Ich bin auf die Welt gekommen und
meine Eltern hatten mit Pferden zu tun. Es blieb mir gar nichts anderes übrig,
wie mich mit dem Virus zu infizieren. Ich hab ganz früh angefangen zu reiten
und habe es erst hobbymäßig betrieben. Das ist einfach schön, dieses Gefühl,
mit dem Pferd zusammen etwas zu erreichen, die unterschiedlichen
Charaktere der Pferde. Dann habe ich meine Reiterprüfung
gemacht und dann meine Meisterprüfung und habe meine Berufung
zum Beruf gemacht. Das ist Highlander Delight’s,
den habe ich im Frühjahr 2019 käuflich erworben, sehr zum Missfallen
meines Trainertums um mich herum, aber meine beiden
Trainerinnen fanden ihn gut und wir haben gesagt,
wir gehen den Weg. Wir sagen immer, er ist ein
bisschen unser Schönling. Ab und zu ist er ein bisschen
Macho. Aber jedes Pferd hat ja einen besonderen
Charakter, Charakterzüge. Und der kann wild, der kann brav,
aber er passt immer auf sich auf. Zum Para Sport bin ich gekommen
über meine Trainerin Ulrike Nivelle. In einem privaten Gespräch haben
wir uns irgendwie unterhalten und dann kam das halt irgendwann
raus, zur Sprache, dass ich MS habe. Sie sagt gesagt: "Hey, komm, wir
machen das, wir gehen den Weg." Und dann war ich ja im ersten Jahr
nach meiner Öffentlichkeitsmachung direkt im Team bei der Weltmeisterschaft dabei und habe eine Teammedaille Bronze und eine Einzelmedaille gewonnen
und das war schon gigantisch. Mein Glücksbringer ist ein Bild,
den hab ich im Bilderrahmen. Auf dem Bild sind zwei Männchen
und eine Kiste, wo Glück draufsteht. Und das eine Männchen
sagt zu dem anderen: "Wie hast du das gemacht,
wie kommst du an Glück?“ und das andere Männchen sagt:
„Hab ich selbst gemacht“. Das spiegelt bei mir ganz viel wider,
weil es für mich schwierig war, meine Krankheit nach
außen zu transportieren. Jetzt stehen ja die Paralympics an in
Tokio. Ich freu mich unglaublich darauf. Es ist eine Riesenchance
und einfach ein Traum, sowas mitmachen zu dürfen. Und
nichtdestotrotz traue ich mir zu, dass ich Medaillenchancen habe und
daraufhin zielt meine ganze Arbeit und mein Training. Und ich hoffe,
dass Lights das mitmacht.