VW Bauntal - Sorgen um Zukunft | hessenschau vom 13.12.2023

Published: Dec 12, 2023 Duration: 00:27:40 Category: News & Politics

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Themenüberblick Die Sendung wurde vom hr live untertitelt. Die Sendung wurde vom hr live untertitelt. Herzlich willkommen zur hessenschau an diesem Mittwoch! Die Tage vor Weihnachten sind für sehr viele stressig und für viele auch aufregender, als erwünscht. Bei VW in Baunatal gabs heute eine Betriebsversammlung mit vielen Themen: Einstellungsstopp, technische Probleme, Veränderungen im Unternehmen. Und das ist ein Vorgeschmack auf die große Jubiläumsshow des Internationalen Reitturniers in der Frankfurter Festhalle. Wir sind heute Abend live dabei und machen Lust auf die nächsten Tage. Es gab einen verheerenden Brand gestern Abend in Offenbach in einen Wohnhaus. 2 Menschen starben, darunter auch ein Kind. 3 Überlebende sind schwer verletzt. Die Betroffenen sind traumatisiert, die Nachbarn geschockt. Auch für die Feuerwehr war das ein gefährlicher Einsatz. Der Tag 1 nach diesem Feuer hinterlässt sehr viele mit Fragen. Die Ursachenforschung hat erst begonnen. Tragödie in Offenbach – zwei Tote und Schwerverletzte bei Wohnungsbrand Mit Wärmebildkameras werden heute morgen immer noch einzelne Glutherde gesichtet und dann gelöscht. Gestern Abend brennt das Hinterhaus in der Geleitstraße in der Offenbacher Innenstadt schon lichterloh, als die Feuerwehr gegen 17.30 Uhr dort eintrifft. Schnell hat sich das Feuer über die drei Etagen ausgebreitet. Für die Feuerwehr ein sehr schwerer und gefährlicher Einsatz. N/A Aufgrund der Gegebenheiten konnte der Löschangriff nur über tragbare Leitern gemacht werden. Eine Person konnten wir leider nicht retten, die mussten wir zurücklassen, weil die Hitzeentwicklung dort so groß war, dass sich die Einsatzkräfte zurückziehen mussten. Von den umliegenden Häusern aus filmen Menschen den Brand und den riskanten Rettungseinsatz der Feuerwehrleute im Hinterhof. Und stellen die Videos ins Internet. Vier Menschen kann die Feuerwehr aus dem brennenden Haus retten doch einer davon, ein dreijähriger Junge stirbt noch gestern Nacht im Krankenhaus. Ein 14-jähriger Junge und zwei Frauen im Alter von 40 und 45 Jahren überleben schwer verletzt. Heute untersuchen Statiker die einsturzgefährdete Ruine um zu klären, ob das Haus überhaupt betreten werden kann. Treppenhaus und Dach sind von den Flammen schwer beschädigt. Kein einfaches Unterfangen: Die Herausforderung ist zum einen, an das Gebäude heranzukommen, weil es ein Hinterhaus ist mit einer engen Hofdurchfahrt. Wir reden hier von einem Gebäude aus der Jahrhundertwende, d.h. wir haben hier neben Stahlträgern, die verbaut sind, enorm viel Holz, das eine große Brandlast darstellt. Erst danach dürfen Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks vorsichtig in das Haus, um das letzte Brandopfer zu bergen. Eine Obduktion soll die Identität klären. Für die Angehörigen und Bewohner der angrenzenden Häuser: Furchtbar! N/A Wir haben gestern Abend frühzeitig ein Betreuungskonzept eingerichtet, wo auch die Angehörigen des verstorbenen Kindes mit einbezogen wurden. Wir haben seitens der Polizei psychologisch geschultes Personal, das uns da auch unterstützt um adäquat auch die Leute zu betreuen. Die unmittelbaren Anwohner wurden gestern Abend evakuiert und von der Stadt anderweitig untergebracht, bis die Feuerwehr das Gebäude wieder freigibt. So eine Situation ist auch in einer Stadt wie Offenbach kein Alltag. Das haben wir ganz selten, dass Menschen bei einem Brand umkommen und dann sind meine Gedanken bei all denjenigen, die überlebt haben, den Hinterbliebenen, den Verwandten dort, die einen ganz dramatischen Verlust erlitten haben. Diesen Menschen gelten meine Gedanken und auch mein Beileid. Die Polizei sucht nach Zeugen, die etwas zur Aufklärung des Brandes beitragen können. Denn über seine Ursache weiß man noch nichts. Die Bundesregierung bekam gerade eine Klatsche vom Bundesverfassungsgericht, weil sie Corona-Gelder für den Klimaschutz einsetzen wollte. Auch unsere Landesregierung bekommt eine Klatsche von Hessens Verfassungsgericht. Das hat nämlich entschieden: Ein Politiker darf nicht bestimmen, Klatsche für die Landesregierung bei Hochschule für Landesbedienstete wer Chef der Polizei-Uni wird! Wie schön das war vor einem Jahr für CDU-Innenminister Beuth: Zur Gründung der Hochschule hatte er den Präsidenten noch selbst ausgewählt. Jetzt sagt Hessens Oberstes Gericht: Das geht so nicht! In der freien Lehre habe ein unabhängiger Senat das Präsidium einer Uni zu bestimmen und nicht ein Minister. Der Staatsgerichtshof bemängelt: N/A Im Prestigeprojekt HöMS fusionierte die Verwaltungs- und Polizeihochschule mit der Polizeiakademie sowie der Zentralen Fortbildung des Innenministeriums. Dessen Chef kann bisher den Hochschulpräsidenten erwählen und auch nach Gutdünken abberufen. Ist die HöMS also eine unabhängige Hochschule oder eine Polizei-Kaderschmiede ganz auf Linie der CDU? Zumindest fehle es an unabhängiger Wissenschaft, fanden SPD und FDP. Sie hatten die Klage beim Staatsgerichtshof eingereicht. Die Freien Demokraten sind mit dessen Beschluss heute zufrieden. Hochschulfreiheit ist Hochschulfreiheit, ist Wissenschaftsfreiheit. Es gibt einen Extra-Grundgesetzartikel. Den kannst du als Minister nicht einfach aushebeln. Das muss jetzt in vielen kleinen Schritten abgearbeitet werden. Ich bin froh, dass die Wissenschaftsfreiheit über die Diktatur des Ministeriums gewonnen hat. Es ist der nächste Verfassungsbruch der scheidenden schwarz-grünen Regierung. Der Staatsgerichtshof hatte schon das Corona-Sondervermögen und die Beamtenbesoldung kassiert. All diese Klagen hatten FDP und SPD angestrengt. Die Sozialdemokraten aber sind heute erstaunlich ruhig. Sicherlich auch, sagt FDP-Mann Hahn, aus Sorge vor der CDU. Schließlich wolle die SPD in den schwarz-roten Koalitionsverhandlungen nicht unangenehm auffallen. Da lächele ich drüber. Ich habe SPD-Kollegen am Rande der Plenarsitzung gesagt: "Dann feiern wir halt den Sieg alleine, wenn ihr jetzt in eine Looser-Koalition rein wollt!" Spaß beiseite! Ich kann es verstehen. Sie können auch stolz darauf sein, dass sie die Wissenschaftsfreiheit mit uns gemeinsam erobert haben. Innenminister Beuth übrigens hat heute auch keine Zeit für ein Interview, pocht schriftlich darauf, dass es nur z.T. eine juristische Niederlage sei: N/A Peter Beuth muss sich darum nicht mehr sorgen, er verabschiedet sich aus der Politik. Hier im Innenministerium muss dann jemand anderes aus der wohl schwarz-roten Koalition am Gesetz nachbessern. Dafür gab das Gericht ein Jahr Zeit. Von Wiesbaden gehts jetzt nach Frankfurt. Im Fall der besetzten ehemaligen Druckerei Dondorf in Frankfurt sind Gespräche zwischen der Universität und den Aktivisten vorerst gescheitert. Die Nachrichten mit Martin. Die Besetzer und Besetzerinnen lehnten einen Aufruf zur freiwilligen Räumung ab. Man werde bis auf Weiteres in dem Gebäude bleiben, sei aber offen für weitere Gespräche, so eine Sprecherin. Die Hochschule hatte die Aktivisten aufgefordert, das Gebäude bis heute Nachmittag zu verlassen. In Bad Nauheim wurde am Nachmittag ein Rollstuhlfahrer von einem Kleinlaster erfasst und tödlich verletzt. Der Lkw wollte offenbar in eine andere Straße abbiegen und übersah dabei den Rollstuhlfahrer. Die 81-jährige Ehefrau hat den 87-jährigen Mann im Rollstuhl über die Straße geschoben, als er vom Laster erfasst wurde. Der Mann erlag seinen schweren Verletzungen. Die Polizei sucht Zeugen, um zu klären, warum der Lasterfahrer den Mann übersehen hat. Auf der B454 im Kreis Marburg-Biedenkopf gabs gestern Nacht einen tödlichen Verkehrsunfall. Ein 29-jähriger Autofahrer kollidierte zwischen Stadtallendorf und Neustadt mit einem Lkw, als dieser nach links zu einem Autohof abbiegen wollte. Der Autofahrer hinter ihm fuhr dann fast ungebremst auf den Lkw auf und starb aufgrund seiner Verlet- zungen noch an der Unfallstelle. Der Fahrer des Sattelzugs blieb unverletzt. Die B454 war bis in den Vormittag voll gesperrt. 5 Städte mit Kaufhäusern des insolventen Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof erhalten Geld vom Land. Mit der finanziellen Förderung sollen die Kommunen die Gebäude für eine andere Nutzung umbauen. Hanau, Limburg, Offenbach und Wiesbaden erhalten je 650.000 Euro, Darmstadt bekommt 500.000 Euro, so das Wirtschaftsministerium. So weit erst mal die Nachrichten. Kristin bleibt aber beim Thema Galeria. Am Standort Kassel ist bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern großes Bangen angesagt. Förderprogramm – Land verteilt Geld an Galeria Kaufhof-Standorte Die Belegschaft hat schon einige Pleiten der Kaufhauskette mitgemacht und jetzt auch wieder, seitdem die Mutterfirma pleite ist. Auch Kunden machen sich ihre Gedanken, wie es weitergeht. Ausgerechnet diejenigen, die viele beim Geschenkekauf für Weihnachten beraten, haben evtl. kein schönes Weihnachtsfest. * Musik * Es ist ungewohnt, wenn da nichts mehr ist. Das ist schon seltsam. N/A Die haben ein gutes Sortiment. Ohne würde auf jeden Fall etwas fehlen. N/A Die Mitarbeiter sind freundlich. Das fände ich schade. Das wär ein Verlust für Kassel. N/A Die sollen Amazon dicht machen, nicht hier. Amazon ist Lagerverkauf. Und hier verdienen die Menschen ihr Geld. Galeria in Kassel, das Kaufhaus ist regionaler Magnet. Mit einem Kundenkreis von einer Mio Menschen aus Stadt und Umland. Zuletzt wurde hier 2021 nach Insolvenz und Pandemie modernisiert. Ein Neustart, der jetzt durch die Pleite des Investors Signa gefährdet wird. Keine schöne Weihnachtszeit für die Beschäftigten. Verdi tut, was geht. Sie wollen die gute Arbeitsplätze der Kollegen auch einstehen. Wenn wir wollen, dass Innenstädte weiterleben, dann braucht es genau dort auch die Kraft. Auch die Stadt Kassel hat investiert, in ein regionales Konzept. Neben Postfiliale und Reisebüro soll auch ein Servicepoint der Stadtverwaltung im Kaufhaus Kundschaft anziehen. N/A Für die Vereinigung der Citykaufleute in Kassel kommt die Insolvenz in der Umbauphase zur Unzeit. Es kann passieren, dass so ein Prozess nicht erfolgreich ist. Ich will es mir wegen der Menschen nicht vorstellen. Das sind viele Arbeitsplätze. Das ist für mich ein wichtiger Bestandteil unserer Innenstadt. Ein wesentlicher Garant für den Fortbestand von Galeria in Kassel ist laut Gewerkschaft verdi ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft. Das Bangen der Beschäftigen und der Kunden geht also vorerst weiter. Auch im VW-Werk in Baunatal sind viele sehr angespannt. Heute war dort Betriebsversammlung. Sparprogramm, spürbare Einschnitte, die schon intern angekündigt wurden, und auch noch technische Probleme bei der Produktionsstraße für Elektromotoren. Genügend Themen, die heute in den Köpfen rumschwirrten. Dringende Aufklärung also erwünscht! Sparprogramm – wie geht es weiter bei VW Baunatal? Früh am Morgen im Volkswagen-Werk in Baunatal. Die Anspannung ist spürbar bei mehr als 6000 Mitarbeitern. Sie sind gekommen, um sich bei der Betriebsversammlung über die Zukunft des Unternehmens zu informieren. Vier Mal im Jahr laden Betriebsrat und Werksleitung zu einer solchen Versammlung ein. So spannend wie dieses Mal war es aber selten. Das ist der einzige Anker im Jahr, wo man alles erfährt, weil meistens ist es Flurfunk oder so Gerüchte. Vieles wird auch aus der Presse durchgesteckt, was dann nur halbgar ist. Hier wollen wir die ganze Geschichte oder die Hintergründe erfahren. Das finde ich dann eine gute Plattform dafür. Der Konzern, aber auch das Werk in Baunatal sind in einem Umbruch. Ein Hauptthema bei der Betriebsversammlung: VW möchte 2024 effizienter werden und auch Mitarbeiter einsparen. Allgemein die Stimmung jetzt gerade auch wirtschaftlich ist sehr unsicher und alle sind ein bisschen auf kurzer Zündschnur. Alle sind ein bisschen angespannt. Wir warten auf das Ergebnis der Betriebsversammlung und ob wir da Näheres erfahren. Konkret wird es wegen der laufenden Verhandlungen heute noch nicht. Grundsätzlich seien alle VW-Mitarbeiter von der Umstrukturierung betroffen. Wo und wie viele Angestellte 2024 vielleicht gehen müssen, will noch niemand sagen. Der Austausch sei trotzdem konstruktiv. Es gibt möglicherweise eine Verzögerung. Aber das muss ja nicht gegen die Qualität der Verhandlungen sprechen, im Gegenteil, ich bin zuversichtlich, dass wir mit einem ordentlichen Ergebnis spätestens Anfang des Jahres auf die Belegschaft zukommen. Zumindest eines ist klar: Für das erste Quartal seien alle Stellen gesichert. Es werde sogar über Zusatzschichten verhandelt. Aber die Personallage ist nicht das einzige Thema, das VW in Baunatal derzeit beschäftigt. Denn bei den E-Motoren gibt es seit Wochen technischen Probleme. Nur etwa 20-30 % der gewünschten Motorenzahl konnte bisher gefertigt werden. Das ist kein schöner Zustand. Darum arbeiten ja alle daran, inklusive Unterstützung vom Vorstand, Herrn Schmall, der heue auch hier vor Ort ist, dass wir das gemeinsam auf die Spur kriegen. Die Werksleitung sieht also immerhin einen positiven Trend. Genaue Zahlen zu den Motoren will sie heute aber nicht nennen. Wie es mit dem Personal ab Mitte 2024 weitergeht, wird erst Anfang des Jahres absehbar sein. Zumindest der Standort sei durch eine Investition von mehr als 1 Mrd Euro gesichert. Von Nordhessen zurück ins Rhein-Main-Gebiet. Kommt doch bald wieder eine Mainfähre zwischen Maintal-Dörnigheim und Mühlheim? Noch mal Nachrichten mit Martin. Eine Mehrheit in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung beschloss einen entsprechenden Antrag für eine Wiederaufnahme des Fährverkehrs. Nun soll der Magistrat auf die Stadt Mühlheim, den Main-Kinzig-Kreis und den Kreis Offenbach zugehen, um eine Neuauflage des schwimmenden Nahverkehrs auszuloten. Seit 2017 ist der Fährbetrieb mit einem kurzen Intermezzo 2019 dort eingestellt, weil der Betrieb nicht wirtschaftlich war. Die Frankfurter Virologin Prof. Sandra Ciesek wurde in Wiesbaden für ihr bedeutendes Wirken während der Corona-Pandemie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Überreicht hat die Auszeichnung Sozialminister Kai Klose in Vertretung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Klose betonte in seiner Laudatio ihr "bahnbrechendes wissenschaftliches und beispielhaftes gesellschaftliches Engagement". Gemeinsam mit ihrem Berliner Kollegen Prof. Christian Drosten war Sandra Ciesek u.a. durch den ARD-Podcast "Das Coronavirus-Update" bekannt geworden. Die derzeitige Krankheitswelle in Hessen macht auch vor den Schulen nicht halt. Schulen aus dem Lahn-Dill-Kreis und dem Kreis Limburg-Weilburg berichten laut Schulamtssprecher Dirk Fredl von hohen Krankenständen bei Lehrern und Lehrerinnen. In Einzelfällen hätten Schüler*innen höherer Jahrgangsstufen sogar für einen Tag in den Distanzunterricht wechseln müssen. Ob Sprudelhof, Gradierbauten oder Trinkkuranlage: Bad Nauheim hat als Kurstadt einiges zu bieten und ist ab heute um eine weitere Attraktion reicher: einen Heilwald. Am Mittag wurde der "Heilwald" eingeweiht. Er ist der Erste seiner Art in Hessen und bietet verschiedene Erholungszonen wie ein Waldbadezimmer oder einen Barfußpfad. Im Mittelpunkt steht dort das Thema Stressbewältigung. Die insgesamt 12 Stationen des Heilwalds wurden in Zusammenarbeit mit den Bad Nauheimer Kliniken entwickelt. So weit die Nachrichten, weiter gehts mit Kristin. Weihnachten rollt auf uns zu und es ist wieder große Päckchenzeit. Das war auch schon in den Anfängen der hessenschau so. 1963 haben wir über die Paketflut bei der Frankfurter Post berichtet. Gerade war die Postleitzahl eingeführt worden. Wie der Päckchen-Wahnsinn sich weiterentwickelt hat, das schaut sich Nora Enns an und öffnet Tür Nr. 13 im hessenschau-Adventskalender. Adventskalender (13) – die große Päckchenzeit Unser heutiges Adventskalendertürchen führt uns in eines der größten Paketzentren von ganz Deutschland. Wir sind in Obertshausen. Hier sieht es ein bisschen anders aus als noch vor 60 Jahren. Und eine, die das hier alles im Griff hat, das ist Michelle Rieger. Hallo. - Hallo. Hier geht es ganz schön ruhig eigentlich noch zu, dafür, dass man jetzt das Gefühl hat, es geht rasant auf Weihnachten zu. Ja. Was sagen Sie denn so zum Thema besinnliche Weihnachtszeit? Die ist natürlich hier ein bisschen anders. Der Dezember ist sehr geprägt um ein starkes Paketgeschäft und natürlich immer erfolgreiche Abschlüsse pro Tag. Aber ein besinnliches Weihnachtsfest ist dann hauptsächlich ab dem 24. mit der Familie zusammenzusitzen. Schauen wir uns doch mal an, wie das vor 60 Jahren ausgesehen hat. Wir haben hier den Archivfilm mitgebracht. Es wurde schon appelliert, frühzeitig abzugeben. Sehr wichtig! (Reporter) 20 Tage vor dem Weihnachtsfest herrscht in allen Postämtern wieder Hochbetrieb. Allein in Frankfurt werden täglich rund 200.000 Pakete und etwa 140.000 Päckchen auf den Weg gebracht. Dafür hat die Oberpostdirektion Frankfurt nahezu 4000 Bedienstete eingesetzt. Was hier auffällt, ist, dass es eine ganze Menge mehr Menschen am Band sind. Definitiv, ja. Also das fällt wirklich auf, gerade wenn man sich hier umschaut, die ganze Technik, man merkt, dass sich da einiges getan hat. Man braucht nicht mehr so viel Manpower. Gerade wenn ich mir die Zahlen anhöre, ist schon bewundernswert. (Reporter) Auf dem Frankfurter Messegelände bewältigen etwa 350 Menschen täglich 80.000 bis 90.000 Paketsendungen. Wie sieht es hier aus jetzt in der Weihnachtszeit? Wir haben um die 750 Mitarbeiter. Wir können aber bis zu 700.000 Sendungen am Tag bearbeiten. Oha! Aber die Paketwagen haben wir gesehen. Die gibt es noch, ne? Ja, aber ist jetzt alles etwas moderner und handlicher gemacht. Wie sieht es denn bei Ihnen aus? Packen Sie selbst Postpakete? Doch, auf jeden Fall. Ich finde, es hat was, wenn die persönliche Note da noch so ein bisschen dabei ist. Und es macht mir immer sehr viel Spaß, persönlich noch was mitzugeben. Also, noch bis zum 20. Dezember, aber dann ist wirklich allerletzt Eisenbahn! Da können die Pakete losgeschickt werden, damit sie noch am 24. unterm Weihnachtsbaum landen. Danke für den Tipp, Nora! Nun kommt noch ein weiterer Tipp für Sie: Wenn Sie überlegen, was Sie noch live erleben möchten vor Weihnachten, tolle Pferde, die Crème de la Crème der Dressur und Springreiter, dann können Sie sich die bis inklusive Sonntag in der Frankfurter Festhalle anschauen. Eine große Jubiläumsshow gibts auch, die wir gleich live zeigen. Hier ein Vorgeschmack: Zum 50. Mal – Festhallenreitturnier startet in Frankfurt Was genau gezeigt wird, das wurde bis zuletzt geheim gehalten. Doch das ist die Generalprobe für einen von 10 Programmpunkten der Jubiläumsshow zum 50. Internationalen Festhallen-Reitturnier. 1955 fand es zum 1. Mal statt, organisiert von Fritz und Lieselotte Linsenhoff. Die startete selbst und gewann in der Dressur. Ihre Tochter Ann-Kathrin Linsenhoff hatte ihren 1. Auftritt in der Festhalle 12 Jahre danach. Als Schleifen-Mädchen. Da fuhr man mit einer kleinen Kutsche rein. Ich war ganz stolz. Ich hatte den Korb mit den Schleifen, die den Pferden angehängt wurden. Ich hatte da eine kleine Aufgabe. N/A Eine Aufgabe bei einem Turnier, das immer bedeutender wurde. Hier ein weiteres Wunschstück aus dem hr-Archiv. Während die ersten Pferde schon geprüft werden, stehen die meisten ihrer Kollegen noch friedlich kauend in den Boxen, die in den Messehallen errichtet worden sind. Und wer auf sich hält, hat seinen eigenen Friseur mitgebracht. Eine Stallwache schläft in der Ecke. Es ist gar nicht so einfach, ein so großes Turnier zu organisieren. Wie Sie sich vorstellen können, unterscheidet sich eine pferdesportliche Veranstaltung von allen anderen dadurch, dass wir nicht nur für den Sportler, sondern auch für das Pferd zu sorgen haben. Das bringt im Gesamten viel Vorbereitung mit sich. Was natürlich auch für heute gilt. Doch mit ihrem Stiefsohn Matthias-Alexander Rath hat Ann-Kathrin Linsenhoff einen echten Profi an ihrer Seite. Er selbst ist erfolgreicher Dressurreiter und bereitet heute den Boden für seine Kollegen. So auch für Thomas Wagner aus Bad Homburg, der beim Festhallen-Reitturnier schon mehrere Wettbewerbe gewonnen hat. Natürlich ist man unheimlich stolz, als heimischer Reiter hier in der Frankfurter Festhalle teilzunehmen. Man hat hier unheimlich viele Freunde und Familie, die in den Rängen mitsitzen. Daher ist das hier als Reiter schon was ganz Besonderes, hier am Start sein zu dürfen. Für viele Reiter einer der schönsten Termine des Jahres. Der Auftritt im besonderen Flair der weihnachtlich geschmückten Festhalle. Wenn ich diese vielen glücklichen Gesichter sehe, ob das Besucher sind, Reiter sind, Reiterinnen, alle, alle, die kommen, dann hat man es geschafft. Das fängt eigentlich gleich am Anfang an. Derjenige, der kommt, und wenn er sich freut, ist gut. Und das ist ein kleiner Vorgeschmack auf die Show. Die Generalprobe ist absolviert, inklusive Licht- und Soundcheck. Es kann also losgehen. 40.000 Tickets sind bereits verkauft. Doch ein paar freie Plätze gibt es noch. Seit 19 Uhr läuft die Geburtstags-Show in der Frankfurter Festhalle. Live vor Ort ist unsere hr-Reporterin Ariane Wick. Wie wird das 50. Jubiläum denn gefeiert? Sehr sehr stimmungsvoll. Fast 3000 Besucher beobachten gerade, was gerade in der Festhalle passiert. Hier ist eine Reiterin aus Belgien. Sie hat bis zu acht Pferde in der Dressur. Das nennt sich Freiheitsdressur. Sie kam auf einem Pferd reingeritten. Das hatte kein Zaumzeug und nichts. Es ist die Harmonie zwischen Pferd und der Menschen. Es ist sehr eindrucksvoll. Veranstaltet wird es von einem Turnierstall in Kronberg. Besser bekannt als Gestüt Scharfhof. Ann-Kathrin Linsenhoff hat die Besucher alle begrüßt. Bei mir ist Matthias Rath. Seit 2019 leiten Sie dieses internationale Reitturnier. Aber jetzt zum ersten Mal so eine große Gala. Wie fühlt sich das persönlich an? Das macht mir wahnsinnige Freude, so viele Menschen begrüßen zu dürfen. Das 50. Jubiläum ist ein wunderschöner Anlass. Es ist eine tolle Galashow. Die Vorbereitung hat schon viel Spaß gemacht. Ist eine wunderbare Stimmung in der Halle. Das ist fantastisch. Das Turnier wurde noch hochwertiger. Das Springen bekam einen vierten Stern. Es ist das einzige Hallenspringturnier, das mit vier Sternen unterwegs ist. Die Preise sind hochwertiger, die Hindernisse sind anspruchsvoller. Es geht auch um Punkte für Olympia. Wie kann man sich das die nächsten Tage vorstellen? Wer ist alles am Start? Es ist unglaublich vielfältig. Wir beginnen morgen mit einem regionalen Tag. Freitag, Samstag und Sonntag sind Reiter aus 20 Nationen da. Knapp 100 Reiter mit 200 Pferden. Es ist eine tolle Atmosphäre unter den Reitern. Sie haben den Hessentag angesprochen, da geht es um den Nachwuchs. Morgen sind Nachwuchsreiter vor Ort. Sie kommen alle aus der Region. Morgen Abend der Schauwettkampf der Reitvereine. Es sind junge Leute, die sich kreativ etwas ausgedacht haben. Es ist ein Stück Tradition, dass wir Donnerstag in der Festhalle haben. Ich weiß, er wäre am liebsten auf sein eigenes Pferd gestiegen. Morgen ab 8:00 Uhr geht es los immer bis abends bis Sonntag. Man kann sich Tagestickets oder Abendtickets besorgen. Der Samstag ist schon ausverkauft. Hier ist noch im Hintergrund die wunderbare Gala mit Pferdeduft. Danke, Ariane. Schöne Bilder waren das. Heute um 22.15 Uhr gibts noch mal die Spätausgabe der hessenschau. Schönen Abend! - Tschüs, bis morgen! Copyright Untertitel: hr 2023

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