„Bilder deines Lebens“ mit Matthias Schindler

Published: Sep 21, 2023 Duration: 00:27:23 Category: News & Politics

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mein heutiger Studiogast ist ein Fighter er hat sich aus dem Rollstuhl zurück ins sportliche Rampenlicht und in seinem Beruf gekämpft seine Geschichte ist motivierend und berührt sein Sportjahr 2023 hat er mit dem WM und EM-Titel gekrönt sein Traum geht aber weiter im Blick die Paralympics in Paris Bilder deines Lebens heute mit parasyklimatischen schindler [Musik] [Musik] und ich sage hallo und servus Matthias Schindler Matthias freue mich dass Du Zeit hast und vorbeikommst ich glaube wenn man das Jahr 23 Revue passieren lässt kann man doch mehr als zufrieden sein sportlich das beste Jahr würdest du sagen ja vielen Dank für die Einladung Philipp sportlich würde ich schon sagen das beste Jahr beziehungsweise eigentlich bin ich kein Fan davon immer den Vergleich anzutreten denn das ja mit der Tokio Medaille war natürlich auch ein riesen Highlight insofern sagen wir mit dass schönste und beste ja WM Titel EM-Titel was hast du dir danach gegönnt gab es da was oder gesagt hast das muss ich jetzt machen das will ich machen tatsächlich noch gar nicht ähm ich habe eine teilfreistellung ich bin ja Polizeibeamter sehr sehr dankbar für die Unterstützung von Polizeipräsidium im Mittelfranken und bin tatsächlich danach gleich wieder in den Dienst gegangen und ich habe jetzt ab Freitag Urlaub und da fliegen wir mit der Familie mit der Deutschen Sporthilfe nach Kalabrien eine Woche in den Club der besten und dann ist Zeit zu feiern und zum gönnen aber bisher bin ich tatsächlich noch nicht dazu gekommen aber das ist ein Privileg erzähl mal was da auf einem wartet der Club der besten ähm da darf ja nicht jeder hin ich weiß nicht der Name schon sagt ich weiß noch nicht so ganz genau was auf mich zukommt denn ich war noch nicht dabei man sieht es immer nur von den Bildern von den Vorjahren als paralympische Athlet darf man dort dabei sein wenn man die Goldmedaille gewinnt insofern war ich mit meinen drei vize-weltmeistertiteln oder mit Tokyo Bronze eben noch nicht geladen und freue mich dass es jetzt zum ersten Mal geklappt hat für mich ist es primär toll dass meine Familie meine Frau meine Tochter dabei sein können und wir so einen tollen Urlaub bekommen den wir uns vermutlich sonst hätten nicht leisten können und darauf freuen wir uns und bin sehr gespannt was dann dort passiert also Zeit zum Feiern und vor allem zum Entspannen Matthias ich habe schon gesagt ne bewegte Geschichte auch eine dramatische Geschichte wenn du jetzt zurückblickst du sportlich mit dir so auch im Rheine ja sehr denn für mich stand primär im Fokus immer eine Entwicklung sowohl als Sportler als auch persönlich und natürlich hat man das Ziel an den Titel zu gewinnen oder das Ziel eine Medaille zu gewinnen aber ich glaube das ist im Leben nicht darum geht insofern standen die Medaillen oder die Titel dich gewonnen hat nie irgendwie an oberster Priorität oder definieren mich nicht also das ist wichtig du hast ja auch zwei mitgebracht Gold und Bronze du hast drei Bilder aus deinem Leben mitgebracht die dich geprägt haben ich glaube die Bilder zeigen wo die bodenständigen und bescheidenen also du hättest auch mit Titeln kommen können mit Jubel aber was war dir gerade wichtig bei der Auswahl naja du sagtest drei Bilder und ich denke mal bei wer die Anzahl größer gewesen wären bestimmt das ein oder andere Sportbild dabei gewesen aber ich glaube wie ich eben schon sagte dass das Menschen das wichtigste das Beziehungen das Wichtigste im Leben sind und ähm insofern sind halt die Fotos oder ist die die Hochzeit mit meiner Frau und die Geburt meiner Tochter waren natürlich ganz klar dass wir bei sind und dann hat natürlich mein Schicksalsschlag der rückenwachstumor die Schwerbehinderung auch einen ganz ganz starken Einfluss auf mein Leben starken impact und das gehört natürlich auch einfach zu mir dazu mit welchem Bild wollen wir anfangen chronologisch wer ist die Hochzeit dann fangen wir mit der Hochzeit an also ich denke da gibt es nur hoffentlich und ich denke glückliche Erinnerungen dran aber du hast gesagt Menschen sind wichtig für die schwere Zeit braucht man eine Stütze braucht man vielleicht auch ein Partner bei dem man sich auskotzen kann wenn es nicht so gut läuft Entschuldigung für den Ausdruck aber so war es wahrscheinlich oder so ist es auch wie wichtig ist dieser Rückhalt sehr wichtig und wenn man zurückdenkt man wir sind jetzt 17 Jahre verheiratet wir haben im Jahr 2006 geheiratet und man gibt sich das Versprechen in guten wie ein schlechten Zeiten und an dem Tag denkt man natürlich immer nur an die guten Zeiten und so ist man vielleicht auch als Mensch dass man alles Negative so ein bisschen vor sich wegschiebt und wenn es dann mal so weit ist wenn man dann die Diagnose mit dem rückenwachstum mehr bekommt wenn man im Rollstuhl sitzt wenn wenn es das wenn der Schicksalsschlag da ist dann und die schlechte Zeit mal da ist dann ist es halt eben auch wichtig sich an dieses Versprechen zurück zu erinnern und ich glaube das war für uns als Ehepaar auch eine ganz ganz schwierige Zeit werden echt viele viele schöne Jahre und werden echt schwierige Zeiten durch die wir durchgegangen sind und das wir die wir deswegen gemeinsame eben auch irgendwo dann mal auch zwischendurch ertragen haben und uns gegenseitig getragen haben und da bin ich einfach sehr sehr dankbar dass meine Frau nach wie vor an meiner Seite ist also großes Kompliment bevor wir auf den Schicksalsschlag zu sprechen kommen die man noch weiter zurück Kindheit Ausbildung weg was bei dir schon früh klar du bist ein sportlicher Typ du willst da mal was machen oder was dann eher Zufall weil du hast ja auch eine berufliche Laufbahn dann ein eingeschlagen wie bist du dazu gekommen also ganz ehrlich war für mich früher immer Fußball alles ich habe mein Leben lang Fußball gespielt viele würden sagen ich war nicht wirklich Talent talentiert dabei aber ich war zumindest sehr engagiert und sehr trainingseifrig habe es aber nie höher als Bezirksoberliga geschafft und auch damals auch damals nur auf Positionen wo man nicht wirklich Fußball spielen musste oder wo Talent nicht gefragt war und das war natürlich mit der Schwerbehinderung dann vorbei der Fußball und ich habe mich auch früher nie viel für andere Sportarten interessiert und das würde ich jetzt schon als positives mitnehmen dass ich gezwungen war dann auch mit dem Behindertensport so ein bisschen über den Tellerrand hinaus zu schauen was gleichzeitig eine Chance war und es hat sich bei mir komplett gewandelt wir haben so viele tolle Sportarten die müssen gar nicht sein auch so viele tolle olympische Sportarten die einfach nicht die große Bühne haben dem so viele tolle Sportler in Deutschland und ich schaue mittlerweile einfach kreuz und quer und eigentlich viel viel weniger Fußball oder halte mich da zurück einfach weil ich das nicht so supporten möchte sondern lieber andere Sportarten supporte die auch super Leistungen bringen muss man an dieser Stelle deutlich sagen wahrscheinlich auch mehr Leistung und wahrscheinlich viel viel weniger Unterstützung haben sozusagen gesprochen Medien Unterstützung und dann fallen Sponsoren Geld das sind da nicht so also da muss man wirklich sagen chapeau wer den Weg da auch geht Matthias dann Schicksalsschlag 2010 wenn ich richtig informiert bin hat sich viel verändert du kannst die Geschichte besser erzählen ich habe die Ausschreibung gesehen zum hubschrauberführer ist die bayerische Bereitschaftspolizei hat Piloten gesucht für Rot und ich habe mich auf diese Stelle beworben zum damaligen Zeitpunkt war ich beim unterstützungskommando Nürnberg und ich benutze die letzten acht Bewerber tatsächlich gekommen letztendlich wurden wir bei der Luftwaffe flugmedizinisch untersucht und da wurde in meinem rückenmarken großer Tumor gefunden am letzten Tag dieser dieser flugmedizinische Untersuchung kam mir in die Röhre wurde MRT Welt gefertigt und ähm ich wollte das anfangs nicht wahrhaben weil der Radiologe hat mir damals gesagt damit sind Sie fluguntauglich bitte sehen Sie in Zukunft davon Absicht zum fliegenden Personal zu bewerben das war also schon knallhart auch ich habe auf dem Rücken wahrscheinlich damals Null ich habe auch noch gar nicht wirklich verstanden dass ich ein medizinisches Problem habe ich habe auf dem Rückweg noch in Erlangen angerufen und in der Unikliniken Termin ausgemacht für den Folgetag um habe da noch mal eine MRT wird tätigen lassen ich wollte eigentlich den Befund irgendwie widerlegen ich wollte unbedingt fliegen aber letztendlich hat sich das bestätigt dass ich im BWK 9 bis 11 Brustwirbelbereich 3 cm lange Tumor hatte und zu dem Zeitpunkt habe ich dann verstanden dass ich ein größeres Problem habe als nicht fliegen zu können und das war dann schon schwierig für mich für meine Familie damit umzugehen eine Entscheidung zu treffen lassen wir es operieren wo lassen wir es operieren und die OP war dann letztendlich in München am 11.02.2011 und dann ging es eigentlich erst so richtig los es ist ja immerhin Hoffen und Bangen wie war's wie war es bei dir ich habe es vorher schon mal gesagt ich bin eher einer ich rechne immer mit dem mit dem besten ich bin nicht der Mensch der immer vom Wurst Case ausgeht und sich den Kopf zerbricht vielleicht bin ich auch ein bisschen zu optimistisch in die OP gegangen der Professor der mich operiert hat hat auch genau das gesagt was ich hören wollte deswegen habe ich ihn gewählt als denjenigen der mich operiert er hat gesagt er macht sowas mehrmals die Woche am offenen Rückenmark und ähm es sehen sein nicht so schlimm und ich könne ein paar Tage nach der OP den das Krankenhaus wieder verlassen und zu 99,9% wird da gar nichts passieren und so kam es halt leider nicht und ja meine meine Frau hat den Professor schon nach der OP abgefangen leider war der Tumor in meinem Rückenmark mit gesunden Nervengewebe verwachsen er konnte auch nicht allen Tumor aus meinem Rückenmark entfernen Ich habe heute noch restum bei meinem Rückenmark und als ich dann aus der OP aufgewacht bin habe ich gleich gemerkt dass was nicht passt ich habe ab der Hüfte abwärts meine Beine nicht mehr gespürt und ich halte ja auch Vorträge und gehen Firmen und spreche über diese Themen aber so oft ich den auch darüber spreche es fällt mir immer schwer zu beschreiben wie das ist wenn man etwas nicht mehr spürt was vorher da war also das hat mir wirklich den den Schlaf gehabt den Boden oder den Füßen weggezogen ich ich von letztem Vortrag konnte ich noch tun was ich wollte letztendlich ich hatte keinerlei Einschränkungen klar der Tumor war da und am Tag nach der OP wenn ich auf die Toilette musste habe ich aufs Knöpfchen gedrückt die Pflegerin kann nicht sauber gemacht 24 Stunden am Tag im Bett ich habe einen wunden Rücken vom liegen bekommen eine spezialmatratze Katheter gehabt also das war schon wirklich eine ganz schöne heftige Landung muss ich sagen wie bist du da wieder rausgekommen wie hast du wieder Mut geschöpft war das dann irgendwann mal klar über den Sport kann ich mich da rausziehen es war erstmal mein soziales Umfeld also am Anfang bin ich schon in ein Loch gefallen und jetzt mit in der Rückschau kann ich auch sagen dass es absolut in Ordnung ist in Löcher zu fallen ich glaube es ist auch wichtig Tränen zuzulassen und Schmerz zuzulassen man kann nicht immer durchs Leben gehen und sagen Chaka du kannst alles schaffen und äh ist morgen ist wieder alles gut es gibt einfach Dinge die werden mir vielleicht auch nie verstehen und es wird Fragen geben auf die wenige Antworten bekommen aber letztendlich musste ich eingestehen dass dieser Schicksalsschlag den ich hatte nicht nur mich betrifft meine Frau war 21 als wir geheiratet haben die hat sich ihr Leben auch anders vorgestellt die hat mich auf einmal im Rollstuhl durch die Gegend geschoben meine meine Eltern haben gelitten meine Geschwister meine Freundeskreis Kollegen haben mich besucht im Endeffekt hat sich für mein komplettes soziales Umfeld was verändert und wenn ich jetzt liegen bleibe und depressiv werde und diese Opferrolle annehme dass sie auch immer so eine bewusste Entscheidung die Opferrolle anzunehmen dann wird sich für mein komplettes soziales Umfeld nicht ändern ich bin eigentlich der Einzige der aktiv auf meine Situation einwirken konnte der irgendwie auch mental vorangehen konnte alle anderen haben ohnmächtig zuschauen müssen was mit mir passiert und das war ein langer Prozess das war nicht ein von jetzt auf gleich das habe ich auch erstmal verstehen müssen weil am Anfang war ich schon in meinen Augen die arme Sau warum ich genau das kommt die stellt man sich die Frage aber die hilft nicht weiter diese Frage und insofern war das dann schon eher ein ich will versuchen meine Lebensqualität zu hoch wie möglich zu halten step by Schritt für Schritt gucken wie weit geht einfach auch für meine Familie und für meine Frau und ähm das ist dann wieder dass es so läuft wie es gelaufen das hätte ich natürlich damals nicht gedacht für mich war es der erste große Fortschritt als ich es geschafft habe mich vom Bett selbstständig in den Rollstuhl zu setzen ins Bad zu fahren und selber zu waschen das hatte für mich wieder was mit Lebensqualität zu tun zwei Wochen früher hätte ich gesagt das hat überhaupt nichts mit Lebensqualität zu tun der Fokus verschiebt sich komplett Prioritäten sind ganz andere das zweite Bild ist entstanden nach der OP das war nach der das war nach der OP sind auch nicht meine Kinder also ich zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Kinder von Freunden die Kinder und das war genau die Zeit im Rollstuhl ich lag an Monat im Klinikum in München und war noch mal sechs Monate stationären Herzogenaurach und saß ungefähr dreiviertel Jahr würde ich sagen im Rollstuhl bevor ich einigermaßen mit Gehhilfen mit Krücken zurecht gekommen bin also da hat noch mal chapeau wie du mit der Situation umgegangen bist du hälst ja hast du ja schon gesagt auch Vorträge da kann man andere Leute motivieren inspirieren vielleicht dass man sein Schicksal selber anpacken muss und kann das finde ich ganz ganz gut der erste Schritt den du dann wieder gegangen bist hast du da Erinnerung ist für dich wahr also jetzt wirklich den ersten Schritt nicht aber es war am Anfang sehr sehr wackelig in so ich glaube das hießen die dieses Gerät indem ich das dann so ein gehbaren würde ich sagen links links und rechts Geländer und man stützt sich dann hoch also die ersten Schritte des Körpergewicht wird durch die Arme eigentlich noch am Geländer gehalten und dann guckt man dass man die Füße unten so ein bisschen bewegt aber dadurch dass ich die Füße bewegen konnte der Querschnitt des inkomplett hat ich auch immer die Hoffnung dass ich aus auch irgendwie wieder schaffe dass mich die Füße eines Tages wieder tragen und bin sehr sehr dankbar dafür da kann ich vielleicht gar nicht so viel dafür es ist einfach sehr sehr dankbar dass es wieder funktioniert das heißt du hast nach wie vor kein Gespür in den Beinen und ein Stück Tumor noch hinten im Rückenmark das heißt es wird immer kontrolliert oder wie ist da der aktuelle Stand ich habe es die ersten Jahre immer kontrollieren lassen einmal im Jahr es ist ein super pendimum schimpft sich das ein gutartiger Tumor angeblich wächst er nicht mehr wenn er mal angeschnitten wurde und hat sich die ersten Jahren nicht mehr verändert ich habe den jetzt schon viele viele Jahre nicht mehr untersuchen lassen das war schon immer so ein Termin im Jahr wo man so ein bisschen angespannt war richtig gleichzeitig muss ich auch sagen ich wüsste gar nicht wie ich mich jetzt entscheiden würde oder was ich tun würde wenn er jetzt wieder wachsen würde insofern versuche ich das einfach von mir wegzuhalten und bin da guter Dinge und dann muss man sagen eine sportliche Geschichte die seinesgleichen suchst also hast du schon angesprochen dreimal Vize-Weltmeister am Anfang hätte ich noch so scherzhaft gesagt der ewige Vize weil das war ja auch so bis der WM Titel endlich da ist aber wirklich eine sportliche Karriere dann hingelegt die super super toll ist [Musik] wie schwer ist es das alles zu vereinbaren also Beruf Sport Familie sportliche Erfolge wie schwer ist das weil du brauchst ein gewisses Training es ist schwer wenn man in allen Bereichen eben gut sein möchte also ich kann auch mit Familie mich nur auf den Sport konzentrieren und den Rest vernachlässigen also ich glaube die Herausforderung besteht darin eben da auch noch ansprechbar zu sein und auch noch Energie übrig zu haben für Beziehungen auch dem Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen die dem Dienstherren in meinem Fall zur Verfügung zu stehen das ist natürlich schwierig aber ich glaube dass ich da sehr gut reingewachsen bin auch mit vielen Fehlern nicht mit ich habe mit Sicherheit in unserer Ehe und in der Beziehung gerade auch im Profisport viel falsch gemacht meine Frau hat sich auch nicht rausgesucht mit einem Profisportler verheiratet zu sein das ist brutal das ist einfach ganz ganz krass und das habe ich vielleicht auch am Anfang gar nicht gesehen für mich war es am Anfang schon auch so ein so eine Art Flucht oder Ausweg der Sport es war eine neue Perspektive nachdem ich keine Karriere mehr bei der Polizei machen konnte nicht im Grunde Dienst aufsteigen konnte war das schon eine eine gute Alternative für mich und das hat schon aber auch ein bisschen gebraucht bis ich das hinbekommen habe das alles auch auf seinen richtigen Platz zu setzen und das ist eine große Herausforderung und mir ist es eben wichtig dass die Dinge außenrum passen denn nur so hat die Goldmedaille auch einen Wert sie hätte keinen Wert wenn meine wenn ich keine Freunde mehr hätte wenn ich mich scheiden lassen müsste und dann am Ende aber Gold gewinne dann das so definiere ich nicht Erfolg schön und hat nachhaltig dann vielleicht auch den Erfolg Matthias wann hast du gemerkt okay mit dem Radsport Zeitfahren auf der Straße das kann ich richtig gut und da kann ich Gas geben und kann auch was erreichen wir haben anfangs also wir mein Trainer und nicht am Anfang schon viel probiert ich bin am Anfang auch noch auf der Bahn gefahren allerdings waren die Ergebnisse im Zeitfahren schon immer am besten und behinderungsbedingt muss ich sagen komme ich am besten auf dem zeitverrat zurecht wo ich alleine unterwegs bin mich nur auf mich konzentrieren kann ich bin schon auf dem Fahrrad auch sehr mit mir selber beschäftigt auch mich nicht nach einem anderen Rhythmus von irgendeiner Attacke die aus dem Feld passiert im Straßenrennen oder sowas richten muss habe sehr schnell oder über die Jahre gemerkt dass das mir besser liegt und dann ging es darum einfach in dieser Disziplin besser und besser zu werden und die Leistung zu bringen und dass er so aufgeht ist natürlich am Ende auch nicht planbar ich war jetzt bei der WM der älteste im Zeitfahren der am Start gestanden ist und das zeigt noch mal gegen die Jungen der der Zweitplatzierte acht ist 18 Jahre jünger als ich gegen den brauche ich ihn keinen explosiven Sprint gegen den brauche ich nicht auf der Bahn fahren funktioniert alles nicht aber eine lange Ausdauerleistung einmal rein körperlich funktioniert sehr sehr gut und dann ist da eine mentale Stärke natürlich auch noch gefragt man hat nämlich auch unterwegs sehr viel Zeit für Gedanken und alles mögliche und da glaube ich tut mir auch der Fokus den ich habe und vielleicht die Geschichte die ich so ein bisschen mitbringe auch gut und ich glaube dass das auch eine große Stärke von mir ist da mental stabil zu sein und vielleicht ein kleiner Vorteil den jüngeren Sportlern gegenüber also Matthias Goldhammer hier Bronze aus Tokio jetzt gibt es Paris 2024 ist es ein Ziel logischerweise wo du noch dabei sein willst und dann auch vielleicht selber gold ich möchte auch immer schwer zu planen nein auf jeden Fall ich kann du hast vorher mal so scherzhaft vielleicht gesagt ewiger Zweiter ich sehe das eher als Kompliment denn es ist am Ende kann ich nur meine eigene Leistung planen und die drei Vize-Weltmeistertitel waren alle drei komplett unterschiedlich mit allen unterschiedlichen Emotionen und nicht böse gemeint alles gut und alle ich habe mich über jede anders speziell gefreut beim letzten Vize Weltmeistertitel 2021 war ich 1,5 Sekunden hinter dem Weltmeister nach weiß ich nicht 40 Minuten Fahrzeit jetzt lag ich 1,9 Sekunden vor dem zweiten vielleicht war ich 20 21 sogar stärker weiß ich nicht ja also im Endeffekt habe ich beides Male meine Topleistung abgerufen und diesmal fällt das Pendel halt auf die andere Seite Mann neigt halt dazu immer nur die Ehre dem ersten zu geben das ist im Sport halt so und so kurz gedacht dachte genau nicht zu sehen was dahinter noch passiert insofern war das für mich schon eine tolle Karriere die ich auch hatte bis dahin weil ich mich nicht darüber definiere trotzdem möchte ich ein Paris natürlich Gold gewinnen wenn ich glaube das ist wichtig ist im Leben sich hohe Ziele zu setzen das habe ich auch schon oft auch in ein anderer Stelle gesagt wenn ich jetzt das sage mein Motto ist dabei sein ist alles werde ich anders trainieren dann wird mein Alltag anders aussehen wenn ich sie ausspreche hier vor der Kamera ich möchte in Paris Gold gewinnen dann muss ich auch dementsprechend mich vor bei reiten und Handeln und letztendlich wird vor Ort dann entscheidend sein kann ich meine Leistung abrufen oder nicht und wenn ich meine Leistung voll Abrufe dann sieht man was es wert ist und wenn jemand schneller ist dann gilt es einfach das auch zu akzeptieren und dann darf er zu gratulieren Matthias wir haben vorhin schon angesprochen würdest du ja auch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit wünschen Aufmerksamkeit im Sinne auch von das ist dann auch für Sponsoren interessanter du hast zahlreiche Ehrungen bekommen ich habe mal hier ein paar bayerischer sportpreis Goldene Buch statt Nürnberg silbernes Lorbeerblatt der Bundesrepublik kriegt man glaube ich immer Olympia mit alle Medaille bekommen aber vieles euch jetzt gerade auch im parasport der leider nicht so in der Öffentlichkeit ist wir haben in Nürnberg hier den goldenen Ring wo man sich ein bisschen unter diesem Dach versammelt aber braucht es da nicht eigentlich noch mehr ich weiß gar nicht ob da der parasport extra erwähnenswert der sich sozusagen allgemeiner olympischer Sport ich kenne mich jetzt nicht so gut aus aber ich weiß nicht was nur olympischer Diskuswerfer an an Preisgeldern bekommt oder was der an an vielleicht ist da Sponsoren zu gewinnen oder unsere Kanuten die wir haben Judoka ich glaube dass kann man noch sehr also nicht aber lange vorher weiter man muss ganz ehrlich sagen die Sporthilfe die ich bekomme das ist das ist schön das ist nett das ist ein dreistelliger Betrag im Monat davon kann ich meine Familie nicht ernähren das heißt ich brauche immer einen Job einen Arbeitgeber oder jetzt in meinem Fall einen dienstherm der sagt ich bezahle dich Vollzeit und stell Dich aber frei um deinen Sport zu machen die Freistellung ist natürlich nicht zu 100 %. gleichzeitig bin ich aber zu 100% Sportler das heißt es ist sonst würde das nicht funktionieren das heißt es ist auch immer ein zeitliches jonglieren und gucken wie bekomme ich das hin und dann ist der also kann ich jetzt nur vom Radsport sagen es ist natürlich ein extrem materialaufwendiger Sport wo Material auf dem Niveau einfach auch brutal teuer ist wo man viele Reisen gerade in der kalten Jahre die 1,9 Sekunden die Vorsprung hatte kann auch einfach nur das Material am Ende sein vielleicht war ich sogar langsamer hatte aber das Bessere ich weiß dass ich topmaterial einfach gestartet hatte und ähm insofern ist man auch noch auf zusätzlich auf private Sponsoren angewiesen die die sagen okay oder Ausrüster die sagen pass auf fahr du mein Fahrrad stellst dir oder Firmen die sagen wir finden gut was du machst was brauchst du wir stehen jetzt zur Seite das ist natürlich auch nicht leicht solche im Endeffekt sind wir auch wieder Menschen und Beziehungen solche Menschen zu finden die sagen wir investieren wir finden gut was du machst wir investieren uns in dich und in meinem Fall ist es ja so da kommt ja nicht ein ein werbegegenwert bei raus ne ich fahre Fahrräder der Marke ist sehr Velo oder wird keiner weiß der Velo anrufen und sagen ich möchte jetzt das Fahrrad kaufen auf dem der Herr Schindler seine Goldmedaille gewonnen hat das wird nicht passieren trotzdem gibt es halt einfach Firmen die da bereit sind was sich zu investieren und dafür bin ich sehr sehr dankbar und darauf sind wir auch angewiesen und das ist in Deutschland einfach schwierig wenn man sich international mit Sportlern vergleicht die eben so gefördert werden dass sie weder Sponsoren noch einen Job brauchen wo einfach das was sie für ihren Sport bekommen die Sportförderung so ist dass man davon einfach leben kann und zusätzlich den Sport betreiben kann und mit diesen Leuten müssen wir uns messen und das ist natürlich nicht immer leicht Matthias zum dritten Bild kommen ein wirklich superschönes Bild und ich denke auch ein absolutes Highlight in deinem Leben ja wir wollten früh Nachwuchs haben eine Frauen echt eigentlich gleich und viele Kinder als wir geheiratet haben und auch das hat nicht so funktioniert redet man ja nicht drüber vor allem nicht im Fernsehen vermutlich er hat nicht gleich geklappt dann kam das die Tumor-OP die Schwerbehinderung hinzu und ja ich wusste dann in Tokio letztendlich schon als ich am Start war dass meine Frau zu dem Zeitpunkt schwanger war und 2021 20 20 22 dann kam die Emma zur Welt und für uns hat das natürlich noch mal alles in den Schatten gestellt wenn man das immer gewünscht jetzt haben wir auch diese zusätzliche Verantwortung für mich als Sportler ist auch noch mal die zusätzliche Energie die Weg geht aber ich muss sagen stellt alles Erlebte vorher in hatten und man wird wieder bodenständig ich glaube wenn man dann irgendwie mit dem Titel heimkommt und dann aber mit einem kleinen Wurm auf der Hand ist dann ist es völlig Nebensache ja vor allem kann man fast sagen dass ja die Goldmedaille auch daraus resultiert hat weil wir haben uns dann auch so ein bisschen ich habe mir überlegt was mache ich jetzt ne 20 22 bin ich wieder in Kader gefahren war fünf dabei der WM und habe überlegt probiere ich es noch mal oder beende ich meine Karriere die absolut in Ordnung gewesen wäre mit den Vize Weltmeistertiteln und Tokio Bronze hätte mir das früher jemand gesagt äh hätte ich es ihm vermutlich nicht geglaubt und dann habe ich gesagt okay ich muss an der an der Zeit etwas einschränken weil ich mehr Zeit auch für die Familie haben will also ich habe die Trainingseinheiten in der Dauer etwas eingekürzt nicht viel aber ein bisschen habe dafür die Intensität etwas nach oben gesetzt und war die erfolgreichste Saison meiner Karriere wenn man das so sagen möchte mit ich bin aktuell Bayerischer Meister Deutscher Meister Europameister und Weltmeister im Zeitfahren und dieses Jahr ging nicht mehr und gerade im Zeitfahren im Weltcup bin ich Zweiter geworden in Italien und in Belgien bin ich auch Zweiter geworden und das waren gleichzeitig die Platz 2 also Silber die schlechtesten Platzierungen Zeit von alle anderen Zeitfahren dieses Jahr habe ich gewonnen und wenn man das sieht dass ich eigentlich ein bisschen mehr Zeit für die Family wollte dafür bereit war noch mal ein bisschen tiefer zu gehen weil ich auch mehr Zeit für Regenerationen dann natürlich habe ja das hat sich gut ausgezahlt muss ich sagen und war schön die Familie dabei zu haben ja das ist natürlich auch noch mal Unterstützung mental Matthias ich sag vielen vielen Dank für Deinen Besuch jetzt heißt erstmal Urlaub genießen und dann glaube ich geht schon wieder weiter mit Training Trainingslager also da geht der Paris Vorbereitung bestimmt schon bald wieder los ich finde es eine tolle Geschichte was da draus gemacht hast du bist immer willkommen bei uns natürlich auch mit Medaillen egal welche Farbe egal welche Platz wir haben dich einfach gerne bei uns im Studio da kommt schon die nächste Einladung wenn du wieder da bist vielen Dank bleib vor allem gesund vor allem verletzungsfrei ist ganz wichtig in der Vorbereitung Grüße an die Frau und die Family und die kleine Tochter und das war Bilder deines Lebens heute [Musik] [Musik] [Musik]

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