gesamtgesellschaftliche aufgabe begriffen werden und nicht als das scheitern einzelner die in einer angeblich bildungs und chancengerechten leistungsgesellschaft einfach versagt haben warum spiegelt sich diese arbeitswelt der arbeiter innen so selten in der literatur was kann der sozialkritische blick in literatur musik in der kunst überhaupt bewirken könnte der literaturbetrieb selbst vielleicht zugänglicher werden damit wir nicht über prekär arbeitete menschen sprechen müssen sondern sie auch selbst zu wort kommen über diese fragen möchte ich heute abend mit drei autorinnen und einer musikerin sprechen elisas eva thorsten nagelschmidt julia friedrichs und musikerin stefanie schrank ich freue mich sehr dass ihr und dass ihr alle da seid und als erstes möchte ich auf die bühne bitten darf ich begrüßen thorsten nagelschmidt thorsten nagelschmidt lebt in berlin er ist autor musiker künstler und hatte selbst zahlreiche jobs bevor er von seiner kunst leben konnte 2021 erschien sein aktueller roman arbeit im fischer-verlag darin beschreibt er das berliner nachtleben nicht wie in großstadt romanen so oft üblich aus sicht der feiernden sondern aus sicht der arbeitenden menschen herzlich willkommen thorsten nagelschmidt [Applaus] kinder ich lese ein kurzes kapitel ich habe in diesem buch ein gutes dutzend hauptfiguren die sehr unterschiedlich sind sehr unterschiedlichen backgrounds haben und die sich teilweise begegnen teil größtenteils ohne sich gegenseitig zu kennen und ohne das zu merken und ich lese ein kapitel vom taxifahrer heinz-georg betritt wie der ist so mitte fünfzig ungefähr ist in ost berlin aufgewachsen und sozialisiert hat 88 rübergemacht nach west-berlin und verschiedene jobs gehabt war lange auf stütze und ist jetzt eben seit einigen jahren taxifahrer und fährt in diesem buch so durch die nacht also das buch spielt in einer freitag macht im märz und erfährt zu durch nacht und durch das buch auch und das kapitel was ich lesen möchte heißt wenn es um geld geht arschkarte der großeinsatz in mitte hat sogar in die nachrichten geschafft ein brand in einem hotel prenzlauer ecke torstraße das kennt er da fährt er öfter leute hin künstlertypen und kreative zumeist medien fritzen er war sogar schon mal drin an einem nach kohle und rauch riechen winternachmittag in den späten 70ern da befand sich unter den dächern allerdings noch kein hotel sondern das institut für marxismus leninismus der sed sie waren mit der ganzen schulklasse hingefahren um wilhelm piecks ehemaliges arbeitszimmer zu besichtigen pionier geburtstag alle die halstücher um und stolz wie bolle hat ihn als kleinen people schon beeindruckt der holzgetäfelten raum der anblick der ausblick das ganze imposante objekt erst viel später hat er erfahren dass das gelände ende der zwanziger als jüdisches kaufhaus erbaut worden war danach waren die nazis drin und dann die partei nach der wende stand es lange leer bis in den nullern dieser britische hotelkette kam und jahre lang saniert hat um ausgerechnet an diesem geschichtsträchtigen ort so eine luxus bude zu eröffnen und nun steht das haus also in flammen muss ein ganz schönes pärchen sein im radio ist von mehreren verletzten die rede erst der q-free campus dann die eastside moll und jetzt das so langsam fragt man sich ja schon wer zündelt wer da so nach und nach die stadt abfackelt das buch spielt in der ganz nahen zukunft jetzt allerdings sich seine sorge seine sorge ist er braucht mal wieder ein fahrgast seit fast einer stunde totale flaute fing ja ganz gut an der abend eine fuhre nach der anderen und quer durch die stadt doch nach der madame kam nur noch eine 8 euro führe zum engel damen ein sich gegenseitig auf der rückbank ablecken das pärchen und seitdem gondelt betritt kiesow durch kreuzberg und neukölln verfährt wertvolles benzin und wird von minute zu minute fiebriger die straßen sind voller menschen aber niemand bringt ihn ran vielleicht weil es auf monatsende zugeht oder weil die leute bei dem wetter lieber laufen oder mit dem rad fahren mittlerweile hat zwar merklich abgekühlt zehn grad sagt die anzeige und regen haben sie heute nacht auch noch angekündigt aber man kennt sie ja die berliner ein tag mit sonnenschein und sie tun alle so als wäre hochsommer er selbst ist ja nicht anders kann aber auch sein dass die u bahn fahrer schon wieder alles weggefischt haben diese kaum zurechnungsfähigen fahrschüler die irgendwo den einfachen p schein gewonnen haben und die oranienburger nicht von der oranienstraße unterscheiden können raus aus der arbeitslosigkeit rein in den prius und die reisschüssel gleich mal falsch herum in die einbahnstraße bugsieren kommen sie rüber kommt er an wir werden so genauso beschissen wie nebenmann erfährt am tempelhofer feld lang zu columbiahalle aber die veranstaltung dort scheint noch zu laufen also weiter den columbiadamm rauf und am platz der luftbrücke vorbei auf die duden nicht nicht nicht ist doch kein zustand eine lehre taxe in einer freitagnacht das macht doch keinen sinn wie soll der hohenfelder erklären diese schulden diese schuldgefühle ewig er hat so satt das schlechte gewissen das rund drucksen und aus dem weg gehen es steht ihm bisher zu halle saale zeiten fing es an mit ganz kleinen beträgen hier mal ein zu langer kneipenabend da eine taxifahrt zum bahnhof die er sich eigentlich nicht leisten konnte fast jedes wochenende hat er sich ein bahnticket nach berlin und zurück gekauft und zwei nächte bei neuen und alten kumpels auf dem fußboden gepennt der mdr das war wie eine kleine ddr für ihn behörde grausam der chef hatte ihn auf produktion eingestellt ein wendehals hoch 1 er mochte ihn nicht von anfang an da konnte machen was er wollte wenn er da geblieben wäre er werde immer nicht gestorben eines nachmittags der chef hatte ihn für einen dunklen fehler soeben vor versammelter mannschaft zusammen gefaltet hatte er genug er stand einfach auf und ging und das war's mit seiner radiokarriere auf nimmerwiedersehen halle an der saale er lud seinen krempel bei seiner kommt bei seiner mutter in hohenschönhausen ab und begab sich auf eine mehrtägige sauftour dann fand seine mutter eine billige 2raumwohnung für ihn am nöldnerplatz mit bauchschmerzen zurück in den osten in halle saale um die kaution beschissen worden und erst mal ein fabrikneues clavinova bestellt aus frust und auf raten und so ging es los seitdem war er nie wieder im plus es ist wie geschert dass man nicht spielt erst ist da ein schmutziger teller in der spüle dann kommt ein zweiter hinzu und der dritte und der vierte und irgendwann schaust du auf und eine ganze küche ist zugemüllt in zahlen 3000 mark er wiegt auch die wmk bus ab mal am südkreuz gucken freuen als schleicher er hut kommen die hufeisen mensch und dreht das radio lauter er hat jetzt pink floyd laufen die visual hier einst seine alben für die insel die cd liegt ja meist erst nachts ein wenn die straßen schön leer sind aber er braucht jetzt etwas vertraut ist etwas das ihn runter bringt 3000 mag das war die basis sein sumpf da kam mir nie wieder raus einmal falsch abgebogen und das leben stellt hierfür immer ein bein ein paar jahre war ja auch stütze machte das mit einem vergisst man nicht du wirst nicht mehr gebraucht du fühlst dich nutzlos überflüssig ein klotz am bein der gesellschaft zwischendurch hat er mal im callcenter gejobbt aber das war nichts dafür waren nicht gemacht niemand ist dafür gemacht der mensch und die hotline nicht gerade eine liebesbeziehung hätte er nicht eines tages mutter auf das geld für den führerschein an gepumpt und nach ablauf der probezeit gleich den taxischein gemacht er wäre wohl komplett abgeschmiert es gab tage und wochen da hatte er nichts auf der naht kein müden pfennig preisausschreiben rabattmarken nudeln mit gewürz du kannst nirgends hingehen nicht in die kneipe nicht ins café nicht ins kino du lernst keine frauen mehr kennen und fühlt sich als wäre das ganze leben völlig gesperrt du vergisst wie es ist normal die straße runter zu gehen du weißt nicht welchen schritten vor dem anderen machen sollst du bist immer angespannt ist dafür bloß nichts schiefgehen oder kaputt immer oberkante unterlippe wenn er mit julia und den anderen nach der bandprobe was trinken gehen schmiss einer 1 runde dann der nächste und der nächste und kurz bevor wir dran gewesen wäre hieß es in sudmühle auf einmal muss in die falle des sieges gewiss da niemand ski es wurde geredet und hielt ihn für geizig pfennigfuchser knick stiebe krämer seele klammeraffe dann immer wieder zur mutter wans vollhauen zu den kohlrouladen sonntagen sowieso nun aber immer öfter auch unter der woche manchmal gab es noch einen kleinen scheinen dazu oder zwei verschämt zugesteckt keinen augenkontakt du fühlst dich wie ein kind du hast etwas falsch gemacht du weißt es und alle anderen wissen es auch nur gesagt hat keiner was du hast dein geburtstag nicht mehr jetzt niemanden ein schämst dich für deine jämmerlichen weihnachtsgeschenke du machst niemand mehr eine freude ist überall nur eine last du bist gestempelt nicht vertrauenswürdig da bringt es auch nichts sich zu sagen dass man ja immerhin nicht verhungern muss oder erfrieren es ist nicht der verzicht der quält sondern der vergleich und dieses gefühl war neu für ihn das war zu ddr zeiten anders gewesen er fand nicht mehr statt er zog sich zurück er vereinsamt und dann immer das gefühl an alledem selbst schuld zu sein denn am ende des tages ist ja immer jeder seines eigenen glückes schmied hüben wie drüben und mit ski hat in beiden system versagt planwirtschaft oder marktwirtschaft immer zu viel staat hat er damals schon gesagt ein hauen und stechen alle gegen alle wo gearbeitet wird vor allem hobel wenn es um geld geht das karte am südkreuz bereits eine armada hellelfenbein a4 stück schön aufgereiht 5 sogar scheibenkleister andritzki zieht an den kollegen vorbei und umkreis den hildegard knef platz das ist eine große diva wie die knef ihren namen für einen derart trostlosen ort mitten im niemandsland hergeben muss denkt er auch schon wieder ein skandal rote rosen regnet hier wohl eher selten an der bus heute vom haupteingang vetter rechts ran und sich eine zu drehen er wird schon wieder zurück richtung kreuzberg machen das sieht ja jemand auf sich zukommen ein mann 23 jahre jünger als betritt die sauber gescheitelte haare über dem arm er winkt mit der einen hand in der anderen balanciert er eine serviette mit einem angebissenen pizza dreieck vertritt ski stellt die musik aus und lässt das beifahrerfenster runter der mann wollte sich hinab hören sie auch eine weitere strecke fahren kann ich eigentlich nicht machen denn für die sitzen gehen hier abgreifen keine 50 meter von den kollegen entfernt die sich vielleicht schon seit einer stunde die beine in den bauch stehen außerdem wird im fahrzeug nicht gegessen kommt drauf an wie weit sagt er nach halle halle an der saale welches halle denn sonst atw das gibt es auch noch am teutoburger wald tiefsten gott bewahre nein an der saale bin auf der durchreise zugausfall bei der ski wirft einen blick rüber zum taxistand die kollegen stehen alle mit den rücken mit dem rücken zu ihm sie können ihn nicht sehen und wenn schon halle saale das sind an die 180 kilometer hat er damals selbst nachgeschaut in einer dieser endlosen nächte beim wdr steine im magen und heimweh bist unter die ohren da muss ich aber in vorkasse gehen was wird das in etwa 200 kilometer hin leerfahrt zurück ich sag mal 350 euro kein problem ich mir von der deutschen bahn zurück kann ich eben auf essen 8 steigen sie ruhig schon ein sagte lipsky mit einem blick in den rückspiegel der mann öffnete die hintere beifahrertür und lässt sich auf die rückbank sinken eine duftwolke breitet sich im fahrzeug aus er muss sich vor kurzem noch frisch 1 passiert haben betritt ski hat das kartenlesegerät schon in der hand dann schaut er ein weiteres mal in den rückspiegel und wir nun doch ein bisschen nervös wegen der kollegen der eine lebt mit dem rücken an seinem fahrzeug und lässt den blick schweifen und wissen sie was machen wir später müssen sie erstmal auf [Applaus] wunderbar so vielen dank torsten funktioniert das ja kurz und knackig was hat dich denn dazu bewegt die geschichten dieser realen an realen figur personen angelegten figuren aufzuzeichnen an realen figuren sind die nicht unbedingt angelegt das muss ich dazu sagen also ich habe mir mit vielen leuten gesprochen und mir schon auch natürlich vieles übernommen oder so aber ich habe mich jetzt einfach nur namen geändert und dann die echten leben von menschenaffen deine hand operation abgesagt habe es gibt diese unfassbaren umfasst bei vielen texte über berlin und über diese diesen mythos berlin diese rave metropole also nicht nur haare es wurde das natürlich eine fehlbehandlung neulich wieder ein artikel wassberg eingeschrieben und das ist ja auch wären also das ist ja auch interessantes thema und so aber mir fehlten immer bestimmte perspektiven das war halt gerade in der literatur sind es dann immer irgendwie feier leute oder club-betreiber djs die deren perspektiven eingenommen werden und ganz selten die von den leuten die das eigentlich erst möglich machen dass man hier 3 tage wach bleiben und feiern gehen kann und ich glaube dass viele leute als ich vor 15 jahren nach berlin gezogen bin hieß es noch so jahr in berlin da gearbeitet niemand da feiern also nur und das war ja schon da eigentlich nur noch halb lustig weil völlig vergessen wird dass leute arbeiten müssen damit andere feiern kann und du hast weißt du fragst du kannst du dann bist du zu deinem sozialen recherche prozess vielleicht noch was sagen ja ich bin eigentlich von einem zum anderen gekommen also ich habe wenn ich kurz ausholen darf das hat mit den polizisten angefangen und ich will nicht so weit aus aber ich habe eine sehr interessante interessantes erlebnis mit wangen sehr unterstützt haben dagegen das los obwohl ich mich oft wie gewundert habe dass mir diese sachen alle werden und dann irgendwie von einem zum nächsten und ich habe natürlich viel gelesen und wenn man was über sanitäter zum beispiel wissen will die finden einfach in der deutschsprachigen gegenwartsliteratur nicht statt obwohl es sind wahnsinnig interessanter beruf ist aber wenn man sich darüber in wien von will dann kann man zb rtl2 gucken weil da gibt es dann diese reißerischen reportagen aber da findet das halt immerhin statt und was ich auch einfach festgestellt habe ist dass menschen sehr gerne über ihre arbeit sprechen und wir fahren natürlich auch wahrlich viel anerkennung und interesse irgendwie dafür und ich habe aber gemerkt dass irgendwie ganz viele leute irgendwie dann erst mal vielleicht so ablegen und sagen ja ich also das ist ja jede nacht dasselbe und so fragt man also dann zeigt man halt interesse und dann haben die meisten leute schon auch wirklich lust darüber zu reden vielen dank torsten nackt [Applaus] als nächstes autorin und veröffentlicht ihr rät kurztexte auf facebook darin erwerb verwebt sie humorvoll persönliche anekdoten mit sozialkritischen beobachtungen ihre texte entstehen in mittagspausen und feierabend situationen schreiben als ob schiff produkt des alltags nennt sie es 2021 also dieses jahr ist eine auswahl ihrer post von facebook als buch im white box verlag erschien herzlich willkommen elisa [Applaus] vielen dank für diese einladung erst mal ich glaube ich stehe das erste mal am pult um zu lesen wenn ich das gewusst hätte hätte ich mir natürlich was aufregendes angezogen aber [Musik] ich habe ein bisschen pro forma mein buch mitgebracht das jetzt so aus aber ich lese vom handy das keine attitüde ist fällt mir einfach ein bisschen leichter tatsächlich und zu ersten text der ein bisschen wie eine erinnerung ist zur hälfte aber auch ausgedacht und den ich hier heute zum ersten mal sehr kurz entschlossen vortrage also mal sehen wie das geht bfw das bizarrste schuljahr meines lebens habe ich am bfw einem charlottenburger berufsfortbildungswerk verbracht das war in den aller ersten berlin jahren sie hatten da so einen speziallehrgang für schulabbrecherin gestartet also unterricht und bezahlte arbeitsstunden ich glaube mehr einblicke habe ich nicht mal in den paar jahren erhalten die noch in der zukunft warteten was soll ich sagen wir haben relativ viel drogen eingefahren ich kann mich unter anderem an einem speed orgie auf einer mehrstündigen boots ausflugsfahrt erinnern das muss anstrengung für die begleitenden lehrerinnen gewesen sein ich versuchte mich aus allem möglichen rauszuhalten und im unterricht gelangen mir das dann nicht ständig strittig mich mit einem obamas kuh namens dominik in einer klasse voller ausländer kids gab er npd sprüche von sich moment die meisten stimmten ihm zu sie hatten gelernt sich als abschaum zu betrachten es gab nur eine bank losen aufenthaltsraum für raucher die wände waren voller kritzeleien wie im knast mega vorstand der eines tages und meier das war willig lesbe fiel auch öfter das kam dann von dominik zwei mädchen aus meiner klasse wurden in diesem jahr schwanger ein junge mit behinderung starb er im badewannen unfall und dann gab es noch die metro einen russlanddeutschen jungen des mutter als sekretärin bei dem schulzweig angestellt war dimitri war mehrfach als stark alkoholisiert im unterricht aufgefallen in der pause kaufte er sich wodka und mischte ihn mit apfelsaft irgendwann erhielt er ein schulverweis zwei wochen sollte er die schule nicht mehr betreten dürfen letzte chance junge band das klingt alles ruhig war aber es ging eigentlich mit zwei mädchen emine und chrissy freunde die ich mich bald an emmis mann war polizistin ausbildung und nebenher fertigte er haschisch christie's mitbewohnerin in spandau war die von der wir das beat und das koks bekam ein polnischer typ jazz live war zwar dominik swingman aber auch demonstrativ schwul und jobbte im matrix einmal besuchten wir in da saßen cocktail trinken neben brandenburg nazis an der bar und fanden es irgendwie fangen sie an zu flirten es war eine ungehaltene zeit mit gelösten bremsen meine leistung war okay doch es gab bereits ärger wegen dem zu spät kommen und meiner fehlzeiten dann beschwerte sich auch noch das kreuzberger altersheim in dem ich glaubte andere geschichte die zustände dort waren wirklich schlimm meine klasse bild mich dann zur sprecherin weit vor dominik ich war überrascht aber eigentlich macht [Musik] die glastür zum klassenraum war zu einem spinnweben muster gebrochen das erste stück der schmalen fenster reihe in glas mini deren bauch sich mittlerweile deutlich von ihrem schmalen körper abhob für mich noch vor dem klassenzimmer ab dimitri war gestern da und nicht allein sie waren mit einem auto in den hof vor gefahren und dann mit baseball schlägern in das gebäude rein mini und chrissy stand im hof und haben es nur noch splittern hören meinte sie das war so krass ich glaube ich meld mich heute ab und das haben wir dann gemacht crysis geblieben wir haben uns treue oder zumindest in kontakt bleiben geschworen natürlich hat das nicht geklappt ich muss manchmal noch an unseren abend in amys neue wohnung in siemensstadt denken chrissi und ich tranken wein und ihr mann strich nebenan das zweite zimmer es roch nach lösungsmitteln und kardamom wir ließen noch mal den boots trip und diese lange nacht mit auto und speed durch kreuzberg revue passieren ghetto wm sagte die als einzige dort aufgewachsen war und wir stellten uns vor wie wir ein jahr später hier mit dem kind auf 7 städter parkbank sitzen würden irgendwann kam er - mann und sagte dass wir uns das zimmer nun anschauen könnten es war ihr fleisch farben als rosé geworden und die beiden begannen sich zu streiten über die farbe das kiffen und wie es erst mit dem kind werden würde wir verabschiedeten uns leise die mauer war noch keine zehn jahre gefallen keine von uns älter als 19 die zukunft erschienen wie milch getaucht da aber undeutlich wir dachten das würde platz für alles und alle geben ungefähr wie es jetzt wahr was ich auch nicht vergessen werde ist im pausengespräch mit diesem deutschen jungen mit den langen haaren erschien mir viel zusammen für diesen ort und diese zeit dann könnte ich mir ein klassentreffen aussuchen zu dem ich hingehen würde es wäre wohl dieses ich lese jetzt gleich einfach noch einen kleinen text beim aufräumen die unscharfen fotos du auf dem sofa bett vor dem kachel tisch mit kram drauf das war der winter in dem wir die eissorten mit den meisten chemischen zusätzen durchgingen und die verfügbaren bestellt services am liebsten china box wegen der verpackung mit den süßen drachen es war der winter in dem wir uns die schwere decke teilten es gab nur diese eine aber sie war groß wie ein see oder ein schwimmbad groß genug jedenfalls um nur kurz daraus aufzutauchen aufs klo zu gehen oder das eis oft aus dem fach zu holen manchmal schwammen wir darin ich suchte deine hand und dann gleiten durch die unterdecke tiefensee stern haut an dem hundeblick hörst du die wale wie durchfluteten uns tauchten ineinander neben dem griff in die chipstüte oder zur fernbedienung unser atem liegt die eisblumen auf die fenster und wir freuten uns darüber noch eines dieser wunder als immer öfter die türklingel gegen hielten wir die luft an um das lachen zu verdrücken wenn es gar nicht mehr auszuhalten war preston wir die münder in die decke und lachten sturm hinein du suchst es meine hand nachdem die heizung abgeschaltet wurde werfen wir aus dem backofen unserem kamin und tauchten noch tiefer hinab dies ist in den ohren rauschte bis ich eines morgens erwachte aus dem bett und über die im zimmer verstreuten tüten und eisschollen stieg und vorsichtig die tür zuzug der morgenverkehr stand noch bevor die straße lag lea durch den pyjama spürt dich warm wind und beschloss dem salz in der luft zu folgen hey ich hoffe es geht ihr gut keine offenen rechnungen für messi das war [Applaus] [Musik] jetzt ja du hast genau du schreibst auf facebook unter anderem auf twitter und gar nicht eben für das buchformat ganz so gut sein wie es trotzdem dazu gekommen ist dass seine posts als buch erschienen sind nämlich gut hören ja gut das war ganz simpel ehrlich gesagt ein freund ein facebook freund hat irgendwie schon länger gesagt ob ich nicht mal was richtiges schreiben will und richtig was draus machen und das hat dann aus unterschiedlichen gründen nie hingehen weil ich auch nicht versucht habe und dann und er dann den kontakt hergestellt zu der frau die jetzt auch diesen verlag macht der dann an mich herangetreten ist werbe brands genau und die hat mich dann irgendwann gefragt ob ich die posten nicht veröffentlichen möchte und das haben wir dann gemacht wunderbar und das schreiben eben in den sozialen medien ist ein ganz anderes ich finde es auch schon sehr schön dass auf seinem handy liest du nicht aus dem buch das schreiben genauso wie das lesen ja auch ein ganz anderes ist also facebook kann man kommentieren kann man darunter schreiben da entwickelt sich ja auch mehr an dialogen buch ist draußen und wer's ließ hinaus wie wichtig ist denn für dich so ein feedback oder so eine rückmeldung oder so ein austausch vielleicht auch für dann schreiben wir eben im digitalen raum gegeben ist also ich glaube ich bin es schon sehr gewohnt und ich merke auch dass das mit diesem buch mit diesem gedruckten werk das eine andere zeit hat das dann draußen ist und dann erstmal so runden dreht und dann passiert vielleicht was oder auch nicht schon sehr ungewohnt ist für mich und und auch dieser performative aspekt man steht dann hier und liest und so weiter also ich finde dass immer noch alles sehr ungewöhnlich genau ja und irgendwie vorher war es eben sehr viel kommunikativer und auch zu schreiben hatte immer so eine form von hatte immer viel mehr eine richtung weil man ja ungefähre vorstellung selbst wenn es dann irgendwann so ein bisschen selbst wenn man seine leute nicht kennt also ab1000 verloren das ist ja irgendwann vorbei aber selbst dann hat man immer noch eine vorstellung in welchem raum man da hinein schreibt das natürlich ganz anders vielen dank herr lys assia gehören nachher noch mehr [Applaus] und nun darf ich begrüßen stefanie schrank stefanie schrank lebt in köln sie ist musikerin und zwar seit bereits 20 jahren als bassist in der band lockers in love und als sängerin und songwriterin hat sie 2009 10 ihr solo debüt album veröffentlicht es trägt den titel unter der haut eine überhitzte fabrik und ist erschienen auf dem label staatsakt herzlich willkommen stephanie schranke [Applaus] vielen dank wie schön hier zu sein genau ich bin alleine angereist und habe meine beiden geräte hier dabei war ein omnipod und ein toni court anfang der 80er jahre von suzuki hergestellt der monitor ist sehr laut simon könntest du nicht ein klein bisschen leiser machen und ich ja genau und beworben mit dem slogan sound like pro instantly und ich hoffe euch jetzt mit meiner professionalität und hier zu begeistern genau ich habe das songs dabei aus meinem [Musik] si [Musik] ja [Musik] die mutter kann hier ist nie [Musik] stehen lima [Musik] essen situation [Musik] da der jackpot was du brauchst [Musik] nicht das geld set [Musik] [Applaus] on tape [Musik] der montag [Musik] [Applaus] vielen dank [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] das vlies noch was fließt durch unsichtbare [Musik] city [Musik] [Applaus] [Musik] eine [Musik] ende [Musik] und wieder ja [Musik] die erde wer in jetzt kann stein das ist der flugkörper die stimmen sind [Musik] der stadt [Musik] und dann [Musik] [Applaus] vielen dank [Musik] einen [Musik] [Applaus] [Musik] was für eine schöne maschine [Musik] [Applaus] die sich diesen maschine [Musik] die sondern [Musik] [Applaus] und [Musik] sich stark [Musik] ein maschine was will maschinen [Musik] ja [Musik] [Applaus] [Musik] vielen dank ich denke mal auf die andere seite stefanie du du du hast du sprichst oder in deinen texten ihr teilweise sehr sehr konkret aber auch abstrakten bildern über gefühle die gar nicht nur persönlich sind sondern auch beobachtungen das schiff vom gesellschaftlichen phänomenen aber mit der musik das ganze ist trotzdem pop es ist leicht das macht spaß und es nimmt sich auch nicht so ernst ist die musik da vielleicht zugänglicher wie wie verhält sich das so für dich mit dem sozialkritischen blick was eröffnet die musik da vielleicht noch mal ja vielleicht so ein bisschen wie was gerade mit elisa auch schon besprochen wurde das ist natürlich die musik hat so ja unterschiedliche ebenen also natürlich hat die diesen textlichen inhalt aber darüber hinaus gibt es ja auch klang und musik und melodie und es darin natürlich auch vielleicht so multifunktionaler und vielleicht wenn man das so sagen kann anders zu konsumieren als ein buch oder einen artikel und kann so finde ich dadurch vielleicht auch an unvorhergesehene norton irgendwie so ihre wirkung entfalten und man möchte man einfach nur tanzen oder im hintergrund um irgendwie dazu spülen oder so und mal kommt dann doch irgendwie ein impuls der bayern bleibt und einem so inspiriert irgendwelche anderen gedankenwelten vielleicht zu betreten ja ja sehr schön ich habe es mir gerade vorgestellt wie deine texte ohne musik natürlich ganz anders er hat es ganz anders gelesen werden könnten du hast auch gerade jetzt bei bei fabrik die die überhitzte fabrik unter der haut da musste ich so ein bisschen denken an das erschöpfte selbst also für diejenigen die uns nicht sagt das erschöpfte selbst sei im begriff der mittlerweile auftauchten der soziologie als ein phänomen des neoliberalismus der ständige zwang zur selbstoptimierung zum funktionieren müssen führt zum erschöpften selbst und ich wollte dich fragen ob du solche gefühle auch kennst dieses funktionieren müssen vielleicht und wie du dich demenz ist ja klar wer kennt das nicht tatsächlich bei der überhitzten fabrik habe ich so ein bisschen an das finde ich so ganz ohne schlüssiges bild für es ist ja auch nicht mein bild ist ein schlüssiges bild so für künstlerische tätigkeit oder vielleicht auch für menschliche tätigkeit soll dass man die ganze zeit irgendwie so die ganze zeit ist was am arbeiten und man selbst ist ja auch irgendwie so zusammengesetzt aus kleinen teilen und kleinen maschinen die vor sich hinarbeiten und vielleicht auch mal kaputt gehen und geflickt werden müssen und irgendwann veraltet sind genau und natürlich gleichzeitig auch die überhitzte fabrik dass das geister es so zu sagen und dass das unbewusste was was die ganze zeit schafft und ja auch nicht nur reproduziert und verarbeitet sondern auch neue schafft und diese zumindest mehr in die wunde und nervosität vielleicht auch so ein bisschen und ja wie man sich dem entzieht diesen zwängen zu abliefern und leistungen das ja zum beispiel indem ich versuche das tatsächlich ich bin sehr ja so konventionell konservativ auf leistungen ausgerichtet aufgewachsen so messbare leistung so war auch klar wer die erbringt und wissen tätigkeit vielleicht er ist nicht der rede wert ist und ich versuche mich um dem zu entziehen und entziehen finde ich da auch ein schönes wort indem ich eben versuche so zu so integer zu leben wie ich kann und diese versuchen als zu versuchen als künstlerin mich irgendwie durchzuschlagen und zur patchwork und zu handeln da wird darin dann vielleicht auch so räume zu schaffen um anlasse zu austausch und zur begegnung das finde ich daran eigentlich so das wichtigste das man in austausch kommt dass alle an dass es alles an lasse sind zu und möglichkeiten vielleicht miteinander zu sprechen über dinge sehr sehr schönes stichwort auch das wären dann nach der pause auch noch kommen aber wir machen jetzt 15 minuten pause tatsächlich und sehen uns dann wieder mit julia friedrichs und der gesprächsrunde bis gleich [Applaus] gut also herzlich willkommen zurück ich davor stellen unseren letzten gast für heute julia friedrichs sie lebt in berlin ist sagt buchautorin filmemacherin und journalistin sie recherchiert seit vielen jahren zum thema soziale ungerechtigkeit und hat sich dabei insbesondere auch vermögensverhältnisse in deutschland angeschaut 2021 ist ihr buch working class warum der arbeit brauchen von der wir leben können in berlin berlin verlag erschienen herzlich willkommen julia friedrichs [Applaus] ja ganz vielen dank für die einladung war das ist viel zu hoch für mich ich werde jetzt auch was lesen aus dem buch working class und zwar etwas vom anfang und ein kurzes stück aus dem leben von seeed den ich über ein jahr lang begleitet hat vor dem ersten von vielen treffen und gesprächen hatte alexandra den kaffeetisch gedeckt zeit hatte wie immer nach dem dienst geduscht christian seine narben creme aufgetragen die drei gehören zu denen für die es keinen namen gibt working class sagen die briten präzise und stolz class populär die franzosen und wir die kleinen leute die einfachen leute die mittelschicht ersteres ist völliger quatsch letzteres viel zu ungenau wäre der begriff nicht so verbraucht müsste man die menschen die ich mehr als ein jahr lang wieder und wieder traf schlicht arbeiter nennen selbst wenn keiner von ihnen mehr etwas mit den überlieferten bildern der ruß verschmierten kohlekumpel der malocher am band gemein zu haben scheint heute schaffen arbeiter eben nicht mehr unter tage nur selten in der fabrik sie schleppen pakete die treppe hinauf oder schmutzwäsche wieder hinunter sie sitzen an der supermarktkasse oder füllen auf der fläche die regale sie verlegen schnelles internet oder füllen excel listen sie backen mauern kochen putzen sie antworten am anderen ende von hotlines bei servicestellen verkaufs agenturen sie steuern pkw oder bus oder müllwagen sie betreuen und bilden kinder pflegen oper oder uns wenn wir krank sind die working class sieht anders aus als vor 100 jahren aber noch immer gilt es sind menschen die arbeiten um geld zum leben zu haben ganz einfach menschen die keine unternehmensanteile halten über keine mietshäuser verfügen keine erbschaften erwarten den keine windräder gehören nicht bei fonds für die altersvorsorge menschen für die gilt nettoeinkommen gleich monatsbudget ohne rücklagen netz und doppelten familienvermögen boden zeit steigt morgens um 6.30 runter in die u-bahn und wischt den dreck der nacht weg alexandra drückt mittags ihrer jüngeren tochter noch einen kuss auf die wange um dann bis abends klavierschüler zu unterrichten christian ist mittags am schreibtisch im büro um es irgendwie pünktlich in den feierabend zu schaffen sie alle haben schon vor der pandemie von rissen erzielt zeit als er monat für monat beim amt die anträge einreichte damit der staat den niedrigen lohn so aufstockte dass die vierköpfige familie da mindest damit zumindest über die runden kam christian als er in einem freitagnachmittag in einem vier augen gespräch von seiner chefin degradiert wurde und sich fragte ob die firma wirklich die glückliche familie war der er seine arbeitsstunden zu widmen dachte alexandra als ihr endgültig klar war dass sie vermutlich nie einen festvertrag würde erkämpfen können das bezahlter urlaub oder krankentage für sie für immer illusion bleiben würden sei jetzt arbeit ist es seit 18 jahren die berliner u-bahnhöfe zu reinigen er befüllt jeden morgen seinen putzwagen mit einem liter reinigungsmittel mops toilettenpapier blauen säcken und hand pappe er schiebt ihn in den aufzug es der defekt stemmt er sich auf der rolltreppe gegen das schiefe wägelchen und fährt hinab in den untergrund sobald der wagen beladen ist lege ich los sagt seit ich reinige die bahnsteige die treppen den ausgang und den ausgangsbereich einen meter im normalfall drei meter wenn fahrrad da sind putze dahinter und darunter ich fange vorne an mit der vorhalle da muss sich kübeln also die mülleimer entleeren dann muss ich treppen und die ausgänge kontrollieren grund schmutz entfernen zigaretten und laub danach arbeite ich mich stück für stück vor bis zur anderen seite ich muss wissen wenn es flecken gibt trockenen urin und wenn sich jemand übergeben hat wenn jemand geschissen hat muss ich es beseitigen ich bin permanent in eile habe 40 minuten pro bahnhof wenn ich länger brauche dann habe ich einen - und um das minus wieder reinzuholen muss ich schneller arbeiten es ist im u bahnbereich nicht so planbar wie in büros oder gebäuden gestern zum beispiel dabei ein bahnhof so stark verschmutzt da habe ich eineinhalb stunden gebraucht statt 40 minuten da hatten sich die penner mühe gegeben die müllsäcke rauszuziehen und umzukippen das musste dann weg erst regen danach vision dann alles weg bringen wenn ich arbeite und da sind welche dabei die sich ein spritzen oder die alkoholisiert sind muss ich aufpassen dass ich mit denen keinen kontakt aufnehmen sie müssen in ruhe gelassen werden damit sie hoffentlich mich in ruhe lassen hat zeit ein bahnhof fertig gereinigt schiebt er seinen putzwagen in die u bahn um zur nächsten station zu fahren für ihn einer der schlimmsten momente der schicht die fahrgäste sind nicht froh wenn ich komme sagt er manchmal bedankt sich einer aber viele hauen ab wenn ich einsteige die wollen nicht mit mir und meinem wagen in berührung kommen unsere wagen werden in drei schichten benutzt die sehen nicht schön aus wir sollen die auffangbecken nur einmal in der woche wechseln ich würde auch gern die putts sachen in schränken auf jedem bahnhof einlagern aber das ist wahrscheinlich zu kostenaufwendig deshalb fahre ich sie von station zu station jetzt stellen sie sich vor sie haben ihre stühle in der hand ich steige zu ich habe gerade kurze und küsse weggewischt und der mob stinkt drücken sie von mir weg natürlich laut schichtplan ist immer von 11 bis 12 uhr pause ich beanspruche um eine pause aber nach der arbeit zeit sagt er könne im u bahnbereich nichts essen das ist das letzte was ich machen würde ich sehe alles was sie nicht sehen ich kenne alles was sie nicht kennen ich fühle mich immer schmutzig das erste was ich nach der arbeit mache ist duschen dann erst kann ich essen zeit verdient in diesem herbst 10 eur 56 brutto pro stunde seine schicht wurde von 40 auf 35 stunden zurück gefahren er sagt weil die firma den berliner verkehrsbetrieben das angebot angebot gemacht hatte dieselbe anzahl an bahnhöfen in weniger zeit zu schaffen 10 eur 56 x 35 stunden mal viereinhalb wochen das macht rund 1600 euro brutto im monat zeit hat zwei kinder der große sohn macht jetzt eine lehre und verdient dazu zum glück denn vorher ging site zum amt und ließ seinen lohn aufstocken mit meinem geld könnten wir nicht leben sagt zeit dass es kein geld das für die rente reichen wird seine frau nicht für eine kleine schneiderei sie ist auf sechs stunden am tag sagt er damit sie weniger steuern zahlen muss sie verdient auch zehn euro brutto in der stunde trotz ausbildung gestiegen ist der lohn schon seit jahren nicht mehr [Applaus] vielen dank julia friedrichs wie erfahrenen menschen wie said wertschätzung das eine ist alle figuren in deinem buch verlangen eigentlich gar nicht viel mehr als irgendwie von der arbeit leben können ich hatte ja am anfang sozusagen unterteilt in die materielle wertschätzung und in die symbolische wie oder auf welchen ebenen erfahren sie wie wünschen sie sich vielleicht oder ist das nur über luxus gar nicht man schaut immer auf den betrag der pro stunde steht für side und auch für die anderen nicht getroffen habe ist dass dieser betrag so niedrig ist oft nur der eine teil der demütigung einer nannte das den doppelten arschtritt du christ wenig geld und dann wird auch an den bedingungen deiner arbeit die ganze zeit so rumgeschraubt dass sie für dich einfach nicht respektvoll ist zeit hat ja schon dinge erwähnt dass die schicht wurde verkürzt die arbeit wird verdichtet er hat nicht die möglichkeit sein material zu lagern das heißt er muss immer wieder mit dem stinkenden zeug in die u bahn er hat anders als die festangestellten der bvg die das gemacht haben bevor seine tätigkeit outgesourced wurde bis mitte der 90er haben dass festangestellte gemacht die hätten zum beispiel eine fahrkarte für die bvg auch das hat er nicht mehr das heißt er putzt erst die bude und danach muss er sich noch ein ticket kaufen das sind alles dinge die er als zusätzliche demütigung empfindet er muss andere kleidung tragen er kann nicht die bvg kleidung tragen eigentlich ist vorgeschrieben dass man die reinigung dass die zu zweit unterwegs sind wegen der vielen gefährlichen situationen die sie erleben dass auch das eingespart wird er lebt er auch als demütigung und da kommt halt einfach einiges zusammen und ich glaube was noch dazukommt ist halt das gefühl unsichtbar zu sein auch mir ist es aufgefallen ich habe vorher vor der recherche nie auf die menschen geachtet die beside unterwegs sind und die u-bahnhöfe reinigen seit ich ihn kennengelernt habe und weiß dass jede linie an der andere so firma vergeben ist dass die alle andere kleidung tragen dass die ihre wägelchen immer mal an ketten um mal aufs klo zu gehen sehe ich genau die menschen und die wägelchen überall sie fallen mir permanent auf das war eben vorher nicht so und auch das ist ja das was er erlebt also er wird höchstens als störend wahrgenommen aber nicht als ja als als jemand der anwesend ist und bei dem man sich bedankt und das als letzten punkt was er dann zum beispiel auch bemerkt ist es gibt der sohnemann wo man sich beschweren kann ja wenn die u-bahn schmutzig ist also wenn nicht richtig gearbeitet wurde worüber er sich sehr freuen würde es wenn sich da auch meiner meldet und sagt heute war es wirklich gut sauber also auch das passiert ja selten nur noch seit sie nicht mehr direkt bei der bvg sind das auch eine rückmeldung zu der qualität der arbeit kommt und er hat einen sehr großen werk stolz er sagt immer man sieht ob ich im u bahnhof war oder jemand anders nun hast du es als oder ausschnitte aus zeitz geschichte oder leben sichtbar gemacht und und andere personen figuren natürlich auch stellvertretend für die working class und du hast ein sachbuch geschrieben was kann vielleicht also du hast ein zielpublikum du hast vielleicht 1 1 ein ideal was kann aber diese art von journalistische literatur sichtbarkeit bewirken ich weiß nicht ob journalistische literatur ist es ist ja tatsächlich alles echt und alles was sagt hat er genauso auf band gesprochen genau wie alle anderen und mir ist eben wichtig erst mal die die wirklichkeit genau anzuschauen ich habe genauso wie du auch erfahren dass die menschen sehr gerne über ihre arbeit reden sehr gerne auch sehr genau über ihre arbeit reden und eben genau diesen punkt dass menschen wie side oder auch die anderen die ich getroffen habe nie gehört werden dass ihre geschichten weggewischt werden das auch so getan wird als seines geschichten vom rand der gesellschaft das höre ich ganz oft als reaktion das sind keine menschen vom rand der gesellschaft es ist die absolute mitte zeit tut nun sehr notwendige arbeit die wir alle brauchen die wir alle wollen die strukturen schieben ihn an den rand aber er ist keiner form vom rand aber trotzdem ist es ja so menschen wie seit sitzen nicht mehr in den parlamenten sie sitzen auch nur selten in den redaktionen sie schreiben selten romane sie kamen lange gar nicht mehr als filmfiguren vor das ändert sich jetzt ein ganz bisschen was ich sehr gut finde also man hat ja sehr lange so getan als gäbe es die arbeiterklasse nicht mehr sondern als wären wir nur noch in verschiedenen milieus aufgeteilt in verschiedene konsum milieus und als gäbe es die ökonomischen zwänge gar nicht mehr und dass diese lücke zu füllen finde ich sehr sehr wichtig und erst einmal genau zu beschreiben und vielleicht den die entscheiden dann eben auch die möglichkeit zu geben besser bescheid zu wissen worüber sie entscheiden also das wäre der antrieb vielen dank julia friedrichs und jetzt würde ich torsten nagelschmidt und elisa schäfer und stefanie schrank und will er natürlich alle nach vorne bitten damit wir ins gespräch kommen können das nehme ich an ja ihr seid im übrigen natürlich eingeladen aufeinander zu reagieren und zu antworten wir müssen das hier nicht wie ein zoom call machen ich versuche nur ein bisschen zu lenken und zu leiten aber ich möchte julia noch mal kurz daran anknüpfen weil das seien sehr schön der übergang ist und es sind es sind zwei seiten wenn wir natürlich von sichtbarkeit sprechen also wer kann sich ausdrücken wer kann selbst sichtbar werden und das andere wäre dann vielleicht so dass sichtbar machen oder schreiben über die taste eben benutzer auch diesen web mit working class weil weil diese klasse so heterogen irgendwie ist da sind auch leute dabei die haben studiert und ihr leben trotzdem am existenzminimum also es auch nicht mehr so dass man irgendwie weil man eine gute bildung hat irgendwo hinkommt wer soll denn diese heterogene class repräsentieren sind gewerkschaften sind verbände sind lobbygruppen die klassischen strukturen dafür eine lösung ja die wären eine lösung wenn sie sich da genau und gründlich drum darum kümmern würden aber erst mal glaube ich wäre der schritt davor dass die menschen begreifen dass sie hier sorgen und probleme teilen und von all den reaktionen auf das buch das er sehr breit diskutiert wurde hat mich am allermeisten gefreut dass eine der lehrer die ich begleitet habe alexandra eine musikschullehrerin die studiert hat konzertexamen aber jetzt auf honorarbasis beschäftigt ist also nur pro gegeben da dreiviertel stunde bezahlt wird wenn sie krank ist in den sommerferien bekommt sie nichts und die ökonomisch in einer ganz ähnlichen lage lebt wie seit er an der in der oberen mittelschicht aber ganz ähnlich dass sie nach der lektüre des buches gesagt hat dass sie jetzt versteht warum ich jemanden wie seit und sie in einem buch porträtiert habe und dass sie das während der recherche sich immer gefragt hat was haben wir denn miteinander zu tun und das hat mich sehr gefreut weil sich die menschen als sehr als einzelkämpfer definiert haben und sehr stark immer das gefühl hatten bei problemen müssen sie noch mehr geben sie müssen sich noch mehr anstrengen sie müssen noch mehr machen und im zweifel liegt an ihnen wenn was nicht klappt und da rauszukommen und da vielleicht ein ausweg zu bilden nun zu sagen eigentlich sind eure sorgen und nöte relativ gleich und ihr seid ganz viele die in dieser lage sind weil für mich ist die trennlinie das vermögen wer schafft es aus arbeit heraus wohlstand und sicherheit aufzubauen und wenn wir das als trennlinie nehmen dann müssen wir sagen dass ungefähr 40 prozent bis der hälfte der der werktätigen in deutschland eben zu dieser working class gehören und wenn wir dahin mycam das eigentlich klar ist dass die musikschullehrerin und der u-bahnhof reiniger die beide von outsourcing und umstrukturierung betroffen sind ähnliche interessen hätten wäre glaube ich schon mal viel viel gewonnen weil dann könnten sie auch eine stimme eine laute stimme werden thorsten du hast ja auch sehr unterschiedliche protagonisten protagonistinnen und [Musik] funktioniert das ja gut und auch auch du beschreibst dass sie sich sehr als einzelne kämpfer in ein wahrnehmen und auch so gefühle wie auch so scham versagensangst nicht die werden sehr individualisiert empfunden natürlich dabei sind eigentlich auch gesellschaftliche phänomene wie wie haben denn die menschen mit denen du gesprochen hast über diese dieses gefühl von es ist mein eigenes versagen oder gibt es da vielleicht eine gruppe mit der ich mich solidarisch bekennen kann werden kann doch ich fand es sehr interessant dass wir demnächst auf gesagt hat dass also die meisten personen die meisten berufen die ich in meinem buch porträtiere oder darstellen sind ja in morgen wichtig und ich glaube dass die menschen die die ausüben oder das ist vielleicht etwas verbindendes von den menschen und wurden dann mal dass die meisten von ihnen sich sicher sind das sehr wichtige arbeit machen die einfach nur grotesk schlecht bezahlt ist über den doch nicht bei allen und natürlich gibt es da auch abstufungen steuer das ist bei mir wirklich vom drogendealer bis zum polizistin oder polizist dass die das gefühl haben sie tragen hier so nacht weil das gedacht funktioniert und das finde ich eigentlich das interessante das und darf ich sagen dass ich das dann warst du gesagt hast wie das mit der version bewusstsein entsteht ob wir was haben wir eigentlich miteinander zu tun dass eigentlich die menschen auch die sich selbst irgendwie vielleicht nicht alles irgendwie politisch begreifen oder das besonders kritisch aber vielleicht dich irgendwie das gefühl haben dass sie jetzt so ein projekt derzeit sind oder die zeitung lesen oder gesellschaftliche debatten einmischen oder so wenn sie vielleicht aus unterschiedlichen gründen vielleicht auch gar nicht die kapazität dafür zu begraben unter anderen vielleicht auch wegen der arbeitszeiten oder kerner beschäftigung eigentlich ja eine bewusstsein dafür tragen dass die arbeit die sie machen wichtig ist und dass sie unter das team unter teils der prekären bedingungen machen was man da sehr schlechter bezahlung im unterschied zu vielen menschen die jetzt ja auch für andere seite auch also ich habe vor zwei drei jahren ein buch gelesen was mich sehr sehr interessiert hat von david gray bullshit shops sagt jetzt eben um menschen die sagen und ich habe einen bullshit job und damit ist eben nicht gemeint ich aber eher schlecht bezahlt wird oder der über unter schlechten arbeitsbedingungen in die stadthalle sondern menschen die sagen ich werde also die überwiegend sogar gut bezahlt werden die aber immer sagen wenn es mein job nicht gäbe ging es der welt kein stück schlechter oder vielleicht sogar besser und die und so einen ganz anderen leidensdruck haben möchte ich nicht vergleichen stehen einander auf liegen oder dahin wie relativieren das ist auf jeden fall gut genug geld zu verdienen und keine sorgen zu haben und nicht so viel zu stärken und irgendwie zu wissen dann nicht mehr altersarmut dazu und trotzdem habe ich das auch so wahrgenommen dass es da eigentlich auch rosenstolz geht also das programmatisch ist dass technik braucht deren tätigkeit identifizieren und und haben uns da auch viel ziehen da auch vieles raus und dass das natürlich ein problem ist wenn die anerkennungen auf verschiedenen ebenen mich da ich weiß nicht ganz genau ich fragen wie viel wir sprechen das ist gar kein interview alles gut elisa wie wie kommt man als jemand ihre arbeitskraft verkaufen muss in das gemeinsame mit anderen in dieser finden vom solidarischen ich frag vielleicht auch insbesondere weil man den sozialen medien auch nachsagen dass sie noch mehr zu filtern blasen führen vielleicht ist das schreiben hier auch ein mittel ich glaube nicht ich weiß auch nicht wie man vom wie man dazu kommt also ich habe dazu keine kein kein rezept ich weiß dass es für mich immer eine frage war ich glaube dass ich ihn aber mit einer mit einem starken erleben von von armut zusammen also meine familie war einfach sehr sehr arm und gleichzeitig gab es in unserer weiteren familien zusammenhang immer auch ein politisches bewusstsein oder politische debatten die meine oma und meine mutter auf ihre art und auf die art und weise wie sie sich ausdrucken konnte neben geführt haben deswegen glaube ich musste ich mir das nicht später irgendwie erarbeiten sondern das war von anfang an einfach da ich weiß nicht wie das funktioniert und ich glaube überhaupt nicht dass die literatur dafür ein mittel sein kann genau hmm was mir so ein bisschen ich würde gerne so ein bisschen antworten weil ich fand das sehr interessant was du geschrieben hast und oder alles was ihr heute vorgetragen wurde sehr interessant genau aber glaube ich also weil du vorhin meint ist das dass es kein begriff gibt für diese leute und ich dachte na ja es gibt schon diesen begriff der arbeiterklasse so und warum sollte er auf deutsch weniger funktionieren als auf englisch man weiß ihnen hier sehr stark zurück und man greift den aus der stadt an man tut so als gäbe es das nicht aber er existiert ja und ich glaube es wäre schon ganz gut hin zu rehabilitieren und ich frage mich dann auch weil du freunde demütigung gesagt hast und so wie ich das erlebt habe bei menschen die die solche arbeit ausgeführt haben oder in armut jobs eben trainieren und einfach auch arbeit gemacht haben die einfach sonst niemand machen will so einfach ist das ja da habe ich halt eben das gefühl dieses sprechen über dieses demütigung wertschätzung usw das ist auch ein ausdruck von hoffnungslosigkeit weil ich bin zwar schon interessant dass diese diskussion sich so von diskussionen über wertschöpfung und und den capital zwangen so hoch verschoben hat aufs persönliche erleben jetzt fragt man sich vielmehr wie man diese leute besser wertschätzen kann und ich frage mich manchmal ob das nicht eine sehr starke verdrehung ist ob nicht eine ökonomische ob das nicht zuallererst eine ökonomische frage bleiben muss und die natürlich zuallererst bestimmt über unseren sozialen status und nicht andersrum ich habe das gefühl in seinem stark liberal geführten diskurs heutzutage fangen wir immer so damit an wie kann man die leute persönlich wertschätzen und genau also es wäre so eine frage ob das nicht nur eine sehr liberale nebelkerze fall recht niemand ist gedient damit dass er fünf mal gesagt bekommt wir respektieren dich und deshalb war ja auch dieses klatschen dann am ende selbst wenn es im ersten impuls ernst gemeint sein mag wirkte es zynisch weil daraus nicht gefolgt ist weil daraus nicht gefolgt ist dass es höhere löhne gibt und ich finde die unbedingte grundlage muss sein wenn wir als gesellschaft arbeit abfragen dann muss es für die gesetze für diese arbeit mindeststandards geben egal wer sie tut und der - standard den ich mir vorstelle ist das eine arbeit armutsfest sein muss das heißt dass man von dem lohn davon leben kann und auch im alter noch leben kann ganz kurz zu dem wort ob jetzt working class irgendwie dass das richtige das richtige wort ist das weiß ich nicht ich hatte das gefühl man sollte in die debatte neuen begriff einstreuen eben genau weil wie du sagst der begriff arbeiterklasse der ist natürlich da und er ist genauso gut aber mit dem verdienen verbinden ganz viele menschen einfach bestimmte bilder die denken an den männlichen weißen arbeiter unter tage oder im großen industriebetrieb der 60er 70er jahre und weil es denen immer seltener gibt haben ja viele dann gesagt die arbeiterklasse gibt es in deutschland nicht mehr das ist geschichte das ist vergangenheit und ich dass mir war wichtig zu sagen das ist quatsch die arbeiterklasse sieht nur anders aus sie tut andere berufe sie es anders zusammengesetzt und viel kleinteiliger aber natürlich gibt es sie noch und das wollte ich mit diesem mit der übersetzung ins englische einfach ausdrücken ob das jetzt der richtige move ist keine ahnung waren versuche also dass das in erster linie ökonomische fragen sind stets steht steht überhaupt nicht zur debatte ich befürchte nur wir können hier heute abend also ich würde gerne erbschaftssteuer und steuerreformen und andere arbeitsmarktpolitische instrumente diskutieren ich kann es aber allein nicht hilft will fehlt mir die kompetenz und ich werde es nicht schaffen aber wir können uns wir können uns natürlich auch den bereich weil ihr schreibt auch etwas genauer anschauen und ich stefan die du bist seit 20 jahren im musikbusiness könnte man es so sagen oder kennst das zumindest und wir haben ja auch gehört dass wir hier auch von ganz vielen entwicklungen sprechen so über die über die letzten jahre und jahrzehnte da würde mich interessiert ist deine wahrnehmung wie haben sich die arbeitsbedingungen als als musikerin vielleicht geändert vielleicht haben damit einhergehend auch ein selbstverständnis stichpunkte streaming dienst der verwertung zwang tantiemen und vielleicht auch noch mal vor dem hintergrund von corona falls das für dich nochmal ganz neuen aspekt eingegeben hat da kann ich jetzt natürlich gar nicht anknüpfen so richtig an aber was wir gerade gesprochen und gehört haben sondern dass es jetzt quasi ein neues thema oder würde ich würde ich so empfinden genau es hat sich tatsächlich so in meiner situation hat sich was geändert und das war vor als ich angefangen habe klar das hat mit vielem zu tun unter anderem auch mit meinem alter war es sehr viel leichter vor 20 auch vor zehn jahren noch du wirst uns auch wissen um als band irgendwie sich durchzuschlagen und das hat gereicht irgendwie so man hat gespielt und platten verkauft und dann war so genug für alle dafür jetzt kein leben in saus und braus aber es ging irgendwie und das ist hat sich verändert weil genau einfach sehr viel weniger tonträger verkauft werden und ja wenn man weniger live spielt dann kommt natürlich auch weniger geld über das livespielen rein jetzt die letzten zwei jahre waren natürlich besonders extrem das hier ist mein zweites konzert dieses jahr das muss man sich mal vorstellen und ich habe diese platte gemacht 2009/10 und das lief dann gerade so an und es gab so ein bisschen momentum und dass es dann eben einfach löschen mit mit der pandemie und den beschränkungen die es dann gab [Musik] ja es ist ja mein mann mein status und wie ich lebe und arbeite ist also es war schon immer so dass ich natürlich auch viele patchwork habe aber es hat so seine gewichtung verändert und das fast das sagt man ja auch manchmal so dass man quasi so arbeitet um sich die eigene kunst irgendwie so erlauben zu können und ein kleines bisschen ist es schon sonst auch ganz bei ganz vielen menschen aus meinem umfeld dass man so einfach so guckt und verschiedene baustellen hat annehmen man so werkelt und das ist ein seltsamer status weil das auch einer ist und auch das haben die letzten zwei jahre zeigt der gar nicht so richtig vorgesehen ist also ich bin quasi solo selbstständig aber im fall von der unmöglichkeit zu arbeiten habe ich keine absicherung so egal ob das jetzt eine gebrochene hand oder eine pandemie ist wenn ich nicht arbeiten kann dann dann komplett auch nichts rein und dann ist da nichts so keine arbeitslosenversicherung oder ja du hast das nach was genau gefragt nach genau den arbeits lebensbedingungen nein ich finde es schon auch interessant wird auch können wir jetzt gerne diskutieren diese diese frage nach wie wichtig seine gemeinsame erzählung oder so oder vielleicht gibt es ja auch nicht die gemeinsame aber vielleicht wäre es ja schon ein anfang wenn sich nicht alle als einzelne wahrnehmen die gegen dieses system sag ich mal camp oder gegen bestimmte bedingungen kämpfen sondern eben so etwas wie solidarität sich finden würde und ich finde eben in der pandemie haben sie natürlich verteilungskämpfe auch losgegangen und ich denke zum beispiel einerseits bei vielen vor der pandemie gar nicht bekannt wie prekär viele künstler innenleben so es gab es gibt es gibt es ja das nennt sich hier kulturstadt oder kulturnation und die vorstellung davon dass das immaterielle werte gibt die schon irgendwie auch schützenswert sind und man musste sich irgendwann mal nicht dafür schämen mittlerweile ist auch so eine bittsteller position eigentlich also insofern also frage beantwortet und das welt thorsten auch eine frage ich meine in der literaturbetrieb wer schreibt eigentlich romane wer liest eigentlich romane also ist es verwunderlich dass bestimmte figuren nicht auftauchen [Musik] aus frankreich kommen aus england kommt wo ist wie auch meinte er stolz während bei uns ja glaube ich einfach dass man von der klasse also dass man von der arbeiterklasse nicht redet auch damit zu tun hat dass man ja negieren möchte dass es sowas wie klassen gibt deswegen reden die version von niedlichen von schichten was ja glaub ich ein konservatives projekt ist um eben ein anderes negativ aufzubringen also ich glaube dass halt tatsächlich also das was was stephanie auch meinte dass es vor 20 jahren irgendwie man das gefühl hat dass ging besser auch das ist ja hat ja eine soziale ursache also auch da sind kommen wir ja eigentlich wieder zur sozialen frage weil vor 20 jahren gab es auch viel mehr jugendzentren zum beispiel und viel mehr orte an denen man sich ausprobieren konnte es musste nicht alles sofort funktionieren das war nicht alles so teuer die mieten waren nicht so hoch und man konnte sich einfach auch viel mehr ausprobieren und dass das ist halt irgendwie viel weniger proberäume oder so zum beispiel für bands gibt es ist ja nicht einfach so passiert sondern das ist ja dass da liegen ja politische entscheidungen zugrunde das halt gespart wird an bestimmten stellen und das alles viel verwertbarer sein muss und ich glaube ja zum beispiel auch man kann natürlich auch über die kulturpolitik reden oder wer sollte denn irgendwie schreiben oder wem kann man das ermöglichen und das ist auch man sollte das auch alles nehmen was irgendwie gefördert wird und was subventioniert wird und so wieder klar auf jeden fall aber eigentlich wenn man irgendwie was grundsätzlich daran ändern müsste dann führt an dass immer zur sozialen frage und zur systemfrage zurück weil sich sonst einfach nur noch menschen den die irgendwie etwas gesicherte die reiche eltern haben oder was auch immer es überhaupt sich leisten können irgendwie in der band zu spielen oder ein roman zu schreiben oder so also da muss man ja auch erst mal so wenn man halt irgendwie die hälfte des einkommens für die miete ausgibt dann und wenn sowieso also wenn die eigentumsfrage so zu sein nicht angegriffen oder nicht gestellt wird also die ganz marxistisch gesprochen die produktionsmittel frage die eigentumsfrage dann dann ist es ja eben so also ich meine wer verdient wenn der club schließen muss wer verdient trotzdem weiter die der mensch oder der hedge fonds oder was auch immer dem das gebäude gehört und dem irgendwie die miete trotzdem da kriegt man halt neustart kultur aber das geht eben wie sofort wieder weg um die miete irgendwie zu sagen es geht immer noch an die leute die sowieso schon besitzt hatten vorher und ich glaube wenn man irgendwie diese frage ausgeklammert oder nicht stellt dann braucht man auch nicht irgendwie so über kultur politik oder so etwas reden sondern da muss das halt eigentlich anfangen und dieses hat dieses nachkriegs ding also dieses diese wo jetzt so manche dann so nostalgischen zurückblicken die heile spd welt der 70er oder so wo also das ist das ist natürlich auch total verklärt aber man muss natürlich schauen dass man menschen das ermöglicht überhaupt irgendwas zu machen dass nicht alles sofort funktionieren muss sondern dass man sich halt ausprobieren kann ließ er die frage wer wer kann überhaupt schreiben also wir haben im vorfeld gesprochen über das thema zeit zum schreiben und lesen überhaupt wer kommt überhaupt zu schreiben wer wird veröffentlicht wo kann veröffentlich werden und in welchen veröffentlichungs foreman steckt geld eigentlich trennen wie reflektiert du diese dieser dinge ich reflektiere sie eigentlich sehr selten glaube ich aber [Musik] genau ich glaube einen ausdruck von klassenunterschieden ist auf jeden fall die verfügbarkeit von zeit von also arbeiterinnen lohnabhängige oder sogar arme menschen sind immer in - zeit so müssen sich freizeit erkaufen und wer da ganz unten steht rennt hinterher da gibt es keine keine zeit die zu erkaufen ist sondern man fühlt eigentlich nur noch auf man hat schulden an zeit und menschen die vermögen haben haben zeit zur verfügung deswegen gestalten sie finden zum ausdruck und arme menschen können das nicht genau oder nur unter speziellen bedingungen und mir war das zum beispiel wichtig ich bin ich da gar nicht als glänzendes sonder beispiel darstellen aber mir war das zum ausdruck mit meinem buch immer wichtig da werde ich oft so sachen gefragt wie ist das literatur und so und ich denke halt naja das ist die literatur wenn man diese mini zeit hat die man eben hat und die wenn man sich leistet in den arbeitspausen oder am feierabend länger aufzubleiben als eigentlich vernünftig wäre sich nicht mit der arbeit zu beschäftigen in der mittagspause wenn man eigentlich noch das und das aufholen sollte sondern zum beispiel ein facebook post rauszuhauen und dieses und jenes nah und mich interessiert die frage gar nicht ob das literatur ist sondern eher was ich mir davon abbringen kann und ich glaube dass gestaltet ganz stark wer überhaupt in diesem ganzen kulturellen gespräch beteiligt ist und wer nicht weil ich würde auch gar nicht sagen so zu sagen dass der roman das ziel sein muss oder dass es jetzt irgendwie irgendwie die ambition geben muss in so eine literaturbetrieb zu kommen weil solche fragen wie ist das überhaupt literatur oder so das sind natürlich finde ich ganz eindeutig irgendwelche verniedlichung taktiken strecke gehen weil anfangs vielleicht verdeutlich hoheit hat vielleicht vor kontrollverlust weil literatur im klassischen sinne der roman ist hat mit bildungsbürgertum assoziiert und dann braucht man vielleicht etiketten für andere ist aber da würde ich da würde ich sagen die solche konservativen debatten müssen wir nicht führen wie interessant während denn dann ein schritt zurück du hast gesagt erst mal dass menschen in der ausdruck gekommen was sich in sehr schönen begriff finde und dafür ist ja kulturförderung da das ist das konzept der musikschulen deswegen sind bibliotheken da und so weiter seit ich weiß ich weiß ich sagt erstmal nur der mann versucht man versucht es zu ermöglichen und die zweite frage wäre aber dann wie interessant während dann bezahlmodelle sag ich mal oder irgendwelche modelle wo digitales schreiben wo eben literatur wenn sie stattfindet die möglichkeit hat dass man darf man davon irgendwie auch was verdienen kann na ja also ich glaube nicht dass sich diese frage sozusagen neoliberal lösen lässt beziehungsweise dann eben nur individuell klar bestimmte leute können das dann für sich nutzen oder finden dann vielleicht den 3 das dann auf so eine eher unternehmerische art für sich nutzbar zu machen aber ich glaube damit und vielleicht ist es sogar also kann dass am ende eine höhere beteiligung hervorbringen aber am ende glaube ich profitieren dann auch immer die die ohnehin von von wertschöpfung profitieren ich glaube ganz so einfach ist es tatsächlich nicht kurzen wechsel genau ich finde die agb in berlin ja sehr bekannt die agb ist für mich immer ein ganz wunderbarer ort weil die agb für mich manchmal so eine bibliothek ist wie sie sich wie sie in deutschland eigentlich selten gibt aber wie ich sie ganz toll finde wo sich nämlich alle treffen von menschen die wohnungslos sind bis zu kleinen sonnenallee kids bis zu irgendwelchen studien rätinnen und für mich ist das ein ganz besonderer ort weil der irgendwas geschafft hat und ich glaube das liegt so ein bisschen an der historie dass es eben nicht zuallererst ein deutsches starts in stream end war aber auch ein bisschen an seiner lokalen also wo er liegt so in kreuzberg genau und dass das ist für mich immer so ein kleines ideal das aber nur über so eine zufälligkeit entsteht und wenn man wenn man das schaffen könnte sozusagen solche orte solche kulturellen orte zu schaffen in den tatsächlichen begegnungen noch überhaupt von von menschen möglich ist die die im alltag immer immer immer weiter getrennt stattfinden das wäre interessant und da würde ich torsten recht geben dass das ohne eine ohne an der großen schraube zu drehen nicht [Musik] mehr so einfach möglich sein wird oder er im verschwinden begriffen dass genau du hast gerade agb amerika gedenkbibliothek für die nicht berlinerinnen hast gerade die bibliothek hat so ein ort erwähnt man nennt das oder oder in der kultur werden sie auch dritte ort er oft eben diese begegnungsorte stefanie du hast vorhin glaube ich auch schon mal angesprochen dass vielleicht musik also vielleicht ist das auch einer farben konzert das auf konzerten weil musik natürlich irgendwie niedrigschwelliger ist als literatur oder vielleicht einfach zugängliche direkter wie ist deine wahrnehmung also von solchen begegnungsorte im rahmen jetzt von von musik von seiner künstlerischen laufbahn etwas hat auch schon die jugendzentren erwähnt ja auf jeden fall sind das das wurde fand ich gerade sehr schön beschrieben einfach leute die auch schon begegnungen möglich machen und letztlich auch in dem man quasi den soundtrack dazu bereit stellt einfach so dass das fand ich immer so in einen ganz schön eine ganz schöne gestaltungsmacht vielleicht vor der möglichkeit dass man eben diese anlässe schafft also so wie jetzt heute hier auch man das hatte ich wirklich schon sehr lange nicht mehr das jetzt hier einfach so ein paar leute zusammensitzen und über ein thema sprechen und andere leute hören zu und genauso was suchen wir ja alle und dann brauchen wir auch und um uns als als vorteil von irgendetwas zu fühlen klar so und genau auf konzerte natürlich und dass das merken doch bestimmt auch alle das aus was aus was extrem fehlt die so ich habe davon mit der verträge gesprochen diese möglichkeit einfach auch der zufälligen begegnungen wie alisa ist auch gerade beschrieben hat man trifft auf einander man hat sich nicht verabredet zum symbol sondern man begegnet sich einfach oder auch nicht und man bleibt hängen bei dem ein gespräch und bewegt sich weiter klar finde ich genau auch musik nun wichtigen den richtigen kontext dieser art von austausch thorsten wie wichtig sind denn vielleicht utopie oder ich will gar nicht sagen utopien aber die liebe zur natur kann also wie gilt keine politischen probleme lösen aber was sie vielleicht aufzeigen kann sind alternative systeme welten möglichkeiten glaubst du dass es vielleicht sozusagen auch ein bisschen mehr positive alternative erzählungen einladende erzählungen kommt wie ein anderes system aussehen kann denn ich befürchtet also wir kommen immer wieder zur systemfrage und ich sehe schon auch so ich muss zugeben ich kann mir schwer ein anderes system vorstellen ich bin glaube ich auch zu jung um 1 erlebt zu haben welche welche wichtigkeit haben da vielleicht erzählungen auch wieder das sind sehr schwere frage weil auf jeden fall gibt es eine große wichtigkeit und großes bedürfnis auch nach aber ich persönlich zum beispiel tue mich damit wahnsinnig schwer ich bin auch er oft ratlos alles scheiße oder irgendwie so das ist natürlich auch wie eine einfachere position auf meine art aber also es ist natürlich es gibt natürlich unterschiedliche möglichkeiten miteinander zu leben und die überhaupt erst mal zu zeigen ist schon ein fortschritt glaube ich ich persönlich finde zum beispiel auch wenn ich jetzt hier so doppelt angesprochen bin als jemand der bücher schreibt und der auch musik macht ich habe in dem letzten jahr wieder mehr musik gemacht und nicht so viel geschrei oder schon auch schreiben gehört dazu weil ich auch die songtexte schreibt und so aber nicht so viel literarisch geschrieben und ich hab so gemerkt obwohl ich nicht persönlich jetzt auch also das buch läuft gut und ich freue mich darüber und ich kann irgendwie von der kunst leben und das ist schon irgendwie mehr als ja viele menschen irgendwie sagen können die irgendwie schreiben und so und deswegen weiß ich das auch schon alles sehr zu schätzen und trotzdem ist dieses einzelkämpfer ding da natürlich total ausgeprägt irgendwie oder auch internalisiert weil man ja nicht im luftleeren raum existiert man nimmt das ja auch alles irgendwie auf und wird ja irgendwie erzogen und man bewegt sich an dieser gesellschaft und die schreit ein hat die ganze zeit so an dass man halt irgendwie einzelkämpfer ist und ich finde zum beispiel eine große utopie in einer band zu spielen also das habe ich das letzte jahr irgendwie wieder gemerkt gerade auch in diesen pandemie zeiten wo also ganz banale jetzt mal wirklich man konnte keine laute musik kann aber wir konnten halt im proberaum gehen und laute musik hören und die bässe sind unten und die höhen schießen so von wand zu wand und also musik inzwischen vier wänden so wie ich und viele andere halt gerne musik hören in dieser ganzen in dieser ganzen körperlichkeit und und diese ganze physische aspekt des musikmachens und musik hören und da in einem raum zu sein mit anderen leuten die irgendwie keine ahnung auch so ganz schön ebenen miteinander interagieren die vielleicht wie befreundet sind die aber auch zusammen kunst machen in dem sinne dass man halt irgendwie songs schreibt die aber vielleicht auch irgendwie geschäftspartner auf diese weise auch irgendwie sind weil man irgendwie automatisch auch eine gbr ist wenn man irgendwie eine gage bekommt und viele leute in einer band ist also sind ja so ganz viele unterschiedliche ebenen und ich fand das irgendwie noch mal richtig schön nachdem ich auch irgendwie viele jahre keine oder keine musik gemacht habe oder wenig musik gemacht habe zu sehen so ja so kann man halt auch irgendwie miteinander sein und das ist nur so ein ganz ganz kleiner mikrokosmos und dann könnte man jetzt sagen die bands die kämpfen aber auch alle wieder gegeneinander um aufmerksamkeit oder um auf wer kommt auf dieses festival line up oder was weiß ich das natürlich das möchte ich überhaupt nicht irgendwie romantisieren oder so aber trotzdem ist es für mich in meiner arbeit wirklich so gewähre also ich will auch weiter schreiben und ich will auch ein neues buch machen und so aber ich habe die letzten anderthalb jahre gedacht zum glück habe ich auch eine band julia jetzt gibt es wie gesagt viele stellschrauben in der politik muss natürlich vorgelegt werden gestaltet werden es gab jetzt ein ich würde sagen kurzes zeitfenster während dieser pandemie wo bestimmte menschen sichtbare wurden oder wo wir im zuge dieses unsäglichen begriff systemrelevanz mal darüber gesprochen haben ich würde dich und dann müssen wir leider auch schon zum abschluss kommen ich weiß nicht ich habe das gefühl die pessimisten sind hier in der mehrzahl und ich weiß nicht aber ich würde dich gerne bitten von einer beobachtung her was könnten wenn sozusagen oder wo was sind learnings von corona an die wir realistischerweise vielleicht glauben dürfen oder die duma genommen hast wo du sagen würde es da hat schon zum beispiel in politik da hat schon ein bisschen mehr bewusstseinswandel stattgefunden da haben leute was verstanden wo sie vorher nicht wussten und sind sensibilisiert also ich bin gar nicht so pessimistisch ich glaube wir stehen an einer art wendepunkt wenn ich meine arbeit betrachtet da hatte ich sehr viel größere tiefpunkte was die themen angeht die ich bearbeite ich musste noch vor fünf jahren immer sehr viel mehr begründen dass wir wirklich was vermögen und lebenschancen angehen ein sehr ungleiches land sind jetzt kann man sagen dass es eigentlich die schlechte nachricht dass es immer offensichtlicher ist so dass man es nicht mehr so sehr erklären muss aber man kann auch sagen das ist die gute nachricht das inzwischen auf der erkenntnis ebene wir glaube ich weiter gekommen sind dass wir begriffen haben dass wir nicht mehr die nivellierte mittelstandsgesellschaft sind die wir uns eingeredet haben zu sein die wir auch sicherlich mal mehr waren sondern dass wir england sind in dem es sehr sehr große ungleichheiten gibt und ich glaube dass das in den corona zeiten noch mal sehr viel sichtbarer geworden ist auch das klatschen sehe ich durchaus als ja als gut und schlecht gleichermaßen weil ja ist ja zumindest von vielen diesen ehrlichen impuls gab und zu sagen wir finden dass das jetzt respekt da sein muss es ist jetzt ein wendepunkt weil es glaube ich total wichtig ist was daraus folgt und es gibt viele dinge die folgen können die gut sind wir sehen streik bewegungen wir sehen arbeitskämpfe die wieder stattfinden die auch in branchen wo man das dann auch noch vor fünf jahren für unmöglich gehalten hat in krankenhäusern unter erzieherinnen bei lieferdiensten finden arbeitskämpfe stadt das sind alles branchen wo lange gesagt wurde das sind menschen die werden nie streiten entweder weil sie zu idealistisch sind oder weil sie es zu schlecht zu organisieren sind aber das passiert jetzt wir sehen das in einigen branchen schlicht die arbeitskräfte ausgehen und auch das wird glaube ich was ändern das wird dazu führen dass die macht des einzelnen der seine arbeit anbietet größer wird und deshalb finde ich aber ebenso wichtig dass da jetzt in dem moment genau hingeschaut wird und das würde ich gern noch aus all dem was wir gerade gesagt haben noch mal als abschluss sagen in meiner branche ist es extrem wichtig wer erzielt über dieses land wer wird gehört und wer ist sitzt in den redaktionen und wir haben da eben erlebt dass gerade der journalismus ähnlich wie er auch die die literatur ja zunahm oberen zu einem ding der oberen mittelschicht geworden ist in vielen bereichen was was man sich leisten können muss durch den berufseinstieg durch die niedrigen gehälter entweder hat man den partner der gut verdient oder man hat eltern die bei der wohnung mitfinanzieren oder man hat das glück zu den paar zu gehören die es ganz großen erfolg haben aber für die breite mitte ist es sehr viel schwieriger geworden gesichert davon zu leben und es zieht natürlich auch dann bestimmte leute in diese in diese welten und ich glaube dass das in diesem moment total fatale ist wenn wir eben immer immer immer wieder die welt aus der perspektive dieser oberen mittelschicht dieser mittelschicht im erzielen wird es nicht gelingen diese wende zu schaffen weil ich glaube dass das ziel also ich bin gar nicht so ein freund von einem sack gar nicht erst dem wechsel ist die lösung mir würde schon reichen wenn wir uns bei den löhnen und gehältern wieder mehr in der mitte bewegen würden wenn einige weniger verdienen würden und andere dafür mehr wenn wir vermögen stärker belasten würden und arbeit entlasten ich glaube auch im bestehenden system kann man schon sehr sehr sehr viel erreichen und dafür muss man es aber immer wieder ganz präzise beschreiben und menschen neigen nun mal dazu ihren blickwinkel als den normalen als den wahren als den berechtigten zu sehen und deshalb wäre es ebenso wichtig dass eine größere anzahl an menschen die geschichte dieses landes gerade in diesem moment eben erzielt und beschreibt und deshalb finde ich es auch so wichtig über die wirtschaftlichen rahmenbedingungen unserer arbeit eben immer und immer wieder zu sprechen und findet deshalb auch so super dass du beschreibst wer kann vielleicht heute noch musik machen und wer kann das eben nicht mehr tun ein schönes schlusswort dem ich gar nichts hinzuzufügen habe außer einem herzlichen dank an die organisatorinnen von ried und an alle die heute hier waren und zugeschaut haben und natürlich an und meine gäste thorsten magisch mit stefanie schrank julia friedrichs elisa schäfer herzlichen dank dass ihr da wart und einen schönen abend [Applaus] pardon ich war völlig falsch es tut mir leid stefanie zum glück spielst du natürlich noch für uns zum ausschluss einer ausmarsch melodie ja ich habe noch zwei songs im ersten werde jetzt viel über über sichtbarkeit gesprochen jetzt auch um unsichtbare um sidekicks um um die weniger lauten ja vielleicht paar konstellationen könnte man sagen die aber vielleicht die interessanteste und eben weil sich den ganzen film haben und nicht anderswo an der oberfläche schwimmen testen heißt die katze von jesus und obwohl jesus ja so mega famous ist und seit jahrhunderten subjekt von auslegungen und erforschung und trotzdem noch immer so unglaublich mysteriös ist die katze halt irgendwie noch weiß ich auch nicht noch mysteriöser das internet ist voller mit ihr sie ist die interessantere von den beiden [Musik] davon los ich bin mehr [Musik] schuster ich bin nico von je ich bin diese kennst will [Musik] da frauen do ich war ich bin [Musik] ich bin bei [Musik] hier [Musik] danke [Musik] 70 gute idee [Musik] diese [Musik] wien queen neben [Musik] [Applaus] der ok [Musik] 70 gute [Musik] wien [Musik] [Applaus] [Musik] spenden [Applaus] menschen [Musik] [Applaus] [Musik] [Applaus] [Musik] die gibt sich gute klemm [Musik] m diese ist [Musik] 1 bravo [Musik] vielen dank das war sehr schön heute peinlich danke [Applaus] stefanie schrank vielen dank und vielen dank auch für die schöne moderation euch ein vielen dank dass ihr da wart dass ihr geredet habe und zusammen nachgedacht und zugehört und überhaupt wir trotz der ganzen pandemie scheiße hier nochmal in diesem rahmen zusammenkommen können außerdem danken wir natürlich dem akku dass wir hier sein dürfen ran auf und team für den stream simon für den ton der senatsverwaltung für kultur und europa für das geld wir haben zu recht viel vom geld gesprochen und da kommt unseres für diese reihe her die taz ist unser medienpartner auch der danken wir sehr und machen noch einen quasi nachklapp veranstaltung im februar anfang februar hier genaue termin bitte auf unserer webseite cook verein.de oder facebook gibt es uns auch als kuk nachschauen da wollen wir nach all den thematischen schwerpunkten und fokussierung zum corona thema nochmal überlegen auswege stichwort auswege weiterschreiben weiter musik machen was passiert eigentlich was ist mit dem schreiben passiert mit der kunst der eigenen und im leben und wohin geht das jetzt weiter stay tuned kommt gut nach hause habt ein schönes weihnachtsfest trotz allem und einen guten rutsch und danke fürs dasein bis bald

Share your thoughts