Womit hat sich Ihr Team beschäftigt? Unser Team hat sich damit beschäftigt,
dass die Energieversorgung sich grundlegend ändern wird. Das ist sicherlich für alle klar,
insbesondere in der heutigen Zeit. Der Teil, den wir beitragen wollen, ist, dass
Plattformen entstehen, die es erlauben, dezentral zu agieren. Das heißt, wir
alle wissen Erneuerbare, die sind nicht überall. Wind wird dort installiert, wo er
weht, und die Sonne scheint eben tagsüber. Unsere Technologie, unsere Plattformen
bringen diese Dinge zueinander. Der Abstand von Zeit und Ort wird kompensiert durch
Speicher, wird dann verteilt in viele Orte, in unsere Infrastruktur und wird verwendet,
zum Beispiel um Elektroautos in wenigen Minuten zu laden anstelle von Stunden. Und die
Integration verschiedener weitere Techniken ist für die Zukunft gegeben. Das ist unsere
Innovation. Damit haben wir uns beschäftigt. Was ist das Innovative an Ihrem Projekt? Das wirklich Neue an dem Projekt ist, dass wir, um eben die Verteilung in die Fläche realisieren
zu können, die Leistungselektronik, und der Teil, der dann eben die die Stromversorgung
aus dem Netz verbindet, mit dem Auto, der Wandel von Wechselstrom in Gleichstrom,
der diesen Teil miniaturisiert. Normalerweise reden wir über metergroße Anlagen.
Für uns war wichtig: Platz ist teuer. Wir alle wissen das - in den Städten,
überall. Wir wollen es klein machen, leise machen, so dass es uns nicht stört und
überall verwendbar ist. Und genau das haben wir getan. Und dazu hat uns beispielsweise unser
Partner Fraunhofer große Beiträge geleistet, denn das ginge nur mit der wirklichen
führenden Technologie auf der Elektronik, aber auch auf das auf der Softwareseite. Welches Potenzial hat Ihre Innovation? Das Potenzial ist nahezu unbegrenzt. Warum
sage ich das? Weil wir am Anfang dieser Transformation stehen. Zentrale Kraftwerke
werden aufgeteilt. Wir bekommen sehr viel dezentrale Strukturen. Wir reden also statt
von Hunderten von Kraftwerken in Europa, reden wir dann von Hunderttausenden oder
gar mehr Einheiten, die von unseren Häusern, in unseren Firmen, in der Infrastruktur gebraucht
werden. Somit stehen wir ganz am Anfang. Das Thema nennt sich kritische
Infrastruktur. Wir wollen ein resilientes, stabiles Stromnetz. Dafür wollen wir
gerne einen Beitrag leisten. Somit, ich glaube, die Menge sollte
hier keine Grenze darstellen. Welche Bedeutung hat Ihre Innovation für den Wirtschaftsstandort Deutschland? Wir kommen aus Deutschland. Wir sind
in Deutschland groß geworden. Wir haben unsere Entwicklung, unsere Produktion in
Deutschland. Wir haben jetzt erweitert in die USA, ein weiterer großer Markt.
Wir haben die Arbeitsplätze hier in Deutschland geschaffen. Wir sehen das als
wesentlichen Faktor, insbesondere für die Komponente der kritischen Infrastruktur,
dass das aus unserem Land, aus Europa, herauskommt. Wir sehen die Abhängigkeiten
aus heutigem Anlass, was daraus folgen kann. Und von daher Wir haben den ganz
klaren Fokus: von hier für hier. Welche Visionen gibt es für diese Innovation bzw. für Ihre Arbeit? Die Vision liegt darin, dass wir den Weg
weitergehen. Und wenn wir mal gucken, wir starten mit der Vision, dann kommt
die Forschung, dann kommt die Entwicklung, die Industrialisierung. Wir wollen ja
ein Produkt machen, es soll ja in die Wertschöpfung gehen. Wir haben in Deutschland eine
Fabrik aufgebaut, die nach Automotive Standards produziert und die Qualität absichert. 5.000,
10.000 Einheiten pro Jahr sind dort möglich. Wir haben expandiert in die USA. Wir sehen
ein großes Potenzial und wir selber sind kein Energieversorger. Wir wollen auch keiner
sein. Wir sehen uns als Enabler. Wir möchten diese intelligenten Plattformen, den, wie
wir es sagen, “Future Power Companies” zur Verfügung stellen. Das sind die Energieversorger
von morgen. Und die betreiben individuell, mit sehr viel Software, sehr viel
Intelligenz unsere Plattformen. Da gehören eben die Themen Laden,
Netzdienstleistungen oder auch die optimale Verwendung der Photovoltaik, die
Kopplung an die Wärmepumpe, gehören dazu. Alles wird sehr, sehr stark getrieben sein
von Intelligenz, künstlicher Intelligenz, dezentraler Vernetzung. Sie bekommen virtuelle
Kraftwerke, die dann betrieben werden von unseren Kunden. Und das ist die Vision im
nächsten Schritt: Lasst uns das groß machen, produzieren, absichern und dann über Jahrzehnte
begleiten und darin sehen wir auch unsere Aufgabe. Wir möchten diese Plattform nicht nur
entwickeln, nicht nur weiterentwickeln, sondern auch begleiten. Die Services gehören dazu, sodass wir wieder ein Energiesystem haben, das
wir über 30, 40, 50 Jahre so sicher wie in der Vergangenheit betreiben und verwalten
können. Eben auf einer neuen Basis.