Warum es nicht von alleine passiert – Elena Semechin (Para-Schwimmen)
Published: Feb 08, 2024
Duration: 00:11:35
Category: Sports
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wenn du jetzt morgen sterben würdest an was würdest du denken was du unbedingt machen wolltest und nicht gemacht hast da Versuch krampfhaft irgendwie rauszufinden wo bin ich gerade bin ich gerade bin ich irgendwie weiter nach rechts nach links abgedriftet oder wann kommt die Wand es passiert nicht von alleine man muss dafür hart kämpfen und dann würde ich noch versuchen so ein kleines bisschen Größenwahnsinn rauszukitzeln ich habe mein letzten zwei Jahren mehr erlebt als in meinen letzten 20 Jahren kann man schon so sagen ja nach den Spielen ging es ja ziemlich ruppig daher ja gab es große Veränderung in deinem ich sag mal deinem sportlichen Leben in meinem sportlichen leben ja es gab schon eine Herausforderung oder eine Änderung weil einfach dann der Krebs dazu kam und das war natürlich für mich als damalige Elena Sportlerin dann eine komplett neue Welt so neuer Körper irgendwie kann man schon schon fast sagen gibt es heute Dinge zu denen du Nein sagst zu denen du früher meistens ja gesagt hast also zu einem zum einem merke ich das natürlich schon im Training dass ich jetzt schon häufiger nein sagen muss zu manchen training sessions oder Serien wo ich dann einfach merke der Körper ist am Ende ich muss mir jetzt diese Pause nehmen oder von einer Einheit zu nächsten dass ich sage ich brauche jetzt mehr Pause weil der Körper hat sich noch nicht erholt das merke ich auf jeden Fall und alles was so drumherum sich jetzt noch so ansammelt als Sportler hat man ja auch eine Aufgabe nebenbei da muss ich jetzt auch ab und zu mal sagen nein das kriege ich jetzt nicht hin mit der Zeit und mit meinem Energielevel da muss ich halt mehr so mein Körper jetzt denken früher war er vielleicht belastbarer welche Fragen hast Du Dir in den letzten Jahren selber gestellt ich habe ganz viel darüber nachgedacht wenn du jetzt morgen sterben würdest an was würdest du denken was du unbedingt machen wolltest und nicht gemacht hast das hat mich ganz viel beschäftigt oder wofür bin ich auf dieser Welt was kann ich den Menschen von mir irgendwie da lassen oder was war hier überhaupt meine Aufgabe auf dieser Welt an solche Dinge habe ich gedacht und natürlich auch sportlich gesehen was kann ich noch erreichen aus dieser Situation jetzt und hast du Antworten gefunden ja man befasst sich halt eben so Themen die man früher vielleicht eher so weggeschoben hat oder gesagt ja das mache ich danach oder ich habe ja dann noch Zeit nach den Spiel nach dem Wettkampf immer danach und jetzt hat man wirklich die Zeit gehabt mal oder ich hatte jetzt die Zeit durch den Krebs und auch durch die ganze Chemo und Bestrahlung danach hatte ich halt explizit über diese Dinge wirklich mal nachgedacht ohne die zur Seite zu schieben und ich habe auch viele Dinge schon eine Antwort gefunden deswegen geht's mir wahrscheinlich auch so gut damit und ich bin nicht irgendwie in einer Depression verfallen so in deiner gesamten sportlichen Laufbahn hast ja schon hast ja viel Erfolge gefeiert aber bestimmt gab es auch ein paar Misserfolge gibt's einen persönlichen lieblingsmisserfolg von dir persönlichen Misserfolg lieblingsmisserfolg also ir wo du irgendwie auch gerne zurückdenkst also ich muss sagen das das gehört vielleicht nicht zu meinen lieblingsmisserfolgen aber das war definitiv einer der am wichtigsten in meiner Sportkarriere war kann ich das sagen ja sag ja das war in Rio bei den Spielen 2016 da bin ich auch als Favoritin angingereist und bin auch total auf die Schnauze gefallen und bin halt fünfte geworden für mich war das damals schon ein Schlag ins Gesicht weil das das erste Mal war dass ich irgendwie nichts gerissen hab und da ist auch für mich kurz die Welt so zusammengebrochen aber ich muss sagen in Nachhinein bin ich eigentlich schon froh und dankbar dass das passiert ist weil es einfach ich habe so unfassbar viel daraus gelernt und ich ftiere bis heute noch davon glaube ich welches Investment hat sich für dich am allermeisten gelohnt also eine Fähigkeit oder ein Stück Ausrüstung oder sowas irgendwas wo du gesagt hast das da investiere ich jetzt ah ich habe ganz viel investiert in meine mentale Stärke ich habe das ja ganz lange nicht wirklich als wichtig empfunden und gerade dann auch nach den Spielen nach dem Misserfolg in Rio war mir bewusst wie wichtig das ist dass man auch körperlich trainiert al und nicht nur dass man auch mental und geistig trainiert ist und nicht nur körperlich so dass das auch ein wichtiger Faktor ist in unserer Sportler Karriere so und das hat sich sehr gelohnt muss ich sagen weil man jetzt einfach viel bestärkt deen Wettkampf rangehen kann und auch mit so Misserfolgen oder Schicksalsschlägen besser klar kommt und ich glaube der Geist macht letztendlich so viel aus das habe ich ja auch letztes Jahr bei dem wmrennen während der Chemo gemerkt wie wie entscheidend eigentlich der Kopf ist Elena was würdest du einem hochmotivierten jungen Sportler raten der den Sprung in die Weltspitze auch schaffen will und welchen Rad sollte er lieber ignorieren den er vielleicht bekommt also den jüngeren Sportlern würde ich wirklich empfehlen dass Sie am Ball bleiben auch wenn es mal schwer wird weil man neigt ganz schnell dazu zu sagen jetzt wird's hart jetzt habe ich irendwie keinen Bock mehr aber letztendlich wenn man ein Ziel hat und ein Ziel sollte man haben weil ohne Ziele geht es geht's nicht vorwärts da hast du hast ja überhaupt nicht wofür du arbeiten sollst so und dann halt dran bleiben ja und das Ziel muss man sich auch immer ganz klar sagen und dann dafür auch aufstehen hart arbeiten und irgendwann wird man das erreichen und worauf sie nicht hören sollten ja so irgendwie wenn irgendjemand sagt ja das wird schon von alleine passieren es passiert nicht von alleine man muss dafür hart kämpfen und da darf man auch nicht so wehleidig sein sondern da muss man wirklich mit Leid und Seele daran gehen gibt es Leute oder jemand der dir einfällt im Schwimmen in deiner Sportart der sehr gut ist obwohl er scheinbar schlechte körperliche Voraussetzung dafür hat also irgendwelche ja unorthodoxen Leute wo man sich das wo man eigentlich denkt wie kann der so schnell sein gib SAS also im lag manchmal bekommen wir ja mit wie z.B Japaner die sind ja jetzt nicht unbedingt so für Schwimmer Figuren bekannt groß lange Beine lange Arme große Hände das ja genau eigentlich das Gegenteil aber das fasziniert mich dann schon wie sie das hinkriegen aufgrund ihrer perfekten Technik ihrer Muskulatur ihrer Beweglichkeit da so viel raus zuu zu holen das ist schon be beeindruckend ja kann man sich was abgucken was sind so die größten Fehler im Schwimmen also gibt so verbreitete Mythen oder irgendwelche Anfängerfehler oder wo du dir denkst die Leute machen das immer noch falsch obwohl eigentlich na ja ich kann ja nicht so viel beobachten wie es die Menschen machen aber ich kann mir vorstellen dass viele Menschen halt eben noch viel zu viel Kraft verlieren indem sie einfach zu wenig gleiten und zu wenig ja sagen mal Körperspannung im Wasser haben und das halt versuchen über die Muskelkraft irgendwie vorwärts zu kommen und das brauchst zum Schwimmen nicht wirklich du musst halt nur effizient sein und halt die Strömung gut nutzen und das glaube ich machen die wenigsten womit verschwenden viele Schwimmer Zeit mit essen wir essen sehr viel wir müssen teilweise fünf mal am Tag essen und ja ich das ist schon wichtig zu essen klar und ich schlafe auch sehr viel aber das ist für mich jetzt auch keine Verschwendung weil ich meine der Körper braucht das ja irgendwie aber wenn man so an die reine Lebenszeit denkt es nimmt das schon viel Zeit in Anspruch ja wann hast du denn eigentlich das Gefühl deine Trainingszeit optimal zu nutzen also wir Schwimmer fangen um 7 Uhr an mit Training es ist schon hart aufzustehen ganz klar aber wenn dann die Trainingssession vorbei ist und ich irgendwie um 10 11 Uhr zu Hause bin wo alle anderen noch auf Arbeit sind denke ich mir cool jetzt habe ich Zeit irwas anderes zu machen und die zweite Einheit ist ja erst in 5 Stunden das ist schon praktisch was machen deine Augen im Wettkampf was die machen ja die sind hinter der Schwimmbrille versteckt und machen gar nichts machen gar nichts nee was machen die also ich versuche krampfhaft mich zu fokussieren auf meine Orientierungspunkte die ich mir beim einschwimm irgendwie versucht habe zu merken und ja da versuch ich krampfhaft irgendwie rauszufinden wo bin ich gerade bin ich gerade bin ich irgendwie weiter nach rechts nach links abgedriftet oder wann kommt die Wand und versuche eben all diese Dinge irgendwie zu koordinieren und mich aber natürlich dabei auf mein Rennen zu fokussieren gibt's irgendein Zitat nachdem du dein Leben lebst ja im Prinzip schon von christopfel von Grimmelshausen das nutze ich auch manchmal meinen Vorträgen in Kurzfassung dass gute Dinge im Leben einfach mal mal ihre Zeit brauchen und das habe ich ja auch ganz doll in meiner Geschichte erlebt ich bin ja auch nicht von heute auf morgen die Person geworden die ich jetzt bin sondern es hat einfach lange gedauert und das lohnt sich für Dinge hart zu arbeiten Elena stell mal vor du musst mich 12 Wochen lang auf einen schönmen Wettkampf vorbereiten sagen wir mal 200 Lagen oder so oh Gott oder direkt das schwerster rausgesucht dann sagen wir 100 Kraul okay 100 Kraul 12 Wochen lang Vorbereitung für 100 Kraul möglich schnell werden wie se da das Training aus 12 Wochen Vorbereitung ich glaube dann würde ich ganz viel Grundlagen Ausdauer machen natürlich ein paar wichtige technische Details und dann würde ich noch versuchen so ein kleines bisschen Größen Wahnsinn rauszukitzeln dass man so ein Start reinght und sagt ja ich kann alles ich geb jetzt alles das würde ich machen okay also Grundlagenausdauer und Selbstüberschätzung ja genau ja okay gibt's noch irgendwas worüber du sprechen willst irgendwas was du noch erwähnen willst irgendwas damit das Interview sich für dich gelohnt hat ich wünsche mir natürlich dass das sich weiterhin in die positive Richtung entwickelt dass die Inklusion auch bei uns im Sport weiter voranstreitet nicht nur im Sport auch in der Gesellschaft das ist für mich irgendwie sehr sehr wichtig dass die Gesellschaft irgendwie wieder näher zueinander bringt dass es wieder mehr ein Miteinander gibt und ich glaube im Sport das kann man da auch ganz viel als Beispiel ähm ja da sein und ich freue mich einfach dass es bei der Sporthilfe inzwischen auch so gut klappt dass auch die panasportler hier Miteinander mit den olympischen Sportlern in Kontakt kommen miteinander challenges machen sich kennenlernen und ich hoffe dass es so weitergeht und dass die Inklusion immer weiter voranschreitet das wäre mir ein großes [Musik] Anliegen [Musik] H