Wenn man ein Eis essen will,
muss man dafür bezahlen. Für einen Zehn-Euro-Schein bekommt
man zwischen acht und zehn Kugeln. Aber ein Zehn-Euro-Schein
ist nur bedrucktes Papier. Trotzdem bekommt man dafür etwas,
was zehn Euro wert ist. Zum Beispiel Eiskugeln. Dieses Stückchen bedrucktes Papier
kostet in der Herstellung wenig. Nur sieben Cent. Mehr ist dieses Stück Papier
nicht wert. Aber was ist mit den Münzen? Metall ist teurer als Papier. Jetzt kommen wir zu der Frage
von Ben aus Köln: Ist ein Cent auch einen Cent wert? Also, was kostet die Herstellung
einer Ein-Cent-Münze? Die Antwort auf diese Frage
ist ein Riesengeheimnis. Niemand wollte uns
was Genaues sagen. Deswegen fahren wir
nach Freiberg in Sachsen. Die Geschichte geht los in dieser
Fabrik mit einem Stahlband. Dieses Stahlband ist auf einer Rolle
und wandert in eine graue Kiste. Das ist eine Schallschutzkiste. Denn in dieser Schallschutzkiste
arbeitet eine laute Stanze. Die stanzt aus diesem Stahlband
runde Dinger aus, rasend schnell. Und die sehen danach so aus:
runde Dinger aus Stahl. Diese Rohlinge oder Ronden,
wandern in diese blaue Maschine. Was da genau passiert,
kann man nicht sehen. Was man nicht sehen kann,
ist ein Kanal. Der wird nach vorne immer enger. Die Ronden werden da durchgedrückt
und am Rand zusammengequetscht. Sie bekommen am Rand eine Wulst. So wie wir das
mit unserem Knete-Taler machen. Und zwar auf beiden Seiten. Dann sieht das so aus, und sie
passen durch den Schlitz nach außen. Und fallen in diese Kiste. Das hat was gekostet, das Stahlband
und was damit passiert ist. Ungefähr ein viertel Cent. Diese mit Rand versehenen Rohlinge
fallen in Plastikbehälter. Die kommen dann
in einen Galvanik-Bad. Das hat viel
mit Chemie und Physik zu tun. Man sieht nichts davon. Das Zeug
kommt nach vielen Bädern raus. Und der Rohling hat
eine Kupferschicht bekommen. Jetzt sieht er schon mehr aus
wie ein Centstück. Ist aber noch kein Geld. Vorher sah der Rohling so aus,
nach dem Verkupfern so. Diese Kupferschicht
hat auch was gekostet. Das packen wir drauf. So viel auch nur ungefähr. Die ganzen Rohlinge
kommen jetzt in eine Waschmaschine. Da kommt Waschmittel dazu
und solche kleinen silbernen Ufos. Die sind aus Stahl. Mit denen werden die
durchgeschüttelt und dabei poliert. Was wir hier im Kleinen machen,
passiert da im Großen. Wenn das fertig ist,
sind die Rohlinge schön glänzend. Die laufen über ein Rüttelsieb. Da fallen die Stahlkügelchen durch,
die kann man noch mal brauchen. Übrig bleiben
die schön polierten Cent-Rohlinge. Die sind noch nass,
werden in diesem Ofen getrocknet. Damit sind wir in Freiberg fertig. Vor diesem letzten Prozess
sah der Rohling so aus. Danach schön glänzend und poliert. Auch dieser letzte Schritt
in Freiberg hat was gekostet. Für den Strom kommt was dazu. Und für das Verpacken und
Transportieren kommt noch was dazu. Sind wir in Freiberg fertig, ist
der Rohling einen halben Cent wert. Nun muss er zu einer der fünf
deutschen Münzprägeanstalten. Nach München oder nach Berlin oder
nach Hamburg oder nach Stuttgart. Oder nach Karlsruhe. Wo sollen wir hinfahren?
München oder Berlin? Nach München. In München gibt es nicht nur
den Marienplatz mit dem Rathaus. Da gibt es auch
die Bayerische Münzprägeanstalt. In dieser Münzprägeanstalt laufen
die Rohlinge in diese Maschine. Bevor es losgehen kann,
fehlt noch was. Nämlich das Prägewerkzeug,
der Prägestempel. Da steht "ein Cent" drauf. Diese Stempel werden
vor dem Einsatz sauber gemacht. Damit kein Dreck drauf ist
und keine Fehlprägung passiert. Diese Prägestempel werden noch mal
mit der Lupe kontrolliert. Da braucht man viele von,
weil die schnell verschleißen. Man braucht noch
einen Stempel für die Rückseite. Mit dem Eichenblättchen. Jetzt hat man zwei Stempel. Zwischen diese beiden Stempel
kommt der Rohling. So geht das, wenn man die Maschine
langsam fahren lässt. Sehen kann man nichts,
weil das innen drin passiert. Damit die Münzen reinlaufen können,
ist das Ganze komplett zugebaut. Wenn die Maschine läuft,
geht das rasend schnell. In einer Sekunde
prägt die Maschine zehn Centstücke. Jetzt ist es Geld. Dieses Prägen hat auch was gekostet. Mit Werkzeug und Maschinen
ist der Cent einen Cent wert. Aber es fehlt noch was. Nämlich noch ein Viertel Cent dazu. Nach dem Prägen ist der Cent schon
einen Cent und ein Viertel wert. Die Herstellung kostet mehr,
als der Cent wert ist. Das Geld muss noch verpackt werden. Immer 50 Münzen fallen in einen
Schacht, werden gestapelt. Das zeigen wir hier mal langsam. Fallen eine Etage tiefer,
dann kommt ein Papierchen. Da werden die Münzen
dann eingerollt. Rollieren nennt man das. Auch das geht schneller,
als wir es gezeigt haben. Fertig rolliert
ist das Geld dann fertig. Da kommt es auf dem Fließband. 50 Euro-Cent in 50 Münzen
zu einem Euro-Cent. Vom Bayerischen Hauptmünzamt
in München. Natürlich kostet auch das Rollieren
etwas, nämlich ungefähr so viel. Für das Papier muss man auch
bezahlen, ungefähr so viel. Jetzt muss das Geld unter die Leute. Es kommt in die Filialen
der Deutschen Bundesbank. Da gibt es viele von in Deutschland. Von diesen Filialen
kommt es in unser Portemonnaie. Das ist das Letzte,
was der Cent kostet. Die Transportkosten
in die Bundesbank-Filialen. So ist der Euro-Cent 1,65 Cent wert,
aber nur ungefähr. Bei allen anderen Münzen
ist das anders. Da kostet die Herstellung weniger,
als die Münze wert ist. Das Ein-Cent-Stück ist die Ausnahme. Aber wenn wir ihn im Portemonnaie
haben, ist er nur einen Cent wert. Das Wichtigste ist, man bekommt für
eine Anzahl von Cents eine Kugel Eis.