Auch zwei Straftäter aus Berlin nach Afghanistan abgeschoben

Kurz vor sieben Uhr morgens ging der Flieger vom  Flughafen Leipzig/Halle nach Kabul, Afghanistan.   Eine Abschiebung, die Innensenatorin Iris Spranger  wohl schon seit Monaten fordert, erzählt sie uns: Selbstverständlich. Wer hier Straftaten  begeht und es sind schwerste Straftaten,   wer also junge Frauen vergewaltigt, wer  wirklich Straftaten macht, Körperverletzungen,   die erheblich den Opfern zu Leide getragen wurden,  der hat hier in Deutschland nichts verloren. Dass die beiden verurteilten Straftäter  aus Berlin abgeschoben wurden,   begrüßt die AfD. Ihr geht  das aber nicht weit genug. Eine Schwalbe macht noch  keinen Sommer. Das ist schön,   dass jetzt mal welche abgeschoben worden sind,  aber das müssen natürlich noch viel mehr werden.   Ein Flugzeug reicht da nicht. Es müsste  jeden Tag ein Flugzeug gehen, mindestens. Dabei sind Abschiebungen nach Afghanistan   umstritten und könnten auch  rechtlich schwierig sein. Ich finde, das ist ein rechtsstaatlicher  Dammbruch. Wir haben die Verpflichtung aus dem   Grundgesetz heraus, aber auch aus internationalen  Verträgen, dass wir in keine Länder abschieben,   wo Folter oder unmenschliche Behandlung drohen.  Das genau ist aber bei dem Talibanregime der Fall. Denn eigentlich lässt ein Rechtsstaat nicht zu,  dass selbst seine Feinde menschenrechtswidrig   behandelt werden. Daher hat der Bund  ein sogenanntes "Handgeld" beschlossen:   Alle 28 Straftäter bekommen 1.000 Euro. Das soll  ihre menschenwürdige Existenz für einige Monate   sichern. Auch dieses Geld sorgt für Diskussionen.  Genauso wie der Zeitpunkt der Abschiebungen heute. Die AfD sieht einen Zusammenhang  zu den anstehenden Landtagswahlen   in Thüringen und Sachsen am Wochenende. Ja und deswegen befürchten wir, dass das  auch die letzte Aktion dieser Art war,   weil nach dem Wahltag am Sonntag wird die  Regierung sämtliche Aktionen dieser Art wieder   einstellen. Dann ist vorbei mit Abschiebung.  Das ist alles nur Show für den Wahlkampf. Dieser Vorwurf kann gar nicht im Raum stehen,  weil es ist seit Monaten im Gespräch ist. Ich   habe weit vor dem Parlamentsferien hier  in Berlin bereits diese Forderung gestellt   und ich habe bekanntlich in Berlin keine Wahlen. Am frühen Nachmittag landet  die Maschine dann in Kabul,   auch mit den beiden Männern aus Berlin. Unklar  ist, was mit den abgeschobenen Straftätern hier   passiert. Angeblich sollen mehr als zehn von ihnen  direkt nach der Ankunft freigelassen worden sein.

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