Unwetter in NRW: Viele Einsätze wegen Starkregen | WDR aktuell

Die Folgen des Unwetters Aufräumen in Borgentreich im Kreis Höxter. Der  Regen hat aufgehört. Das Wasser steht immer noch.   Zumindest im Auto von Bernhard Heise. Gestern  Nachmittag wurde er auf seinem Grundstück von   einer Flut überrascht. Die Garage stand komplett  unter Wasser. “Auf einmal sah ich dann die   Bescherung, dass das Wasser auf einmal die Straße  hochkam und Kanaldeckel hochdrückte. Und dann   stieg das und stieg das.” Eine Anwohnerin  hat die Sturzflut mit ihrem Handy gefilmt.   Die Wassermassen haben gleich mehrere Keller  überflutet, die heute noch ausgepumpt werden   müssen. Auch die Feuerwehr hier hat so etwas noch  nicht erlebt. “Es hat ganz langsam angefangen.   Es war erst ein kleiner Einsatz, dass ein Keller  vollgelaufen sein sollte. Und dann kam sofort ein   zweiter Einsatz hinterher. Und dann überschlugen  sich die Ereignisse. Dass wir eigentlich fast   einen Vollalarm der ganzen Stadt durchgezogen  haben und somit dann hier massiv Kräfte hatten,   um dieser Lage Herr zu werden.” Großeinsatz der  Feuerwehr in der Nacht auch in Horn Bad Meinberg   im Kreis Lippe. Hier blieben mehrere Autos  im Wasser stecken oder trieben sogar ab. Mit   Sandsäcken kämpften die Einsatzkräfte gegen  die Wassermassen. Ein Messdiener-Zeltlager   weiter westlich in Sundern-Hagen im Sauerland  erwischte es schon früher. Etwa 70 Kinder und   ihre Betreuer mussten in eine Schützenhalle  umziehen. Ein Bach war innerhalb von Minuten   angeschwollen. Seit gestern Nachmittag zog ein  fettes Regenband über NRW. Über Westfalen kam es   besonders heftig runter. Und der Starkregen zog  weiter in den Norden von Hessen. Hier Bilder von   überfluteten Straßen der kleinen Stadt Hofgeismar.  Im benachbarten Trendelburg sieht man heute die   verheerenden Schäden. Hier sind nicht nur Autos  und Straßen kaputt. Wasserpumpen sind ebenso   ausgefallen. Die bringen wiederum Trinkwasser  nach NRW. Auch in den Kreis Höxter. Noch kommt   hier genug Trinkwasser an und alle hoffen,  dass dieses Problem nicht noch zusätzlich zu   den Flutschäden auf die Anwohner zukommt. Im Kreis  Höxter gab es in der Nacht mehr als 200 Einsätze   Annika Krooß in Brakel und meine Kollegin Annika Groß ist für uns in  Brakel. Annika, wie ist die Lage heute am Tag   danach? Wir stehen hier im Ortsteil Rheder. Das  ist ein recht kleiner Ort und den hat es heute   Nacht wirklich sehr, sehr tüchtig erwischt. Also  hier ist eine große Schlammlawine einmal durch   den Ort und hier fing es tatsächlich an. Also  das hier ist der Siekesbach, das ist eigentlich   wirklich ein winzig kleiner Bach, vielleicht  einen halben Meter breit und dann, so gegen   9 Uhr, hat eine Anwohnerin im Keller schon  gemerkt, da wohnt sie hier vorne, da kam   das Wasser aus den Steckdosen raus. Dann hat sie  ihrem Sohn Bescheid gesagt. Der sagt nur: Mutti,   pack das Nötigste in eine Wanne, wir müssen ja aus  dem Keller raus. Und dann kam der Schlamm wirklich   schon angeschossen. Also man sieht es hier an  der Hauswand, noch ungefähr 1 Meter hoch und ja,   so geht das dann den ganzen Ort hier Tal ab  noch weiter. Die Feuerwehr, die ist ja mit   mehreren Löschzügen im Einsatz, die haben auch  schon einmal komplett durch getauscht. Also die   erste Schicht von Feuerwehrleuten, die schleppt  sich schon wieder raus. Man sieht es hinter dir,   die Bagger sind im vollen Einsatz. Wie geht es  denn jetzt weiter für die Menschen dort? Ja,   also wie gesagt, die Feuerwehr, die ist so weit  eigentlich schon ganz gut durch. Wir sind eben   einmal durch die Hauptstraße, da haben die  noch den größten Schlamm einmal abgesaugt   und waren schon dabei, die Straße mit Wasser  wieder blank zu switchen. Bei den Anwohnern,   da wird es glaube ich länger dauern. Also die  Anwohnerin hier vorne, die hatte wirklich gerade   Tränen in den Augen, als ich mit ihr gesprochen  habe. Und ich glaube, die schlafen jetzt erst   mal rüber und dann gucken die, was zu retten ist.  Annika Groß, danke für diese Eindrücke aus Brakel.

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