Das Anti-Drohnen-Gewehr | Bundeswehr

Published: Sep 26, 2021 Duration: 00:03:38 Category: News & Politics

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Unbemannte Flugobjekte, kurz UAS oder UAV, auch Drohnen genannt, treten vermehrt in Krisengebieten auf. Für gegnerische Kräfte können besonders sogenannte small UAS Ziele aufklären oder angreifen. Daher stellen sie eine immer größere Gefahr für Streitkräfte in Krisengebieten dar. Die Schwierigkeit ist einerseits diese UAVs am Himmel zu erkennen, als Ziel. Sie sind sehr klein und bewegen sich auch sehr schnell. Und das ist für einen Schützen, der mit einem Gewehr auf dieses Ziel schießen soll eine besondere Herausforderung. Um Soldatinnen und -Soldaten der Bundeswehr zukünftig wirksam vor diesen Gefahren zu schützen, testet die Wehrtechnische Dienststelle 91 aus Meppen verschiedene Systeme zur Abwehr von small UAS. Wir sind hier auf dem Truppenübungsplatz Putlos, Außenstelle Todendorf auf der Schießbahn Golf. Wir führen hier ein Versuchsschießen auf kleine Luftfahrzeuge durch, sogenannte UAVs oder auch umgangssprachlich Drohnen. Das Abwehrsystem besteht zum einen aus einem Störsender gegen Drohnen, einem sogenannten Jammer. Zum anderen besteht es aus einem modifizierten Gewehr. Die Soldaten und Mitarbeiter prüfen bei welchen Entfernungen, Flughöhen und Geschwindigkeiten eine erfolgreiche Bekämpfung von unbemannten Kleinstluftfahrzeugen möglich ist. Vor der Erprobung werden alle beteiligten Gewehre justiert. Der Störsenderbediener erfasst die Drohne und aktiviert das Störsignal. Das blockiert den Empfang von Fernbedienungs- und GPS-Signalen. Je nach Programmierung bleibt das unbemannte Luftfahrzeug in der Luft stehen oder setzt zur Notlandung an. Wenn es in der Luft bleibt wirkt die zweite Komponente: Ein Modifikationssatz für Gewehre mit intelligenter Visiereinrichtung. Dieses System ist auf den Gewehren G95 und G27 verbaut. Das System bietet dem Schützen eine elektronische Unterstützung. Das bedeutet in der Konsequenz, der Soldat, der Schütze richtet das Ziel an und das Zielhilfsmittel berechnet einen Vorhalt. Der Schütze richtet praktisch diesen Vorhalt nach, bringt die Visierlinie praktisch in Deckungsgleichheit und der Schuss löst dann hoffentlich mit dem richtigen Höhenaufsatz und Zeitenvorsatz aus. Ein Metallstift blockiert den Abzug so lange, wie das Ziel nicht mit dem korrekten Vorhalt in der Visiereinrichtung ist. Zur Trefferbeobachtung erfasst ein zweiter Schütze das Ziel mit seinem Zielfernrohr. Nach wenigen Schüssen stürzen die unbemannten Luftfahrzeuge ab. Teilweise haben sie mehrere Treffer. Die übungsplatzeigene Feuerwehr steht bereit, um bei brennenden Drohnen direkt einzugreifen. Um Drohnen zu sparen, hat die Testgruppe die Zielerprobung an Luftballons fortgesetzt. Die Erprobung zeigt deutlich: Die Systeme verbessern bei realistischen Szenarien die Treffgenauigkeit bei Zielen beachtlich. Damit ermöglicht das System den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit geringen Ausbildungszeiten, unbemannte Kleinstflugzeuge erfolgreich zu bekämpfen.

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