Hanns Heinz Ewers – Clarimonde | Deutschlandradio Krimi-Klassiker Hörspiel

Published: Aug 30, 2024 Duration: 01:02:35 Category: People & Blogs

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[Musik] und jetzt verehrte Hörerinnen und Hörer kein mu der K Podcast aufmachen Polizei keinen schit schieß bleiben sie stehen was ist denn passiert ich habe es nicht getan beantworten sie meine Frage ist einstiftung zumord stimm das nein das nicht sie sind ein Lügner woher wissen sie das ich hatte keine Ahnung wie eigentlich ihr richtiger Name woher wissen sie dass das ein Mann ist meine Frau ich ach Weg mit dem Revolver was denn willst du ja [Musik] Musen ja kein mus mit Bastian Pastewka am Mikrofon herzlich willkommen dies ist ihr seltsamer Krimi Podcast mit hörspielspezialitäten wir greifen in die Archive und zaubern dort allerlei Kurioses hervor und im alten wie im neuen Jahr gilt an jedem Donnerstag werden wir Ihnen Hörspiele bringen eine kurz Einführung wird auf das jeweilige Hörspiel und seinen Autor eingehen so ist es sämtliche ARD Anstalten und der Deutschlandfunk Kultur präsentieren in keinmuchs Kriminalgeschichten aus alter Zeit und das mit gewohnter seriöität guten Abend meine Damen und Herren wir begrüßen Sie zu unserem hörspielabend ja das tun wir diesmal haben wir ein vollkommen außergewöhnliches krimifundstück für Sie im hörspielstudio senden wir heute in einer stereophonen Aufnahme eine Produktion aus dem Jahr 2011 ja ich weiß das ist jetzt ein Schock für sie normalerweise gibt es hier Krimi Oldies mit knistergarantie doch tatsächlich gehört das Stück clarimont das wir jetzt wiederholen zu den jüngsten Hörspielen unserer Auswahl sie müssen sich also auf ungewöhnliche Schwankungen zwischen dem rechten und linken Audiokanal gefasst machen es handelt sich dabei um verblüffende tonpegelunterscheidungen im jetzt angesagten sterefahren das bedeutet Klang schöne störungsfrei und besonders bei Musik volle und reine ja das ist ja wirklich unglaublich und trotzdem ist clarimont ein historischer Stoff eine Erzählung des Autors Hans Heinz Ewers die im Jahr 1908 entstand der Sender Deutschland Radio Kultur das ist der heutige Deutschland funkkultur hat diese Hörspielfassung 2011 produziert und sie ist glänzend besetzt Rosemarie Fendel Sven Lehmann und später dazu kommend Mark Meer spielen die Hauptrollen Meer trägt dieses Hörspiel mühelos alleine es ist eine wie ich finde herausragende darstellerische Leistung hans- Heinz eveverers Buchvorlage heißt übrigens nicht clarimont sondern die Spinne wir sind in einer kleinen Pension in Paris irgendwann vor 120 Jahren die Inhaberin Madame dubonet kann es nicht glauben in Zimmer 7 wurde ein Toter gefunden der Mann hat sich offenbar das Leben genommen ein Kommissar und ein Arzt ermitteln denn in eben diesem Zimmer 7 kam es schon zu weiteren Todesfällen aber ungewöhnliche Spuren gibt es keine bis auf eine schwarze Spinne rätselhaft höchst rätselhaft genau wie beim letzten Mal dasselbe Zimmer das Fenster geschlossen und als Strick hat er die gardinenschnur benutzt und den Haken am Fensterkreuz der ist ja eigentlich gar nicht dafür geeignet ein Kleiderhaken ja ja Madame DB das haben sie uns vergangene Woche schon erzählt ja aber er ist offensichtlich stark genug einen erwachsenen Menschen zu halten das rätselhaft und auch diese Haltung Doktor die Beine liegen fast bis zu den Knien auf dem Boden ja das Fenster ist halt sehr niedrig und das spricht dafür dass er eine starke Energie bei der Ausführung seiner Absicht aufgebracht haben muss mhm ja was wissen sie von ihm Madame ja nicht viel ein Artist wie fast alle meine Gäste wir sind ja hier auf dem momatre Herr Kommissar und aber das ist der zweite seltsame Todesfall innerhalb einer Woche in demselben Zimmer das hat für mich sehr unangenehme Folgen einige meiner Gäste sind schon ausgezogen andere Stammgäste kommen bestimmt nicht wieder bitte Herr Kommissar tun sie mir den Gefallen und tun Sie etwas ja ja Madame de ja ja Sie können die Leiche abnehmen meine Herren ist gut her Kommissar Teufel wier so ein Best was ist ist was nein aber da im Mundwinkel da krabbelt eine große schwarze [Musik] Spinne clim nach einer Erzählung von hans-heinz [Musik] iwers wissen wir den Namen Krause Karl Krause aus Berlin ja er war fahrradverwandlungskünstler im zirkmranau gleich um die Ecke schon zwei Tage nach dem letzten Fall hat der Zimmer Nummer 7 bezogen wer hat ihn gefunden als er nicht zur Vorstellung erschienen ist da hat der Direktor den theaterdiener her zu mir geschickt und der hat ihn so vorgefunden das Zimmer war nicht verschlossen nein er hängt am Fensterkreuz unter den durchaus gleichen Umständen und wieder ein Freitag do rätzelhaft ja wohl wahr Doktor dieser zweite Selbstmord scheint nicht weniger rätselhaft als der vorige Inspektor ptin Karl Krause war 25 ein beliebter artist er bezog recht hohe Gagen und plegte sein Leben in vollen Zügen zu genießen sagt der Direktor vom cirk mit Ran Familie nur seine alte Mutter er hat ihr pünktlich an jedem ersten 200 Fran für ihren Lebensunterhalt geschickt hat da irgendwas hinterlassen irwche Dokumente ein Brief nichts Schriftliches keinerlei äußerungen wie im ersten Fall ein Schweizer Handlungsreisender der hoteldiener fand seine Leiche erst Samstagabend ja aber der Tod muss am Freitag nachmittag eingetreten sein so zwischen 5R und 6 Uhr die Leiche hing an dem bewussten starken gardrobenhaken dern das Fensterkreuz eingeschlagen ist was sagt das Protokoll das Fenster war geschlossen der toter hat als Strick die gardinenschnur benutzt da das Fenster sehr niedrig war lagen die Beine fast bis zu den Knien auf dem Boden der Selbstmörder muss also eine starke Energie in der Ausführung seiner Absicht aufgewendet haben irgendetwas schriftliches das auf den selbstmordbezug hatte fand man nicht vor ebenso wenig ein Test Moment auch hatte er keinem seiner bekannten gegenüber jemals eine dahingehende Äußerung getan tja irgendetwas haben wir noch übersehen ich glaube dieser Fall erfordert ungewöhnliche Mittel und ich habe auch schon eine Idee aber wer macht denn sowas freiwillig ein Schutzmann ein Polizeibeamter als Hotelgast wen sonst Dr t er bezieht das geheimnisvolle Zimmer und soll Augen und Ohren offen halten eine undankbare Aufgabe darf ich vorstellen Char Marie chier der sich dankenswerterweise freiwillig hier zu erboten hat ein alter m sie waren marineinfanterist jawohl in den Kolonien 11 Jahre Dienst Tonkin und anam ich habe so manche Nacht einsam auf Posten gelegen und so manchen unangemeldeten habe ich begrüßt mit einem erfrischenden Schuss aus der lebellbüchse katzenschleichende gelbe Flusspiraten können Sie mir glauben chomier sie werden noch Sonntagabend das Zimmer beziehen also Doktor ich denke chomier scheint wohl geeignet den Gespenstern zu begegnen von denen sich die Rü Alfred Stevens erzählt was sie müssen doch bei Kräften bleiben nur noch ein kleines Löffelchen mein Bester ja a mad sie wollen mich mesten vielen Dank aber ich bin wirklich papsat köstlich alles sehr köstlich vielleicht noch einen kleinen Digestiv und dann werde ich mich befriedigt schlafen legen sch pünktlich wie die Maura war war Inspektor pünktlich zum Rapport einmal morgens einmal abends und nichts Monsieur kommiss nicht das Allergeringste sie haben nichts bemerkt ser wie dumm sehr dumm immerhin es ist schon Mittwoch nun ja na ja ja ich glaube eine Spur gefunden zu haben aber seranier nun lassen Sie sich doch nicht jeden Wurm einzeln aus der Nase ziehen wir sind doch nicht bei einer Folter in Indochina ja Fenster ja schier nun reden sie doch also es hat jedenfalls eine seltsame Anziehungskraft aber mit den Selbstmorden irgendeine Verbindung hat das also nee glaube ich nicht chumier was ist los ach man würde mich ja nur auslachen wenn ich jetzt mehr sage [Musik] Polizeirevier ne arond inspekortin Madame schon ist schon nachurchtbar wir kommen sofortame aufg an dem Haken im Fensterkreuz wer hat gefunden meine Hausdiener ich habe sie sofort angerufen rätselhaft die Beine baumeln auf dem Fußboden als Strick hat er die gardinenschnur benutzt das Fenster ist zu die Tür nicht verschlossen der Tod ist in der sechsten Nachmittagsstunde eingetreten der Mund des Toten ist weit offen und die Zunge hängt raus weg du was ist wieder so ein Biest krabelt aus dem offenen Mund rätselhaft eine Katastrophe meine Gäste ausgezogen bis auf den Gymnasialprofessor auf Nummer 16 und der hat aber den Mietpreis gleich um ein Drittel gekürzt nun Madame dben wie gesagt ich verspreche alles für sie zu tun was in meinen Kräften steht vielleicht kann der junge Mann ja dabei helfen der junge Mann welcher junge Mann na der Student der Medizin glaube ich er war kürzlich hier und hat seine Hilfe angeboten ich habe ihn zu Ihnen geschickt Richard bracmont oder ist so ähnlich Richard bragm ja genau Madame dubony hat mich ja ja ja ja schon gut s ganz schön hartnäckig mein lieber seit einer ganzen Woche sehe ich sie Tag für Tag hier rumlungern und immer wieder heißt es ich soll morgen wiederkmen was soll diese Art von Bewerbung wofür stehen sie ihr Schlange wir haben keinen Preis ausgeschrieben für eine Ideenwettbewerb aber ich sehe eine Möglichkeit in diesem rätselhaften Fall ja ja gehen sie nach Hause junger Mann studieren sie kommen sie nicht wieder hierher einfach allemal ist überhaupt kein Zweck ich danke Ihnen sehr für ihren guten Willen aber wir haben absolut keine Verwendung für deletantische leihräfte wenn sie nicht irgendeinen ausgearbeiteten Operationsplan haben dann ich hätte einen Plan gut aber recht gefährlich und am Ende wer weiß findet er denselben Schluss wie die Tätigkeit ihres Sergeanten eigentlich habe ich keine Zeit für so etwas war genben sie mir wenestens eine Andeutung nun ich weiß nicht viel über den Fall nur was in der Presse zu lesen war aber eine Kleinigkeit macht mich doch stutzig nämlich der Freitag die Stunde zwischen 5R und 6 uh am Nachmittag es passiert immer zur selben Stunde ja gut ja aber da erzählen Sie mir nichts Neues vielleicht hat dieses Mysterium einen religiösen Hintergrund sind sie gläubig warum unter allen Stunden der Woche gibt es eine die ein geheimnisvollen seltsamen Einfluss hat die Stunde in der Christus aus einem Grabe verschwunden ist um zur Hölle niederzufahren die sechste Abendstunde des letzten Tages der jüdischen Woche es geschah aber gegen die se Stunde da kam eine große Finsternis ach nun ja vielleicht ein Ritual eine Sekte ein Wahn ein apokalyptischer Reiter schauen Sie mal in der Bibel nach Offenbarung Johannes sie denken an eine Art jüngstes Gericht mehr kann ich ihn jetzt auch nicht sagen man müsste das Prüfen ja vielleicht alles gut wir müssen nach jedem strohalim greifen willkommen junger Mann willkommen stellen Sie Ihre Sachen dorthin und legen sie erstmal ab um das Gepäck kümmert sich dann mein Hausdiener ja kann ich den Herrn irgendwas anbieten ein Kaffee ein likur ja der Herr Kommissar hat gesagt es ist alles frei für die Dauer ihres aufentthals im Hotel da machen Sie sich mal gar keine Sorgen ja ja schon gut Madame dubon schon gut hier Monsieur ein Revolver für alle Fälle Vorsicht der ist echt damit gar nichts schiefgehen kann hab ich an ein Telefon hinstellen lassen sie haben damit direkte Verbindung mit dem Polizeirevier hervorragend Herr Kommissar ausgezeichnet bei allerdem verstehe ich nicht recht wovor ich Angst haben sollte ja dann schlafen sie erstmal gut Herr Kollege Frühstück Monsieur Bram ja croissance Eier Schinken Kaffee und warme Milch und wenn sie noch was brauchen dann sagen Sie es nur ich mache Ihnen im Salon alles zurecht sie können sich ja so lange waschen und anziehen und während sie frühstücken da kann mein Hausdiener ihr Zimmer richten danke Madame dubon ich komme vielen Dank so nun bin ich also hier ich weiß recht gut dass die Sache gefährlich ist aber ich weiß auch dass ich ein gemachter Mann bin wenn es mir gelingt ja auf den Grund zu kommen schreiben wir zuerst mal den Rapport Dienst ist Dienst Montag 21 Februar natürlich ist alles nur ein Bluff aber wer weiß mal sehen wenn der Kommissar vernünftig ist wird er sagen gerade deshalb scheint der braagmor geeignet so Monsieur BRM mein Hausdiener bringt ihn gleich noch einen Schluck Tee zur Nacht und ein Gläschen fen für gute Träume danke Madame dubonet und morgen früh bekommen Sie eine neue gardinenschnur ja aus einem anderen Zimmer wo sie ja nicht gebraucht wird leider leider ja leider stehen ja alle leer aber dann haben sie ja wenigstens ein bisschen Zeit Madame also kommen Sie lassen Sie uns ein wenig plaudern Likörchen monieur Bram sie versteht aber aber Madam es geht lediglich um meine Eindrücke erste Einschätzungen die Bedeutung dieses Zimmers die Einsamkeit waren die bewussten Herren vor mir nun sagen wir waren sie einsam also was den en angeht so glaube ich dass es sich um eine unglückliche Liebschaft handelte er bekam häufig Besuch eine junge Dame aber diesmal hat sie sich nicht blicken lassen und dieser Schweizer was dem schweizerherrn seinen Entschluss eingegeben hat das WE ich beim besten will nicht man kann nicht alles wissen aber der Sergeant der hat ganz bestimmt den Selbstmord nur begangen um mich zu ärgern nur komisch immer diese Viecher valdemont was meint er die Spinnen wie ja nur irgendwie waren in den Gesichtern der Toten immer Spinnen auf der Schulter oder im Gesicht im Mund oder so mitten im Mund ach so gut W schon gut es ist ein altes Haus nicht wahr natürlich wie soll es da keine Spinnen [Musik] geben ich muss sagen dass diese Erklärungen der Madame dubon etwas dürftig sind aber ich habe sie ruhig schwatzen lassen immerhin könnten sich darin Details verstecken und sie unterbricht meine Langeweile nur zu brag nur zu hallo her Kommissar eine gute üereinkunft danke der Kommissar klingelt ein paar Mal am Tage an ih dann nein noch immer nichts gar nichts ja es geht mir gut ausgezeichnet aber offenbar befriedigt in diese Auskunft nicht ganz bis später ich habe meine medizinischen büchervorgenommen und studiere so hat meine freiwillige Haft doch auf alle Fälle einen Zweck ja bitte ich habe Ihnen eine Kleinigkeit zu Essen gemacht monur so ach Madame de Bonet sie sind so gut zu mir und einen Schluck Champagne das regt an und nachher sollten Sie mal ein bisschen an die frische Luft statt immer nur hier drin zu hocken sie könnten mich ein Stück begleiten ach wissen Sie Madame die Arbeit ich stecke darin bis über beide Ohren ja aber ich mache mir Sorgen das müssen Sie nicht die Arbeit wird mich schon nicht umbringen das sagen sie so in ihrem jugendlichen Leichtsinn so viel Unglück in letzter Zeit dann müssen Sie mich nicht auch noch aufregen Freitag 4 März 2 Uhr nachmittags ich habe ausgezeichnet zu Mittag gespeist eine richtige Henkersmahlzeit ach ja waldeem hat übrigens die gardinenschnur erneuert sie funktioniert jetzt wieder tadellos ah die neue gardinenschnur ja ich habe sie mir eingehend betrachtet man muss schon einen recht guten Willen haben um das Beispiel der anderen nachzuarmen lieber sitze ich an meinem Tisch links das Telefon rechts der Revolver Furcht habe ich keine gar nicht aber neugierig bin ich Herr Kommissar nein nein nein nichts ist passiert Beiner hätte ich gesagt leider ja bitte kommen Sie rein Madame kommen Sie rein ich spreche gerade mit dem Kommissar monsieurm ja Madame ist gerade reingekommen sicher um nach mir zu sehen monur BR gut Herr Kommissar bis gleich ja monieur BR war bestimmt das achte oder neunte Mal in der vergangenen Stunde ungeduldig dieser Herr monieur bragm wissen Sie wie spät es ist ich denke kurz vor so oft wie der Kommissar angerufen hatin nein Sex ist schon vorbei längst die verhängnisvolle Stunde ja sie kam und ging und war wie alle anderen ja wissen Sie was das heißt eine Woche hat jemand auf Nummer 7 gewohnt ohne sich aufzuhängen ach das ist doch das ist doch fabelhaft in der Tat Madame dbonet das ist fabelhaft und sie sollten sich einmal etwas abwechseln können nicht immer nur die Bücher und und aus dem Fenster sehen natürlich Madame natürlich da haben sie sicher recht hat der Kommissar auch gesagt ich werde ihn gleich treffen auf ein Aperitiv freilich kann ich nicht leugnen dass ich manchmal einen gewissen drank verspüre zum Fenster zu gehen oh ja aber aus anderen [Musik] Gründen nun Herr Kommissar ich bin inzwischen überzeugt dass ich nichts entdecken werde na ja vielleicht hatte sich bei den Selbstmorden wirklich nur mein seltsamen Zufall gehandelt zumindest sollte man nochmals eingehende Nachforschungen Stellen ich bin überzeugt dass man schließlich doch die rein persönlichen Gründe finden wird ich werde sehen was man tun kann und was werden sie machen wollen Sie uns verlassen ihr Studium was mich anbetrifft so werde ich so lange wie möglich hier bleiben Paris werde ich freilich unter diesen Umständen nicht erobern aber Monsieur so ein junger Mann wie sie meine Beziehungen zum anderen Geschlecht waren bisher eher kerklich und im Moment lebe ich umsonst hier und werde ordentlich angemäet dazu studiere ich tüchtig ich merke wie ich in Schuss komme und ich habe noch einen Grund der mich hier hält Mittwoch 9 märz also ich bin einen Schritt weiter gekommen clarimont warum nenne ich sie nur so climon ich habe keine Ahnung wie sie heißt aber es ist mir als müsse ich sie clarimon nennen und ich möchte wetten dass sie sich wirklich so nennt wenn ich sie einmal nach ihrem Namen Frage ach so ich habe ja von clarimont noch gar nicht erzählt also sie ist mein dritter Grund hier zu bleiben und sie ist es auch wegen der ich in jener verhängnisvollen Stunde gerne zum Fenster gegangen wäre aber gewiss nicht um aufzuhängen ich habe wie gesagt nicht viel Erfahrung und vielleicht habe ich diese Sache ziemlich dumm angefangen immerhin mir gefällt sie so wie sie ist ich habe clarimond gleich in den ersten Tagen bemerkt sie wohnt auf der anderen Seite der sehr schmalen Straße gerade mir gegenüber da sitzt sie hinter den Vorhängen jetzt bin ich schon einmal hier um zu beobachten und habe beim besten Willen nichts zu erforschen also kann ich gerade so gut mein Gegenüber beobachten man kann ja schließlich nicht den ganzen Tag lang über den Büchern sitzen ich habe also festgestellt dass clarimont die Kleine Etage augenscheinlich allein bewohnt sie hat drei Fenster aber sie sitzt nur an dem Fenster das dem meinen gegenüber liegt sie sitzt da und spinnt an einem kleinen altmodischen rocken [Musik] ich wusste gar nicht dass man heute noch damit arbeitet und erst wenn es dunkel wird hört sie auf freilich wird es sehr früh dunkel in diesen Nebeltagen in der engen Straße um 5 Uhr haben wir schon die schönste Dämmerung Licht habe ich nie gesehen in ihrem Zimmer wie sie aussieht ja ich weiß nicht recht sie trägt die schwarzen Haare in wellenlocken und ist ziemlich bleich die Nase ist schmal und klein und die Flügel bewegen sich auch ihre Lippen sind bleich und es scheint mir als ob die kleinen Zähne zugespitzt wären wie bei einem Raubtier die liders Schatten tief aber wenn sie sie aufschlägt leuchten ihre großen dunklen Augen es ist schwer etwas genau zu erkennen hinter den Vorhängen sie trägt stets ein schwarzes geschlossenes Kleid große lila Tupfen sind darauf und immer hat sie lange schwarze Handschuhe an es sieht seltsam aus wie die schmalen schwarzen Finger schnell scheinbar durcheinander die Fäden nehmen und ziehen wirklich beinah wie ein gekrabbele von insektenbein sie beobachtet mich sie lächelt dann muss ich hier wohl ganz gut gefallen ich lächelte natürlich auch das ging so ein paar Tage lang immer öfter und öfter lächelten wir uns zu dann habe ich mir fast stündlich vorgenommen sie zu grüßen ich weiß nicht recht was mich immer wieder davon abhielt habe ich es getan heute Nachmittag und clarimont sie sie hat sie hat wieder gegrüßt freilich nur ganz leise aber ich habe es wohl gesehen wie sie genickt hat Donnerstag 10 März gestern saß ich lange über den den Büchern ich kann nicht gerade sagen dass ich viel studiert habe ich habe Luftschlösser gebaut und von clarimont geträumt als ich ans Fenster trat saß clarimont da ich grüßte und sie nickte wieder sie lächelte und sah mich lange an ich wollte arbeiten aber ich fand die Ruhe nicht ich setzte mich ans Fenster und starte sie da sah ich wie auch Sie die Hände in den Schoß legte ich zog an der Schnur die weiße Gardine zurück und im selben Augenblick fast tat sie das gleiche wir lächelten beide und sahen uns an ich glaube wir haben wohl eine Stunde so gesessen und jetzt Spin sie wieder ich habe unruhig geschlafen bis tief in den Morgen hinein Samstag 12 März diese Tage gehen so hin ich esse und trinke ich setze mich an den Arbeitstisch ich brenne dann meine Pfeife an und beuge mich über ein Buch und ich lese keine Silbe ich versuche es immer wieder aber ich weiß schon zuvor dass es gar nichts fruchten wird dann gehe ich ans Fenster ich grüße clarimont Dank wir lächeln und starren uns an stundenlang gestern Nachmittag um die sechste Stunde war ich ein wenig unruhig sie spinnt aber ihre Augen schauen zu mir herüber was für ein seltsames Wohlbehagen und eine ganz leise Angst ich sprang auf und stellte mich hinter die Gardine nie scheint es mir habe ich sie so deutlich gesehen obwohl es schon recht dunkel war Kommissar wie ja Ja Nein Nein ja ja dieser Kommissar der mich mit seinen dummen Fragen aus meinen Träumen riss [Musik] warum waren sie so ungehalten gestern Abend am Telefon mein guter Freund man hätte Beiner glauben mögen ich habe sie bei einem tätertät gestürt hab ich bitte Sie Kommissar Madame du B wirklich Herr Kommissar sie und ihre Verdächtigung bringen Sie mir doch den Jungen nicht völlig durcheinander das ist ein sehr anständiger junger Mann natürlich Madame und er nimmt seine Aufgabe sehr ernst das kann ich wohl beurteilen immerhin haben wir oft genug am Tag Kontakt nicht wahr gewiss Madame de Bonet freilich Madame de Bonet und er lebt immerhin schon zwei Wochen lang im Zimmer Nummer 7 haben sie gehört Herr Kommissar er lebt ja ja aber ich würde gerne außerdem noch ein paar Resultate sehen Resultate nun ja ich bin einer höchst seltsamen Sache auf der Spur etwas Unerhörtes wie soll ich sagen eine Macht die uns in Besitz nimmt ist in die Johannes Offenbarung zu Kopf gestiegen nein im Ernst ich kann es nicht genau beschreiben es ist noch unklar schämenhaft aber es kann uns vernichten eine Kraft eine unheimliche dunkle Macht hinreisend faszinierend aber auch lähmend am Ende tödlich es kann es wird uns alle sie machen mir Angst mein junger Freund wir sehen uns heute Abend ja er hat mir geglaubt so kann ich noch wochenlang hier bleiben und das ist mein einziger Wunsch nicht wegen Madame dubon guter Küche nur wegen Ihres Fensters dass ich so sehr liebe dieses Fenster die Aussicht auf clarimont der Kommissar hat mir ein großes Paket Tabak gebracht ich habe nie so guten geraucht aber ich kann nicht arbeiten ich lese zwei drei Seiten und wenn ich zu Ende bin weiß ich dass ich nicht ein Wort verstanden habe das Auge nimmt die Buchstaben auf aber mein Hirn lehnt jeden Begriff ab komisch als ob es nur noch den einen Gedanken zulasse clarimonde [Musik] endlich schiebe ich die Bücher Weg lehne mich tief zurück in meinen Sessel und Träume ich bringe Zimmer in Ordnung Monsieur wenn es recht ist ja ja kommen sie kommen sie schauen Sie mal da vor dem kleinen hofffenster da hängt ein Spinnweb eine dicke Kreuzspinne sitzt darin ich ma sie gleich weg ich mag diese be nicht Spinnen bringen Glück ich hatte mehr als genug Unglück in diesem Haus schauen Sie mal noch eine andere viel kleinere um das Netz herum ganz vorsichtig ein Männchen behutsam ging es ein wenig auf dem schwankenden Faden der Mitte zu versuchte wieder und wieder sich behutsam dem Weibchen zu nähern ohne es zu reizen endlich schien das starke Weibchen in der Mitte seinen Werbungen Gehör zu schenken das Mänchen zupfte erst leise dann stärker an einem Faden sodass das ganze Netz zitterte aber seine Angebetete blieb ruhig da kam es schnell aber unendlich vorsichtig näher heran das Weibchen empfing es still und ließ sich ruhig ganz hingegeben seine zärtliche Umarmung gefallen unbeweglich hingen sie beide minutenlang mit in dem großen Netz sehen sie nur wie das Männchen sich langsam löst ein Bein ums andere als WLE er sich still zurückziehen und die Gefährtin allein lassen in dem Liebestraum aber jetzt rennt es um sein Leben zu spät schon fasste die Geliebte es mit starkem Griff und trug es wieder hinauf in das Netz gerade in die Mitte so wird derselbe Platz der eben noch als Bett gedient hat zur hinrichtungsstte so also ist die Liebe bei diesen Tieren ja ja Sie können froh sein dass sie kein spinnenjüngling sind Montag 14 März ich werfe keinen Blick mehr in meine Bücher nur am Fenster verbringe ich meine Tage und wenn es dunkel ist bleibe ich auch sitzen sie ist nicht mehr da aber ich schließe die Augen und sehe sie doch dieses Tagebuch ist wirklich ganz anders geworden als ich es mir vorstellte es erzählt von Madame du Bonet und dem Kommissar von Spinnen und von clarimont aber nicht eine Silbe über die Entdeckungen die ich machen wollte was kann ich dafür Dienstag 15 März wir haben ein seltsames Spiel gefunden clarimont und ich wir spielen es den ganzen Tag Kang ich grüße sie sogleich grüßt sie zurück dann trommle ich mit der Hand gegen die Scheiben sie sieht es kaum und schon beginnt sie auch zu trommeln ich winke ihr zu sie winkt wieder ich bewege die Lippen als ob ich zu ihr spreche und sie tut dasselbe dann streiche ich von der Schläfe mein Haar zurück und schon ist auch ihre Hand an der Stirne witiges Kinderspiel und wir lachen beide darüber das heißt eigentlich lacht sie nicht es ist ein Lächeln still hingebend genauso glaube ich selbst zu lächeln es muss wohl eine gewisse Gedankenübertragung dabei eine Rolle spielen denn clarimont folgt meinen Bewegungen in dem kleinsten Bruchteil einer Sekunde sie hat kaum Zeit sie zu sehen und führt sie schon selbst aus manchmal scheint es mir als ob es gleichzeitig wäre das ist es was mich reizt immer etwas ganz Neues Unvorhergesehenes zu machen es ist verblüffend wie sie zugleich dasselbe tut manchmal versuche ich sie aufs Glatteis zu führen ich mache eine Menge von verschiedenen Bewegungen schnell hintereinander dann dieselben noch einmal und wieder schließlich mache ich zum vierten Male dieselbe Reihe aber wechsle die Folge der Bewegungen oder ich mache eine anders oder lasse eine aus so wie Kinder die alle Vögel fliegen hochspielen und merkwürdig nicht ein einziges Mal macht sie eine falsche Bewegung obwohl ich so schnell wechsle dass sie kaum jeder einzelne erkennen kann damit verbringe ich meinen Tag aber ich habe keine Sekunde das Gefühl dass ich unnützt die Zeit totschlage es ist mir im Gegenteil so als ob ich nie etwas Wichtigeres getrieben habe Mittwoch 16 März es wird mir sehr schwer an etwas zu denken was sich nicht auf clarimont bezieht oder viel mehr auf unser Spiel denn es lässt sich nicht leugnen es ist eigentlich dieses Spiel des mich immer beschäftigt nichts anderes und das ist es auch was ich am wenigsten begreife clarimonde ja ich fühle mich zu ihr hingezogen clarimont sitzt am Fenster und spinnt Fäden lange dünne unendlich feine Fäden sie macht ein Gewebe daraus ich weiß nicht was es werden soll und ich kann nicht begreifen wie sie dies Netz machen kann ohne immer wieder die zarten Fäden zu verwirren und zu zerreißen es sind wunderliche Muster in ihrer feinen Arbeit Fabeltiere und merkwürdige Fratzen aber was schreibe ich da richtig ist dass ich gar nicht sehen kann was sie eigentlich spinnt viel zu fein sind die Fäden und doch fühle ich dass ihre Arbeit genauso ist wie ich sie sehe wenn ich die Augen schließe [Musik] genauso Donnerstag 17 März ich bin in einer merkwürdigen Aufregung ich spreche mit keinem Menschen mehr selbst Madame dubonet und dem Hausdiener sage ich kaum mehr guten Tag kaum lasse ich mir Zeit um zu essen ich mag nur noch am Fenster sitzen mit ihr zu spielen es ist ein aufregendes Spiel wirklich das ist es und ich habe ein Gefühl als müsse morgen etwas vorfallen Freitag 18 März ja ja es muss etwas passieren heute ich sage mir vor ganz laut spreche ich zu mir um meine Stimme zu hören deshalb bist du ja hier nur deshalb bist du hier aber das schlimme ist ich habe Angst und diese Angst dass mir etwas ähnliches zustoßen könnte wie meinen Vorgängern in diesem Raum mischt sich seltsam in eine andere Angst die vor clarimont ich kann sie kaum auseinanderhalten ich habe Furcht ich möchte schreien 9 Uhr Abends rasch ein paar Worte in Hut und Mantel als es 5 Uhr war war ich zu Ende mit meiner Kraft oh ich weiß es jetzt gewiss dass es tatsächlich irgendeine Bewandnis haben muss mit dieser sechsten Stunde des vorletzten Wochentages jetzt lache ich nicht mehr über den Schwindel den ich dem Kommissar vorgemacht habe ich saß auf meinem Sessel mit Gewalt hielt ich mich da fest aber es zog mich riss mich fast zum Fenster ich musste spielen mit clarimond und dann wieder sah ich sie da hängen den Schweizer Komi groß mit dickem Hals und grauem Stoppelbart und den schlanken Artisten und den untersetzten kräftigen serganten alle drei sah ich einen nach dem anderen und dann zusammen alle drei an demselben Haken mit offenen Mündern und weit herausgestreckten Zungen und dann sah ich mich selbst mitten unter ihn die Beine tief auf dem Boden schleifend ich fühlte keinen Augenblick in mir einen Wunsch eine Sehnsucht mich zu erhängen ich hatte auch keine Furcht davor dass ich das tun möchte nein ich hatte nur Angst vor dem Fenster selbst und vor clarimond vor etwas schrecklichem ungewissen das jetzt kommen muss ich hatte den leidenschaftlichen unbezwingbaren Wunsch aufzustehen und doch ans Fenster zu gehen ich kann nicht ich darf nicht kommen sofort kommen ich wischte mir den Schweiß von der Stirne und trank ein Glas Wasser dann überlegte ich was ich dem Kommissar sagen soll wenn er kommt endlich ging ich ans Fenster grüßte und lächelte und clarimont grüßte und lächelte zurück was ist was ist los was passiert Kommissar ich ich ich glaube ich komme der Geschichte endlich auf den Grund vielleicht mögen Sie mich heute noch mit Fragen verschonen aber ich werde Ihnen gewiss in Kürze merkwürdige Enthüllungen geben können ja ja natürlich er ist offenbar in einem etwas sonderbaren Gemütszustand oh ich ich muss mich wegen meines ängstlichen Schreiens Telefon entschuldigen ich ich ich fürchte es gab nicht recht einen Grund dafür sie brauchen durchaus keine Rücksicht auf uns zu nehmen Monsieur bragm wir stehen Ihnen immer zur Verfügung das ist schließlich unsere Pflicht lieber komme ich ein Dutzend Mal vergebens als dass ich einmal auf mich warten lasse wenn es nötig ist und der Doktor auch was Doktor vielleicht sollten wir für ein wenig Abwechslung sorgen ja ich lade sie beide ein heute Abend mit mir auszugehen das wird zerstreuen es ist nicht gut wenn sie immer so ganz alleine sind mit ihren Büchern und so oh danke ja gern ich habe angenommen obwohl es mir schwer fiel ich mag mich nicht gerne Trennen von diesem Zimmer wir waren in der in der sigal und in der lünrus sie haben recht gehabt Doktor es war gut für mich dass ich einmal herauskomme andere Luft atme anfangs hatte ich ein unangenehmes Gefühl als ob ich etwas Unrechtes tue als ob ich ein Deserteur sei der der Fahne den Rücken gekehrt hat ach das legt sich mein Freund das legt sich was Doktor natürlich natürlich kommen sie trinken sie noch was [Musik] Samstag 19 März wir tranken viel und lachten und schwatzten als ich heute morgen ans Fenster trat glaubte ich in clarimons Blick ein Vorwurf zu lesen vielleicht aber bilde ich mir das nur ein woher soll sie denn überhaupt wissen dass ich gestern Nacht aus war übrigens dauerte das nur einen Augenblick dann lächelte sie wieder den ganzen Tag haben wir gespielt 20 März den ganzen Tag gespielt 21 märz das haben wir auch heute getan 22 März nichts gar nichts anderes zuweilen frage ich mich wohin soll das führen aber ich gebe mir nie eine Antwort darauf denn was auch immer kommen mag es ist das woronach ich mich sehne wir haben miteinander gesprochen in diesen Tagen freilich kein lautes Wort manchmal haben wir die Lippen bewegt öfter nur uns angesehen aber wir haben uns sehr gut verstanden clarimont hat mir verziehen und ich habe ihr versprochen dass ich nie mehr weggehen Wolle von diesem Fenster und wir haben uns geküsst haben die Lippen lange an die Scheiben gedrückt Mittwoch 23 März ich weiß jetzt dass ich sie lieb wenn nur nicht die Angst wäre diese dumme kleine Angst aber bald bald wird diese große Liebe sie fressen Donnerstag 24 März gestern Abend dachte ich wie immer an unser Spiel da habe ich mir fünf neue verzwickte Folgen aufgeschrieben mit denen ich sie am Morgen überraschen wollte jede Bewegung trug ein Nummern ich übte sie mir ein um sie möglichst schnell machen zu können vorwärts und dann rückwärts dann nur die geraden Ziffern und dann nur die ungeraden und alle ersten und letzten Bewegungen der fünf Folgen es war sehr mühselig aber es machte mir viel Freude brachte es mich doch clarimont näher auch wenn ich sie nicht sah stundenlang übte ich so aber endlich ging es wie am Schnürchen heute morgen nun trat ich ans Fenster wir grüßten uns dann begann das Spiel hinüber herüber es war unglaublich wie schnell sie mich verstand wie sie im selben Augenblick fast alles tat was ich machte da klopfte es ja bitte ihre Stiefel Monsieur ich habe sie geputzt danke stellen Sie sie einfach hin sehroh dann nahm ich mir vor den Zeigefinger an der Nase zu reiben aber ich küsste die Scheibe ich wollte Trommeln auf der Fensterbank aber ich fuhr mit der Hand durch das Haar es war gewiss nicht clarimont machte das nach was ich tat ich tat viel mehr das was sie mir vormachte und tat es so schnell so blitzartig dass es fast zur selben Sekunde geschah dass ich mir auch jetzt noch manchmal einbildete es wäre von mir ausgegangen ich also ich bin es der so ganz und gab beeinflusst wird nur dieser Einfluss ist so leicht so weich oh es gibt nichts das so wohltund wäre ich drohte ihr mit dem Finger und lächelte aber das war nicht ich ich bin da um zu tun was sie will karimont ich fühle nur meine Liebe und in ihr diese Stille wollütige Angst Freitag 25 März ich habe den telefondrah zerschnitten ich habe keine Lust mehr immer gestört zu werden von dem albernen Kommissar gerade dann wenn die seltsame Stunde anbricht Herr Gott warum schreibe ich das nur kein Wort ist wahr davon es ist als ob mir jemand die Feder führe aber ich will will will hier das hinschreiben was ist ich will will will will hier das hinschreiben was ist es kostet mich eine ungeheure Überwindung aber ich will es tun nur einmal noch das was ich will ich habe den Telefondraht zerschnitten weil ich musste ah da steht es endlich weil ich musste musste wir standen am Fenster heute Morgen und spielten unser Spiel ist anders geworden seit gestern sie macht irgendeine Bewegung und ich wehre mich solange es geht bis ich endlich nachgeben muss willenlos das zu tun was sie will und ich kann gar nicht sagen welch wundervolle Lust es ist dieses besiegt werden dieses hingeben in ihren Willen wir spielten und dann plötzlich stand sie auf ging zurück in das Zimmer so dunkel war es dass sie sie nicht mehr sehen konnte sie schien verschwunden im Dunkel aber gleich kam sie wieder trug mit beiden Händen ein Tischtelefon ganz wie meines sie setzte es lächelnd nieder auf das Fensterbrett nahm ein Messer schnitt die Schnur durch und trug es wieder zurück wohl eine Viertelstunde lang habe ich mich gewehrt meine Angst war größer als je zuvor aber umso köstlicher war dies Gefühl des langsamen Unterliegens und endlich brachte ich meinen Apparat Schnitt die Schnur durch und stellte ihn zurück auf den Tisch so ist es geschehen danke waldemon bitte wie spät es ist meine Uhr geht nicht [Musik] 5:15 Uhr ist das Monsieur 5:15 uh ich sitze an meinem Tisch ich habe Tee getrunken soeben hat der Hausdiener das Geschirr hinausgetragen ich habe ihn nach der Zeit gefragt meine Uhr geht nicht recht 5:15 Uhr ich weiß wenn wenn ich es aufsehe wird clarimont irgendetwas tun sie wird irgendetwas tun das ich auch tun muss schaue er gar nicht hin nein ich sehe doch auf sie steht da und lächelt wenn ich doch den Blick abwenden könnte n nun geht sie zur Gardine sie nimmt die Schnur ab rot ist sie genauso wie meines Fensters sie macht eine Schlinge sie hängt die Schnur oben an den Haken des fensterkreuzes sie setzt sich und lächelt nein das kann man nicht mehr Angst nennen was ich empfinde es ist eine entsetzliche beklemmende Furcht die ich doch nicht eintauschen möchte um nichts in der Welt ich könnte gleich hinlaufen und das tun was sie will aber ich warte Kämpfe wehre mich ich fühle wie es immer stärker wird mit jeder Minute so ich sitze wieder hier ich bin rasch hingelaufen und habe getan was sie wollte die Schnur genommen die Schlinge gemacht und an den Haken gehängt aber jetzt will ich nicht mehr Aufsehen ich will nur hierhin auf das Papier starren denn ich weiß was sie tun wird wenn ich jetzt wieder sie ansehe jetzt in der sechsten Stunde des vorletzten Wochentages ich will sie nicht ansehen sehe ich sehe so muss ich tun will was sie will ansehen dann muss ich ich ich will d Ich will will will sie nicht ich will d nein ich lache nicht irgendetwas lacht in mir über dieses ich will nicht ich will nicht und weiß doch ganz sicher dass ich muss ich muss sie ansehen ich muss muss es tun und dann das übrige ich schreibe schnell schnell um noch länger hier zu sitzen um diese Sekunden der Schmerzen auszudehnen die meiner Liebe Lüste ins Unendliche steigern noch mehr noch länger diese atemlosen leiden die höchste Wollust sind ich weiß ich werde sie ansehen werde Aufstehen davor fchte ich mich nicht und nein davor nicht das ist schön das ist köstlich aber etwas irgendetwas anderes ist noch da was danach kommt ich weiß nicht was es sein wird aber es kommt es kommt ganz sicher ganz sicher denn das Glück meiner Qualen ist so ungeheuer groß oh ich fühle fühle dass ihm entsetzliches folgen muss nur nicht denken irgendetwas schreiben irgendetwas irgendetwas gleichgültig nur nur schnell nur nicht besinnen mein mein meinen Namen R brmard ich kann nicht mehr weiter doch Richard jetzt jetzt ich muss sie ansehen ich ich muss nein noch mehr [Musik] ja Herr Kommissar Zimmer Nummer 7 am Fensterkreuz ich habt me wiederholtes tefonisch Leuten keine Antwort wie spät 6:05 Uhr genau wie seine drei Vorgänger ja nur das Gesicht Herr Kommissar was ist mit dem Gesicht Doktor es hat einen anderen Ausdruck wie soll ich das verstehen ja anders als die anderen eher in grässlicher Angst verzerrt die Augen weit geöffnet sie dringen heraus aus den Höhlen da die Lippen sie sind auseinandergezogen die starken Zähne fest übereinander gebissen Teufel wier so ein Biest eine große schwarze Spinne mit merkwürdigen lilatupfen sehen Sie mal Monsieur le kommissaire das lag dort auf dem Tisch Tagebuch des Richard bracmon Student der Medizin ja wir haben es schon untersucht ja und irgendwelche Hinweise ja es gibt gewisse Andeutungen auf die Wohnung im gegenüberliegenden Haus in der zweiten Etage und nichts wir waren dort und nun die zweite Etage sie steht seit Monaten leer gänzlich [Musik] unbewohnt clarimond nach der Erzählung die Spinne von hansheinz [Musik] Evas es spielten braagm Markus Meer Kommissar Sven Leemann Madame du bon Rosemarie Fendel Hausdiener Ernst konnnerik dr wolfgang hüpper chomier Walter ren Eisen Inspektor ptin Christian Brei Ton und Technik Rolf knapp und Anke Schlipf Regieassistenz Beate Becker Bearbeitung und Regie Uwe scharek [Musik] Produktion Deutschland Radio Kultur 2011 die Spinne oder als Hörspiel clarimont sie hörten eine Produktion von diesem Sender hier Deutschland Radio Berlin wortpiel das ist ein 20 Jahre altes Intro des RIAS Nachfolgers Deutschland Radio Berlin der Rundfunk im amerikanischen Sektor also RIAS wurde 1994 umgetauft das Hörspiel karimont entstand 2011 da nannte sich der Sender mittlerweile Deutschland Radi Kultur inzwischen Deutschland funkkultur und noch immer produziert dieser Sender mit den wechselnden Namen eine erstaunliche Anzahl von hörspielsendungen trotzdem glaube ich dass dieses Hörspiel irgendwie eine Art Gemisch mit anderen Sendern gewesen sein muss der Regisseur Uwe scharek ist eigentlich mit dem WDR Verbund und die Besetzung der Nebenfiguren deutet für mich eindeutig auf den SWR hin ernst konarek als Hausdiener Wolfgang Höper als Doktor Walter Renneisen als Artist schumier und Christian Brei als Inspektor ptin sie alle sind langjährige hörspielstammschauspieler im Südwesten die mysteri Geschichte clarimont die sie gerade gehört haben ist eine der bekanntesten Erzählungen des Autors hans-heinz Evas der 1871 in Düsseldorf geborene Evas galt als Autor anstößiger Stoffe seine Erzählungen waren in den Augen seiner Kritiker damals unmoralisch triial oder pornogisch um die Jahrhundertwende reiten sich seine düsteren Texte in die literarische Gattung der schwarzen Romantik ein die auch dekadence genannt wurde trotzdem sah er sich Plagiatsvorwürfen ausgesetzt die Spinne glich offenbar einer noch viel älteren Erzählung des französischen Autoren Duos Emil Erman und Alexandre chatri mit deren wken Evas erwiesenermaßen in Kontakt gekommen war dennoch wurde die Spinne auch international bekannt der kriminalromanautor dashiel hammit brachte die Geschichte in den USA heraus innerhalb eines Sammelbandes mit dem Titel Creeps by night noch berühmter wurde hans-heinz ers Roman allraune von 1911 der bereits sechsm verfilmt wurde everers trat auch als Kabarettist auf er war Drehbuchautor und Filmproduzent als früher Parteigänger der NSDAP schrieb er 1932 einen propagandaroman und dennoch wurden seine Bücher 1934 von den Nazis als dekadente Literatur verboten clarimont also Evas Erzählung die Spinne entstand 1908 und es scheint als habe Evas am Ende die unheimlichen Mächte vor Augen gehabt die als Katastrophen des 20 Jahrhunderts ihre tödlichen Kräfte entfalten sollten meine Damen und Herren versäumen Sie nicht das nächste Mal wieder Ihr Radio anzustellen [Musik] das war kein mu der kmie Podcast mit radiokuriositäten den Wünschen vieler Hörer entsprechend senden wir kein mus weiter und weiter auch im neuen Jahr immer donnerstags zuerst in der AL Audiothek aber auch da wo sie Podcast sonst empfangen wollen und ich glaube damit können wir hier diesen Fall abschließen darf ich Ihnen dann heute für ihre liebenswürdige Mitwirkung danken wir sehen uns ja in einer Woche wieder bei dem nächsten Hörspiel das klingt nach einemut Plan denn eins ist klar das Ohr reicht weiter als alle anderen rezeptionsorgane das Ohr geht um die Ecke das Ohr drückt sich durch die Wände das Ohr koordiniert die Umwelt trennscharf genau wer braucht schon Arme und Augen was ist hier eigentlich los ganz ehrlich ich weiß es nicht warum fahren Sie nicht nach Hause wird gemacht ich darf mich verabschieden mein Name ist bastian Pastewka danke fürs Zuhören tschüss und alles Gute also wiedersehen [Musik]

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