Regina Stürickow - Kommissar Gennat und der Anschlag auf den Orientexpress - Gennat-Krimi, Band 3

Published: Jul 28, 2024 Duration: 00:10:00 Category: Entertainment

Trending searches: ernst gennat
sie hören Kommissar genard und der Anschlag auf den Orientexpress von Regina stüriko gelesen von Björn Harras produziert von der hörbuchmanufaktur Berlin Kapitel 1 Frankfurt am Main Hauptbahnhof Sonnabend 8 august 1931 vormittags niemand beachtete den etwa 16jäh jung der sich im Gleisbett an dem Schnellzug Basel Berlin zu schaffen machte ein etwa gleichaltriges barfüßiges Mädchen in einem viel zu großen zerschlissenen Leinenkleid rannte hinter ihm her Benno bist du jetzt total verrückt geworden komm zurück das das ist doch Wahnsinn als hätten die Worte nicht ihm gegolten ging er weiter freilich wusste er dass Anni Recht hatte eigentlich wollte er ja auch erst im Schutz der Dunkelheit in einem Güterzug abhauen ein Personenzug war aber viel schnell außerdem kam ihm der Tumult im Bahnhof wie gerufen das war die Gelegenheit Beno und Anni hatten sich im Bahnhofsgebäude herumgetrieben um Reisende zu beklauen als eine Gruppe Kommunisten damit begann Flugblätter in der Halle zu verteilen und Parolen zu skandieren noch bevor die reichsbahnpolizei eingreifen konnte stürmten sa Leute herbei und fielen mit Knüppeln und Schlagring über die Kommunisten her blutüberströmt blieben einige am Boden liegen auch der herbeigerufenen schutzp Polizei war es nicht gelungen der Lage Herr zu werden Schüsse fielen Reisende gerieten in Panik und warfen sich schreiend zu Boden auf dem Bahnsteig wo der dzug 43 aus Basel zur Weiterfahrt nach Berlin wartete war ebenfalls zu einem Handgemenge gekommen Beno und Annie kletterten über die Sperre jetzt oder nie dachte Benno denn alle Augen waren auf die blutigen Ausschreitungen gerichtet nur keine Zeit verlieren in einem günstigen Augenblick sprang der Junge in das leisbett und gab Annie das Zeichen abzuhauen mit einem mulmigen Gefühl blickte er sich immer wieder um ob ihn nicht doch jemand beobachtete unter den Puffern kroch er auf die dem Bahnsteig abgewandte Seite des Zuges Beno war perfekt vorbereitet unter seiner Joppe trug er trotz der Wärme ein Pullover und unter der Hose noch eine wollne in der Hand hielt er etwas das aussah wie ein selbstgestrickter Beutel oder eine unförmige übergroße Wollmütze durch ganz Deutschland war er schon in Güterzügen oder bremserhäuschen als Blinder gefahren aber auf der Achse unter einem Personenzug das war neulein für ihn Arne sein Zimmergenosse mit dem zusammen er aus der Anstalt getürmt war hatte ihm genau erklärt was er tun sollte erst hatte Beno gezögert denn immer wieder hörte man von blinden Passagieren die auf der Achse eingeschlafen abgerutscht und von den Zügen zu unidentifizierbarem Hackfleisch zermalmt worden waren er hatte auch schon überlegt auf einem Lastkahn anzuheuern doch den Schiffern traute er nicht über den Weg außerdem blieb ihm nicht viel Zeit in wenigen Stunden würde sein Steckbrief in der ganzen Stadt hängen nur weg so schnell wie möglich am besten nach Berlin denn wie er gehört hatte konnte man da am besten Untertauchen bis zur Abfahrt des Zuges blieben ihm nur noch wenige Minuten unter dem dritten Wagon kroch er auf die Achse ein gut halben Meter über dem Gleisbett dan Arnes Anweisungen wusste er gut Bescheid aus stricken hatte er Halteschlaufen vorbereitet die ergendwie am gestenge festbinden musste durch die Schlaufen konnte er dann die Handgelenke stecken und sich besser festhalten die beutelförmige Mütze hatte er sich aus annis al Pullover zusammengenäht die Ärmel abgeschnitten und die Löcher zugenäht ebenso das Loch für den Kopf diese Mütze sollte er sich während der Fahrt über den Kopf ziehen andernfalls fräße sich der aufgewirbelte Dreck in sein Gesicht was höllische Schmerzen verursachen und die Haut für immer ruinieren würde mehr noch sollte sie gegen kleine Steine schützen die während der Fahrt aus dem Schotterbett hochgeschleudert würden und ihn wie Geschosse träfen die abgeschnittenen Ärmel des Pullovers zog er als Gamaschen über sie sollten warm halten bei mehr als 100undert Stundenkilometern drohte der Fahrtwind selbst im August eisig zu sein besonders in der Nacht stürben ihm die Gliedmaßen vor Kälte ab bedeutete das den sicheren Tod mehr schlecht als recht richtete sich Beno ein die Achse war breit genug um eine halbwegs annehmbare Position zu finden dennoch kam ihm Zweifel würde er tatsächlich bis Berlin durchhalten können einsteigen bitte aus seiner Perspektive sah Beno nur noch einen schmalen Streifen des Bahnsteigs und er späte nicht mehr als die Schuhe der einsteigenden W Blick fiel auf einen Reisenden wur war sich sicher dass es ein Mann war der gerade einen mittelgroßen braunledernen Koffer neben sich abstellte vielleicht wollte er kurz nachsehen ob er seine Fahrkarte nicht vergessen hatte oder sich eine Zigarette anzünden den müsste man jetzt klauen sagte Beno zu sich selbst auch wenn da nur drägige Wäsche drin ist allein für den Koffer zahlt der heler ein kleines Vermögen Vorsicht an der Bahnsteigkante der zugabfertiger gab mit seiner Trillerpfeife das Signal zur Abfahrt erst im letzten Augenblick nahm der Mann seinen Koffer und stieg ein langsam fuhr der Zug an Benno spürte die Bewegung kaum er starrte auf die Bahnsteigkante als der Zug aus der Halle gerollt war und das Labyrinth aus weichen passierte wurde er heftig durchgeschüttelt noch einmal gingen ihm die Warnungen durch den Kopf nur nicht einschlafen Berlin Polizeipräsidium am Alexanderplatz vormittags Kriminalrat Ernst gennart sah gelangweilt aus dem Fenster und blickte über den Alexanderplatz Gewitterwolken hatten sich vor die Sonne geschoben und entluden sich mit Platzregen und Hagel ihre Hüte festhaltend rannten die Menschen in Richtung S und U-Bahn besonders amüsierte sich gennard über zwei Frauen die in einem Strandkorb den ein Kaffee als Werbung vor die Tür stellt hatte Zuflucht gesucht hatten sie hielten einen mittelgroßen Hund mit fuchsrotem Fell auf dem Schoß den sie wegen des Gewitters offenbar zu beruhigen suchten genard hielt seine Anwesenheit bei der Dienstbesprechung die Polizeipräsident Albert gritesinski in seinem Konferenzzimmer anberaumt hatte für reine Zeitverschwendung die meisten der Kollegen die um ihn herumsßen waren entweder von der Schutzpolizei oder von der Abteilung ia der politischen Polizei deren Leiter Johannes stumm neben dem Polizeipräsidenten Platz genommen hatte um hin und wieder das Wort zu ergreifen das ist doch Sache der politischen was haben wir hier eigentlich verloren flüsterte genard der Leiter der mordinspektion seinem Kollegen Ludwig Werneburg zu noch bevor Werneburg antworten konnte warf kritchesinski genard einen missbilligen Blick zu wollen sie sich zur Sache äußern Herr Kriminalrat genard zuckte unmerklich zusammen wusste er doch aus Erfahrung dass sein Vorgesetzter tuschelein während seiner Ausführungen übel nahm nicht direkt sagte genal ruhig ich habe mir nur zu bemerken erlaubt wie lobenswert es ist dass unsere Polizei auf den morgigen Tag so vorzüglich vorbereitet ist alle Bürger werden sich so sicher wie in Abrahams Schoß fühlen gritchesinski dem genards Ironie nicht entgangen war räusperte sich und for den Blick auf seine Notizen geheftet unbeirrt fort also meine Herren die Polizei steht ab sofort in höchster Alarmbereitschaft 10 000 Beamte werden unterwegs sein um Ruhe und Sicherheit aufrecht zu erhalten die kleine Alarmstufe beginnt um 14 Uhr morgen früh um 7 Uhr der große Alarmzustand 6000 uniformierte Beamte sind im Straßendienst abkommandiert zudem stehen 4000 Mann in den polizeiunterkünften als Reserven bereit unsere vornehmste Aufgabe wird die Sicherung der Wahllokale sein deshalb werden wir vor jedem zwei Beamte postieren als ob zwei Beamte gegen Nazi oder kommunistenhorden etwas ausrichten könnten murmelte genard vor sich hin als es an der Tür des Konferenzraumes klopfte auf gritchesinskis Aufforderung trat Kommissar Rudolf lissigkeit ein und deutete eine Verneigung an entschuldigen Sie Herr Polizeipräsident aber ich muss dringend mit Kriminalrat genard sprechen es ist wirklich wichtig sonst würde ich es nicht wagen aber uns ist soeben ein seit Tagen gesuchter Mörder ins Netz gegangen gritchesinski nickte lissigkeit anerkennt zu da kann ich die mordinspektion wohl zu einem neuerlichen ffahnungserfolg beglückwünschen Herr Kommissar und mit einer Geste gab er Genner das Zeichen dass er gehen könne Genner stützte sich am Konferenztisch ab und erhob sich schwerfällig es tut mir außerordentlich leid Herr Polizeipräsident aber die Pflicht ja ja schon gut schon gut Herr Kriminalrat das ist das selbstverständlich genard hasste diesen gönnerhaften Ton auf dem Flur klopfte der schwergewichtige Kommissar seinem Kollegen auf die Schulter danke dass Sie mich da rausgeholt haben was gibt es denn so wichtiges wir haben den Lehmann Lehmann welcher Lehmann helfen sie mir auf die Sprünge Rudolf Lehmann das ist

Share your thoughts