Wie teuer ist eine Ein-Cent-Münze? | Die Maus | WDR

Published: Apr 26, 2024 Duration: 00:09:17 Category: Pets & Animals

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Wenn man ein Eis essen will, muss man dafür bezahlen. Für einen Zehn-Euro-Schein bekommt man zwischen acht und zehn Kugeln. Aber ein Zehn-Euro-Schein ist nur bedrucktes Papier. Trotzdem bekommt man dafür etwas, was zehn Euro wert ist. Zum Beispiel Eiskugeln. Dieses Stückchen bedrucktes Papier kostet in der Herstellung wenig. Nur sieben Cent. Mehr ist dieses Stück Papier nicht wert. Aber was ist mit den Münzen? Metall ist teurer als Papier. Jetzt kommen wir zu der Frage von Ben aus Köln: Ist ein Cent auch einen Cent wert? Also, was kostet die Herstellung einer Ein-Cent-Münze? Die Antwort auf diese Frage ist ein Riesengeheimnis. Niemand wollte uns was Genaues sagen. Deswegen fahren wir nach Freiberg in Sachsen. Die Geschichte geht los in dieser Fabrik mit einem Stahlband. Dieses Stahlband ist auf einer Rolle und wandert in eine graue Kiste. Das ist eine Schallschutzkiste. Denn in dieser Schallschutzkiste arbeitet eine laute Stanze. Die stanzt aus diesem Stahlband runde Dinger aus, rasend schnell. Und die sehen danach so aus: runde Dinger aus Stahl. Diese Rohlinge oder Ronden, wandern in diese blaue Maschine. Was da genau passiert, kann man nicht sehen. Was man nicht sehen kann, ist ein Kanal. Der wird nach vorne immer enger. Die Ronden werden da durchgedrückt und am Rand zusammengequetscht. Sie bekommen am Rand eine Wulst. So wie wir das mit unserem Knete-Taler machen. Und zwar auf beiden Seiten. Dann sieht das so aus, und sie passen durch den Schlitz nach außen. Und fallen in diese Kiste. Das hat was gekostet, das Stahlband und was damit passiert ist. Ungefähr ein viertel Cent. Diese mit Rand versehenen Rohlinge fallen in Plastikbehälter. Die kommen dann in einen Galvanik-Bad. Das hat viel mit Chemie und Physik zu tun. Man sieht nichts davon. Das Zeug kommt nach vielen Bädern raus. Und der Rohling hat eine Kupferschicht bekommen. Jetzt sieht er schon mehr aus wie ein Centstück. Ist aber noch kein Geld. Vorher sah der Rohling so aus, nach dem Verkupfern so. Diese Kupferschicht hat auch was gekostet. Das packen wir drauf. So viel auch nur ungefähr. Die ganzen Rohlinge kommen jetzt in eine Waschmaschine. Da kommt Waschmittel dazu und solche kleinen silbernen Ufos. Die sind aus Stahl. Mit denen werden die durchgeschüttelt und dabei poliert. Was wir hier im Kleinen machen, passiert da im Großen. Wenn das fertig ist, sind die Rohlinge schön glänzend. Die laufen über ein Rüttelsieb. Da fallen die Stahlkügelchen durch, die kann man noch mal brauchen. Übrig bleiben die schön polierten Cent-Rohlinge. Die sind noch nass, werden in diesem Ofen getrocknet. Damit sind wir in Freiberg fertig. Vor diesem letzten Prozess sah der Rohling so aus. Danach schön glänzend und poliert. Auch dieser letzte Schritt in Freiberg hat was gekostet. Für den Strom kommt was dazu. Und für das Verpacken und Transportieren kommt noch was dazu. Sind wir in Freiberg fertig, ist der Rohling einen halben Cent wert. Nun muss er zu einer der fünf deutschen Münzprägeanstalten. Nach München oder nach Berlin oder nach Hamburg oder nach Stuttgart. Oder nach Karlsruhe. Wo sollen wir hinfahren? München oder Berlin? Nach München. In München gibt es nicht nur den Marienplatz mit dem Rathaus. Da gibt es auch die Bayerische Münzprägeanstalt. In dieser Münzprägeanstalt laufen die Rohlinge in diese Maschine. Bevor es losgehen kann, fehlt noch was. Nämlich das Prägewerkzeug, der Prägestempel. Da steht "ein Cent" drauf. Diese Stempel werden vor dem Einsatz sauber gemacht. Damit kein Dreck drauf ist und keine Fehlprägung passiert. Diese Prägestempel werden noch mal mit der Lupe kontrolliert. Da braucht man viele von, weil die schnell verschleißen. Man braucht noch einen Stempel für die Rückseite. Mit dem Eichenblättchen. Jetzt hat man zwei Stempel. Zwischen diese beiden Stempel kommt der Rohling. So geht das, wenn man die Maschine langsam fahren lässt. Sehen kann man nichts, weil das innen drin passiert. Damit die Münzen reinlaufen können, ist das Ganze komplett zugebaut. Wenn die Maschine läuft, geht das rasend schnell. In einer Sekunde prägt die Maschine zehn Centstücke. Jetzt ist es Geld. Dieses Prägen hat auch was gekostet. Mit Werkzeug und Maschinen ist der Cent einen Cent wert. Aber es fehlt noch was. Nämlich noch ein Viertel Cent dazu. Nach dem Prägen ist der Cent schon einen Cent und ein Viertel wert. Die Herstellung kostet mehr, als der Cent wert ist. Das Geld muss noch verpackt werden. Immer 50 Münzen fallen in einen Schacht, werden gestapelt. Das zeigen wir hier mal langsam. Fallen eine Etage tiefer, dann kommt ein Papierchen. Da werden die Münzen dann eingerollt. Rollieren nennt man das. Auch das geht schneller, als wir es gezeigt haben. Fertig rolliert ist das Geld dann fertig. Da kommt es auf dem Fließband. 50 Euro-Cent in 50 Münzen zu einem Euro-Cent. Vom Bayerischen Hauptmünzamt in München. Natürlich kostet auch das Rollieren etwas, nämlich ungefähr so viel. Für das Papier muss man auch bezahlen, ungefähr so viel. Jetzt muss das Geld unter die Leute. Es kommt in die Filialen der Deutschen Bundesbank. Da gibt es viele von in Deutschland. Von diesen Filialen kommt es in unser Portemonnaie. Das ist das Letzte, was der Cent kostet. Die Transportkosten in die Bundesbank-Filialen. So ist der Euro-Cent 1,65 Cent wert, aber nur ungefähr. Bei allen anderen Münzen ist das anders. Da kostet die Herstellung weniger, als die Münze wert ist. Das Ein-Cent-Stück ist die Ausnahme. Aber wenn wir ihn im Portemonnaie haben, ist er nur einen Cent wert. Das Wichtigste ist, man bekommt für eine Anzahl von Cents eine Kugel Eis.

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