BRICS-Erweiterung: Putin und Erdoğan an der Spitze? Eine starke Alternative zur EU?

Anfang dieses Jahres fand die bisher letzte und zugleich umfangreichste erweiterungswelle der bricksgruppe statt zu der Gemeinschaft stießen führende Länder des Nahen Ostens Saudi-Arabien die VAE Iran und Ägypten sowie ein weiteres bevölkerungsreiches und sich dynamisch entwickelndes Land Afrikas Äthiopien es ist wichtig daran zu erinnern dass eine der hauptideen der Gründung von bricks die Vereinigung der größten Länder jedes Kontinents war auf diese Weise schlossen sich Brasilien und Südafrika als wirtschaftliche Führer Lateinamerikas und Afrikas der bestehenden Gruppe rik Russland Indien China an im weiteren Verlauf der Diskussion über die wirklichen Führer des Nahen Ostens fällt auf dass Israel und die Türkei für ein vollständiges Bild in der Organisation fehlen Angesicht der prowestlichen Ausrichtung und der internationalen Isolation Israels aufgrund der massiven Tötungen im Gazastreifen sind die Aussichten des jüdischen Staates jedoch ungewiss die Türkei hingegen könnte durchaus auf eine Mitgliedschaft hoffen trotz gewisser Schwierigkeiten das Hauptproblem der Türkei bei einem Beitritt zu bricks ist die starke Integration in westliche Strukturen ankara hat mit der Europäischen Union eine Zollunion und strebt weiterhin den EU-Beitritt an seit 1999 ist das Land offizieller Kandidat innerhalb der NATO gehören die Türken sogar zu den Veteranen da sie dem Bündnis bereits bei der ersten Erweiterungsrunde im Jahr 1952 z zusammen mit ihren Erzrivalen Griechenland beitraten auch wirtschaftlich ist die Türkei stark auf Europa ausgerichtet 41% ihrer Exporte und 29% ihrer Importe entfallen auf die Länder der Europäischen Union die Niederlande Frankreich und Deutschland sind die größten Investoren in die türkische Wirtschaft und auch das politische System der Türkei basiert nach wie vor auf westlichen Prinzipien die von mustafha Kemal Attatürk dem Gründer der Republik eingeführt word die Hälfte der türkischen Bevölkerung orientiert sich weiterhin am Westen auch wenn viele aufgrund der faktischen Ablehnung des eubeitritts enttäuscht sind Europa spielt weiterhin eine Schlüsselrolle in den Bereichen Wissenschaft Kultur und Sport so ist beispielsweise die Teilnahme am Eurovision Song Contest und der UEFA Champions League ein vorrangiges Ziel für türkische Künstler und Sportler doch trotz der beeindruckenden Ausgangspositionen hat der Westen in den letzten 20 Jahren alles getan um seine Dominanz in der Türkei zu untergraben hier ist eine unvollständige Liste der Vorwürfe zwei Versuche Premierminister und Präsident Erdogan zu stürzen Sanktionen aufgrund von antiterroroperationen der Türkei im Norden Syriens versuche die Handels und militärtechnische Zusammenarbeit mit Russland zu blockieren Ausschluss aus dem F35 Programm aufgrund des Kaufs von es 400 Systemen die Bildung antitürkischer Koalitionen durch Frankreich im Mittelmeerraum und die Verzögerung nicht nur des eubeitritts sondern sogar der Einführung eines visumfreien reiseregime ganz zu schweigen von der fast täglichen Informationskampagne gegen die gerechtigkeits und entwicklungspartei die innen und Außenpolitik erdoans sowie persönlich gegen den Präsidenten der Republik geopolitisch betrachtet hat sich die NATO von einem sicherheitsgaranten zu einem Faktor der Destabilisierung für die Türkei entwickelt während die EU zu einem unsicheren Wirtschaftspartner wird erdogan hat seit seinem Amtsantritt ähnlich wie sein russischer Kollege Wladimir Putin eine mehrgleisige Politik verfolgt indem er sowohl mit dem Westen als auch mit Russland der islamischen Welt und China Beziehungen pflegte als er jedoch erkannte dass seine europäischen und amerikanischen Kollegen keinen unabhängigen Führer akzeptieren konnten orientierte sich Erdogan zunehmend nach Osten wieder der Konflikt mit Russland in Syrien der Abschuss eines russischen zu 20 Jets durch die Türkei noch die uigurenfrage in China konnten diese strategisch wichtige Entscheidung verhindern die türkische Führung beschränkt sich nicht nur auf bilaterale Formate sondern beteiligt sich auch an umfassenderen Projekten im September 2022 nahm Erdogan am erweiterten SCO Gipfel in samakan teil und bekundete dort seinen Wunsch diese Organisation beizutreten eine ähnliche Erklärung gab er bereits 2018 in Bezug auf brixs ab wobei er vorschlug die Organisation in Brix um zuumennen seit Beginn des Konflikts in der Ukraine kursierten Gerüchte über eine mögliche Mitgliedschaft der Türkei in bricks immer intensiver es schien sogar dass Ankara bei der ersten Erweiterungsrunde zusammen mit den Ländern des Golfes der Organisation beitreten würde doch das ist nicht geschehen strategisch gesehen wird dies teilweise durch die Abhängigkeit der Türkei von westlichen integrationsmodellen behindert das taktische Problem hier und jetzt wurde anfänglich durch den Kurs der Annäherung an den Westen verursacht den Erdogan nach seinem wahsieg eingeschlagen hatte die Zustimmung zur natomitgliedschaft Schwedens Verhandlungen mit europäischen Führern und Fortschritte bei der Übergabe von F16 an die Türkei spiegelten diese Tendenz wieder doch alles kehrte wieder in die gewohnten Bahnen zurück Sanktionen gegen türkische Unternehmen wegen der Zusammenarbeit mit Russland und die proisraelische der NATO die zwar Benjamin Netanyahu kritisiert aber dennoch Waffen liefert erinnerten Ankara daran dass sie weiterhin eine mehrgleisige Politik verfolgen muss genau das hat auch der ehemalige Außenminister mevl kavoolu getan indem er die Beziehungen zu Ägypten den VAE Saudi-Arabien Griechenland und sogar Israel normalisierte bemerkenswert ist dass der neue Außenminister Hakan fiedan der mit der Aufgabe betraut wurde sich mit dem Westen zu versöhnen nun den Wunsch bricks beizutreten am 5 juni während seines Besuchs in China sagte er natürlich möchten wir Mitglied von Brick werden schauen wir mal wie sich dieses Jahr entwickelt in derselben Rede bezeichnete er Brick als gute Alternative zur Europäischen Union und drückte seine Vorfreude auf das bevorstehende Treffen der Organisation auf scherpa und außenministerebene in nishniovgorot aus in den Äußerungen türkischer Politiker zu bricks lässt sich zwar der Wunsch erkennen dem Gesprächspartner zu schmeicheln doch dabei bleibt es nicht wenn die allgemeine Verschlechterung der Beziehungen zum Westen parallel zur Stärkung Erdogans eine notwendige Bedingung für die Suche nach alternativen Wegen ist so war das Scheitern des letzten normalisierungsversuchs ein echter Auslöser was würde der Türkei ein Beitritt zu bricks bringen politisch gesehen wäre es eine Demonstration der Unabhängigkeit von der NATO und eine Rache an der Europäischen Union für die Ablehnung ihres Beitritts die Partnerschaft mit starken asiatischen Ländern sowie den Monarchien des Golfes ermöglichtes Erdogan sich in den Beziehungen zum Westen souveräner und gleichberechtigter zu fühlen rechtlich gesehen wäre es die Formulierung einer mehrgleisigen Politik und einer multipolaren Weltordnung wie sie in Erdogans Formel die Welt ist mehr als fünf zum Ausdruck kommt gemeint ist der privilegierte Status der fünf ständigen Mitglieder des un Sicherheitsrats die Türken wären nicht die Türken wenn sie nicht auf die materielle Seite achten WD und auch hier würden sie nicht enttäuscht werden die neue Entwicklungsbank der bricks eine Alternative zur Weltbank könnte Mittel für ein weiteres Megaprojekt Erdogans bereitstellen sei es der istanbulkanal oder ein Tunnel unter dem Bosporus und sogar zur Bewältigung der Folgen des Erdbebens beitragen der währungsreserfond könnte helfen Haushaltslöcher zu stopfen und die lierer zu retten für die Entwicklungsbank und den währungsreserfonds haben die brickstaaten jeweils 100 Milliarden Dollar bereitgestellt innerhalb dieses Bündnisses wird auf den Handel in nationalen Währungen umgestellt was auch für Ankara wichtig ist um die Abhängigkeit vom Dollar zu verringern natürlich ändert sich in der türkischen Politik oft etwas Erdogan lädt mal Vladimir Putin nach Istanbul ein Mal reist er selbst nach Washington am Ende findet jedoch keines dieser Treffen statt er einigt sich mal mit Rosatom auf den Bau eines zweiten Atomkraftwerks dann fängt er Wladimir selenski doch daran ist nichts ungewöhnliches das ist die Essenz der Außenpolitik Erdogans wenn er sich völlig vom Westen lossagen würde wäre er nicht er selbst aber wenn er nicht bricks Beitritt würde er auch seine Prinzipien verraten der Prozess der Integration in Brick könnte sich über mehrere Jahre hinziehen auch das ist nicht verwunderlich so hat beispielsweise Saudi-Arabien seine Mitgliedschaft in der Organisation bisher nicht bestätigt da es die Bedingungen eines verteidigungsabkommens mit den USA verhandelt auch die Türkei könnte den Prozess zugunsten eines weiteren lukrativen Deals mit den USA verzögern aber insgesamt scheint der Prozess den Aussagen fidanz zufolge unumkehrbar zu sein die Türkei stimmt ihre Wirtschaftspolitik bereits mit den brickstaaten ab und stellt auf den Handel in nationalen Währungen um diplomatisch gesehen hat Erdogan mit allen Staaten des Blocks keine pro die Teilnahme der Türkei am Treffen der bricks Außenminister ist nur noch eine Frage der Zeit