MINDESTLOHN-DEBATTE: "Das klingt nach Wahlkampf!" Connemann warnt: Tausende Arbeitsplätze in Gefahr!

Nun muss man aber auch sagen, das Leben ist teuer,  es wird immer teurer, und insofern müssen auch   diejenigen an diesem teuren Leben teilhaben,  die eh schon wenig verdienen. Was ist jetzt   falsch an 15 € Mindestlohn, Frau Connemann? Na, es klingt nach vorgezogenem Wahlkampf,   denn die Mindestlohnkommission tagt erst im  kommenden Jahr, und jetzt schreibt Hubertus   Heil offene Briefe. Das hat also offenbar eher  mit der Landtagswahl in Brandenburg zu tun und   dem verzweifelten Versuch, dort die Umfragewerte  zu verbessern. In der Sache ist es natürlich so:   Jemand, der arbeitet, braucht mehr Geld, im  Optimalfall mehr Netto vom Brutto. Aber das geht   über eine Steuererleichterung, denn der größte  Gewinner bei einer Mindestlohnerhöhung wäre der   Staat durch Steuerwegnahme und Sozialabgaben.  Und von daher, wenn man Menschen, die nicht so   viel verdienen, helfen will, senkt man die  Steuern, nimmt die Abgaben runter, aber man   erhöht nicht den Mindestlohn. Denn damit schwächt  man den Wirtschaftsstandort Deutschland weiter.  Nun sagt der Arbeitsminister: Na ja, da gibt's ja  eine EU-Richtlinie, an die müssen wir uns halten.   Da heißt es, 60 % des Bruttomedianlohns, und das  sei bindend. Da gibt's dann aber wiederum andere,   die sagen, das ist gar nicht bindend. Da rechnet sich der Arbeitsminister   so ein bisschen was schön. Der Blick ins Gesetz  erleichtert die Rechtsfindung. Das gilt übrigens   auch für den Bundesarbeitsminister. Und alle  Beteiligten, die sich wirklich mit dem Gesetz   auseinandersetzen, wissen, dass das  Verfahren schon heute in Deutschland   den geltenden Regelungen entspricht. Es muss  nicht verändert werden. Das gilt übrigens   auch für diesen Medianlohn, von dem immer die  Rede ist. Das ist eines von vielen Kriterien,   die aber nicht bindend sind. Und das heißt, wir haben ein Gesetz,   das übrigens vom Bundesarbeitsminister  mit beschlossen worden ist. Es gab 2022   eine entsprechende Veränderung. Damals hieß es  übrigens seitens der SPD, wir werden nie wieder   in das Mindestlohngesetz eingreifen. Das tun  sie jetzt doch oder wollen es tun. Und das ist   übrigens auch ein gebrochenes Versprechen. Frau Connemann, jetzt ist es natürlich so:   Sie haben gerade von Wahlkampf gesprochen,  möglicherweise ein vorgezogener Wahlkampf   mit Blick auf Brandenburg und dann auch die  Bundestagswahl. Aber auch der Bundesregierung   müsste doch früher oder später aufgehen, und auch  die sollte wissen, was allgemein bekannt ist:   Wir haben eigentlich kein Einnahmeproblem, wir  haben ein Ausgabeproblem. Dass wir momentan dabei   sind, mit Geld zu arbeiten, das  eigentlich gar nicht da ist.  Ja, Sie könnten wahrscheinlich besser die  Bundesregierung bilden, denn die Bundesregierung   weiß es entweder nicht, oder sie handelt nicht  danach. Fakt ist: Mit einem Mindestlohn von 15 €,   wie Hubertus Heil ihn vorschlägt, würde sich  Deutschland auf Platz 1 der Mindestlohnhöhen in   Europa setzen. Aber als Volkswirtschaft, die auf  dem letzten Platz ist. Denn wir haben, anders als   alle anderen europäischen Mitgliedstaaten,  ein schrumpfendes Wachstum. Das heißt:   letzter Platz, will aber vorne dabei  sein. Und nur zum Vergleich: Wir haben   aktuell den höchsten Mindestlohn in Luxemburg  mit 14,86 €, in einem Nachbarland wie Frankreich   haben wir 11,65 € und in Polen sogar nur 6,10  €. Ich glaube, es leuchtet jedem Kind ein,   dass man damit extrem an Wettbewerbsfähigkeit  verliert. Wir werden damit dafür sorgen, dass   Arbeitsplätze verloren gehen. Keine gute Handlung  für eine Bundesregierung, sagt Gitta Connemann.  Danke schön für die klaren Worte. Ich danke Ihnen.

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