Die Farben des Meeres, Oliver Zielinski, ICBM Oldenburg

Published: Sep 03, 2024 Duration: 00:32:22 Category: Travel & Events

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[Musik] Technik und mehr Faszination [Musik] Meerestechnik ein Podcast von berbelfening in Kooperation mit der Gesellschaft für maritime Technik herzlich willkommen zu dieser Podcast Folge in der sich vieles um die Farben des Meeres dreht und in der wir erfahren wie ein jeder von uns die Meeresforschung unterstützen kann indem er mit einer kostenlosen App das Wasser fotografiert den Fluss oder das Meer in der Nähe und zwar in allen Ländern dieser Erde worum es genau geht das erfahren wir gleich von Oliver zilinski er ist Physiker Meeres und technologieforscher seit 2011 Professor für Marine Sensor System am Institut für die Chemie und Biologie des Meeres an der Universität Oldenburg und seit 2019 Leiter des Forschungsbereichs Marine perception am deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz künstliche Intelligenz wird hier in dieser Podcast Folge natürlich auch eine große Rolle spielen Oliver zilinski nimmt uns mit in seine forscherwelt er ist ein Mann voller Leidenschaft für die Physik für das Meer und für neue technische Möglichkeiten deshalb hatte die schon erwähnte App entwickelt aber was es damit genau auf sich hat das soll er mal selbst erzählen die Farbe des Meeres spielt bei dir eine entscheidende Rolle welche Farbe ist dir eigentlich am liebsten türkis denn das ist die Farbe wenn gletschermehl ins Wasser kommt in den Fjorden von Grünland und das Wasser so türkis milchig färbt und das ist was ganz Besonderes was es auch auf vielen Skalen gar nicht gibt und so eine besondere Farbe liebe ich Skalen damit sind wir schon beim Wissenschaftler ne woher kommt diese Faszination für die Farbe des Meeres alle erzählen immer von Wind und Wellen und Rauschen aber nur wenige betonen die Farbe dass die eine Rolle spielt also man kann über das Meer so wenig in der Tiefe sagen aber die Farbe ist etwas was wir sehen können und als ich als Student auf dem Schiff war und dann als doktorant und in den moonpool geguckt habe das ist so ein Schacht im Schiff wo man Geräte runterlassen kann da habe ich halt gesehen wie wie toll blau oder später dann als wir in der Küste waren grün oder braunlich das Wasser war und das leuchtete mir richtig entgegen und das hat mich fasziniert und dann habe ich mich gefragt okay wie hängt das zusammen was beschreibt das Licht im Wasser und wie das Wechsel wirkt mit den Stoffen darin und von da aus ist halt die Leidenschaft für Farbe entstanden die Leidenschaft eines Physikers für Farbe wenn du schon beschreibst wie das Licht entsteht und wie die Farbe entsteht also es ist nicht nur die Farbe sondern es ist gleich auch der physikalische Prozess dahinter ne ja das ist richtig also ich bin Physiker und ich bin Naturforscher ich möchte verstehen wie die Dinge funktionieren und natürlich gibt es dann Prozesse wie Streuung Absorption Fluoreszenz die man untersuchen kann die diese Farbe erzeugen und das hat mich halt fasziniert das ganze auch mit Computerprogrammen zu beschreiben zu modellieren Messgeräte zu bauen die das Erfassen also die quasi das unsicht sichtbar machen das ist dann tatsächlich die die technologische Komponente in mir aber ich kann mich trotzdem über die Schönheit freuen also ganz klar was sagt denn die Farbe des Wassers über den Zustand des Wassers aus die Farbe wird bestimmt durch die Wasserinhaltsstoffe das heißt wenn ich einfach nur Wasser nehme ist das Wasser blau okay wenn ich jetzt so ein Glas Wasser auf dem Tisch habe und da gucke dann sieht das Wasser nicht besonders blau aus sondern sieht eher durchsichtig aus das sehen wir ja aber wenn ich viel Wasser nehme wenn ich mal durch 1 m oder 2 m Wasser gucke werde ich schon feststellen dass das sich bläulich färbt weil eben Wasser das blaue Licht stärker streut und das rote Licht stark absorbiert wird und wenn ich dann aber Algen da drinne habe also pflanzliches Material dann ist es so dass dort eben so eine grünliche typische Farbe entsteht wenn ich Sedimente da drin habe wird es gräulich wenn ich zersetzte Blätter habe also organisches Material dann fälbt sich das Gelb bräunlich so wie beim Mo und damit kann ich schon mit vielen einfachen Beobachtungen der Farbe Rückschlüsse darauf ziehen was ich denn so im Wasser habe und das fasziniert mich halt wie man das umsetzen kann und dann eben höher auflösend einsetzen kann die Klarheit des Wassers ist die auch entscheidend oder ist es nur der Farbton es ist auch die Klarheit also es ist die Kombination zwischen Farbe und der Trübheit des Wassers also wie weit dringt das ganze ein und die sind natürlich auch gekoppelt wenn ich viele Sedimente im Wasser habe also Schwebstoffe dann tringt das Licht auch nicht tief ein so bei uns in der Nordsee so weiß ich bei spierok oder so da kommt das Licht gerade mal 50 cm vielleicht ein Meter tief ins Wasser rein dann ist das meiste Licht schon weg weil ich eben so viel Sedimente im Wasser habe die durch die Gezeiten und durch die Wellen aufgewühlt werden und das ganze ist ja flach dort das heißt der Meeresboden ist nur 10 m weit weg wenn ich aber westlich von Helgoland bin dann ist der Meeresboden schon 30 m weit weg und das ganze ist auch anders da dringt das Licht dann auch schnell mal 20 m tief ein obwohl wir immer noch in der Deutschen Bucht und an unserer Küste sind du hast eine App entwickelt ey on water mit der alle mitthelfen können etwas über den Zustand der Meere mitzuteilen eben die Farbe des Meeres dass man gerade vor V sich hat ganz egal wo man ist auf dieser Welt warum ist es so wichtig warum brauchst Du uns alle damit wir helfen bei der Forschung mit der App kann ich halt bürgerinn und Bürger einbinden und kann viele Beobachtung generieren das heißt durch die Einbindung von Citizen nennt man das citizen science kann ich es schaffen viele Messdaten zu generieren und zu vielen Zeitpunkten verschiedenen Orten Orte wo wo man vielleicht gar nicht so gut hinkommt und auf diese Weise eben eine Abdeckung zu erreichen die mit einem Forschungsschiff z.B gar nicht möglich ist weil mit dem Forschungsschiff kann ich ja nur rausfahren zu einem bestimmten Zeitpunkt und kann ich an einem Ort zu einer Zeit sein wenn aber 100 Bürgerinnen und Bürger Beobachtungen mit mir teilen dann habe ich eben 100 Augen die mir Informationen liefern gleichzeitig ist es auch toll dass die Bürgerinnen und Bürger natürlich einbezogen werden dass sie auf die Weise auch Teil der Naturforschung werden und sich auch mit dem ganzen beschäftigen das heißt es gibt auch so ein Wissenstransfer so ein einbeziehen und das bringt allen eben das mehr etwas näher das willst du ne dass alle sich mehr mit dem mehr beschäftigen alle mehr die Bedeutung des Meeres kennenlernen oder wie bist du darauf gekommen diese App zu entwickeln und alle damit einzubeziehen in die Forschung ja meine Vorstellung ist es tatsächlich Werkzeuge zu entwickeln die wir als Gesellschaft einsetzen können um das Meer und die Umwelt generell zu schützen also solche Werkzeuge sind Sensoren oder Analyseverfahren und da ist es eben ein Weg auch diese bürgereinbindung zu machen ein Kollege aus den Niederlanden und ich haben vor vielen Jahren 10 Jahre bis genauer zusammengestanden bei einer Konferenz und haben überlegt wie wir unser Wissen über meeresoptik einbringen können und wir haben uns eben an ganz alte historische Verfahren erinnert Verfahren die 18 65 von einem italienischen padre sei entwickelt wurden und 1895 von einem Franzosen und einem deutschen die die Fabel bestimmt haben und diese historischen Verfahren die haben uns so fasziniert und wir haben überlegt wie können wir die in die moderne Zeit übersetzen wie können wir eine App daraus machen s dass die Menschen an diese Messverfahren mit denen schon hunderttausende Beobachtungen über die letzten 150 Jahre gemacht wurden anschlie könen und das ist eben der Startschuss für iron water gewesen forelule waren das ne die 21 Farben aufgelistet haben zwischen denen man unterscheiden kann genau genau Antoine Forell und Willi uhule haben 21 Farben definiert von Indigo Blau über grün bis Coca-Cola braun und haben da eine Farbskala gemacht die vom offenen Ozean bis hin in die Flüsse estuare gültig ist und mit dieser Farbskala wurden seit 1895 Beobachtungen gemacht und es gibt ein Datensatz von ungefähr 300.000 Beobachtungen über diese 130 Jahre weltweit und genau da schließen wir an und bringen die Bürgerinnen und Bürger dazu eben beizutragen und das auch in dem Vergleich zu sehen also wo schon haben wir Beobachtungen die über 100 Jahre alt sind da gibt es nicht viele ein paar Temperaturmessungen die Transparenz des Meeres vielleicht ein paar Aufzeichnungen über Fischfang und dann eben die Wasserfarbe ja und die Forschung holt ihr damit aus der Universität raus also ihr forscht an den Unis und in den Laboren und auf den Forschungsschiffen aber dadurch dass ihr alle Bürgerinnen und Bürger mititeinbezieht wird es ja ein viel größeres Feld und für alle wird nachvollziehbar wie wichtig es ist ja erzähl noch mal wie das dann weiter geht ist dann klar wenn es Indigo blau ist welchen Zustand das Wasser hat oder Coca-Cola was für Algen oder was für Inhaltsstoffe dann dort sind ja mit der Farbe kann ich tatsächlich Rückschlüsse darauf ziehen wie die Farbe zustande kommt das ist ja eine vereinfachte Darstellung also diese Farbe vereinfacht ein komplexes Ökosystem auf eine Farbinformation und natürlich kann das Grün auch von der einen algensorte oder anderen algensorte kommen das weiß ich nicht aber ich sehe natürlich tatsächlich wie sich ozeanische Gewässer die normalerweise blau sind wenn ich so in den ozeanischen wüst bin in der in der Mitte des Nordatlantik Mitte des Südatlantik da wächst nicht viel da sind auch keine Nährstoffe und da sehe ich natürlich wenn dann Nährstoffe eingetragen werden zieht das eine Algenblüte hinter sich her und das verändert die Farbe das messen wir vom Satelliten aus das Verfahren ist das gleiche und das kann man auch daran sehen der spannende Teil ist aber nicht die einzelne Beobachtung sondern der Vergleich der Beobachtung besonders über lange Zeiträume wir haben also uns angeschaut wie die die Farbe des Nordatlantik oder des pazifischen Ozeans sich verändert über diese lange Zeit und dann sieht man eben dass es teilweise eben ein Greening gibt also Küstengebiete werden grüner in der Farbe über lange Zeiträume das liegt daran dass mehr Nähstoffe eingetragen werden wir haben künstliche Dünger entwickelt über die Flüsse kommen unsere Nährstoffe da rein wir haben aber auch in den Ozeanen teilweise so ein bluing das heißt eine blauverschiebung das Wasser wird vom grünlichen Ton immer Lauer das heißt die zentralen Meere werden mehr zu wüsten oder weniger Nährstoffe können es an die Oberfläche gelangen und dort eben Algenwachstum erzeugen und diese Algen binden dann ja wieder CO2 und dieses CO2 wird wenn die Algen sterben in die Tiefe transportiert das heißt aus so einer einfachen Wasserfarbe über lange Zeiträume beobachtet oder der Vergleich von Orten kann ich schließen was sich verändert und das ist genau das was wir anschauen wollen Veränderung wie funktioniert die App genau derjenige der uns jetzt zuhört und denkt das ist ja interessant da möchte ich auch gerne mithelfen man kann sich also im AppStore ey on water herunterladen muss man dafür gute Fotos machen können muss man dafür viel Wissen haben oder was muss man mitbringen um dich in deiner Forschung zu unterstützen vor allen Dingen braucht man Zugang zu Wasser und Wasser wo man den Boden nicht sehen kann ich erkläre das gleich also man lädt sich tatsächlich im App Store oder im Google Play Store die App herunter die heißt Ion water- color ist kostenlos ne die ist kostenlos die ist frei verfügbar und wenn man die installiert hat dann gibt es auch eine kleine Intro die erklärt einem eigentlich das Messverfahren schon am besten hat man die Sonne bei der Messung im Rücken oder an der Seite das kennt jeder von uns wenn wir auf den See gucken und die Sonne direkt vor uns ist dann reflektiert die Sonne über die Wasseroberfläche und und blendet uns und so ist das natürlich dann bei diesem Verfahren wäre das auch das heißt Sonne im Rücken oder irgendwo an der Seite die App Ausrichten auf den Wasserkörper und dann kann man ein Foto machen gibt's ein Knopf und danach kann man dieses Bild was man aufgenommen hat mit den 21 Farben vergleichen die haben wir nämlich digitalisiert die kann man so hin und her swipen und auswählen und wenn ich das gemacht habe dann habe ich eigentlich das gemacht was Forell und ule schon vor 130 Jahren angemacht haben diese Daten werden hochgeladen gleichzeitig wird aber auch ein Algorithmus ausgeführt das heißt es gibt auch noch mal ein Computerprogramm was quasi auch den Farbwert berechnet und diese Daten werden dann in einer Datenbank gespeichert und wenn ich dann auf die Website ionwater.org gehe dann kann ich auch meine eigenen Daten und die Daten vieler anderer Leute dort finden das heißt ich kann auch sehen was mein Beitrag ist das fand ich total faszinierend als ich mir das heute im Rechner angeguckt habe also wie viele Erhebung es auch schon gibt und dass man dann wirklich Teil einer großen Gemeinschaft ist ja es gibt auch ganz aktive Nutzerinnen und Nutzer äh z.B in Neuseeland gibt es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die die Seen untersuchen die also nicht alle Anwendung von ir und water sind nur im Meer sondern das wird auch in Flüssen oder Seen benutzt und die untersuchen die Seen in Neuseeland und machen da lange Zeit rein haben also viele Daten aber auch Kanada Nordamerika Australien hat eine starke Gemeinschaft ich habe jetzt in letzter Zeit durch Kontakte in Südamerika es geschafft da so ein bisschen mehr iron water zu verbreiten wir können also noch besseres Marketing machen und wenn Hörerinnen und Hörer hier sind die sich damit auskennen weltweites Marketing von Apps in diesem Bereich und da Lust zu haben dann mögen die sich gerne melden da sind wir auf jeden Fall offen was machst du dann mit den Daten wertest du die bei Dir aus oder werden die international ausgeertet die Daten sind erstmal frei zugänglich das heißt jeder hat hat die Möglichkeit diese Daten auch zu laden und zu nutzen wir machen das um tatsächlich diese Trends zu analysieren das heißt zu gucken ob die Küstengewässer sich verändern auch in welchen Gebieten verändern die sich also in stark besiedelten Gebieten stärker als in Gebieten die weit ab von Zivilisation sind und so es gibt aber Nutzer die auch ganz konkret Zeitreihen in ihren Gebieten untersuchen das heißt dieses Beispiel mit Neuseeland wo wo genau einzelne sehen genommen werden und wo man guckt wie die sehen sich auch saisonal unterscheiden es gibt eine Veröffentlichung von jemand der in an der afrikanischen Küste eine Zeitreihe mit dieser App gemacht hat und dann die Daten auch mit Satellitendaten verglichen hat und daraus auch ja Blüten vorher gesagt hat und den Rhythmus des Ökosystems bestimmt hat also das sind offene Daten die werden von allen gewonnen und die sind auch für alle nutzbar und das ist auch glaube ich ein ganz wichtiges Element und es ist eigentlich eine Kleinigkeit dich zu unterstützen oder alle Forscher zu unterstützen sich die App runterzuladen und mal eben ein Bild zu machen aber was schon faszinierend ist welche Möglichkeiten modernste Technologie Halt bietet um dieses alte System von forelule vorzuführen und da alle damit einzubinden das hat es dir ja auch angetan diese innovativen Technologien die mit deiner Forschung zu verbinden das finde ich ist eines deiner Markenzeichen oder also ich versuche umweltverständnis eben zu stärken dadurch dass ich halt Messtechnik entwickelt und zwar innovative Messtechnik die einmal eine Idee hat also irgendwie intelligent ist sich anpasst Dinge messbar machen die die wir vorher nicht messen konnten und damit ein Beitrag zu leisten und Innovation bedeutet ja auch Markt das heißt diese Messtechnik soll auch angewendet werden es ist mir wichtig dass ich die nicht nur für mich mache für mein Labor für meine Wissenschaft sondern ich freue mich und und möchte gerne dass sie breit eingesetzt wird eben von anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von der Gesellschaft aber auch in Zusammenarbeit mit Unternehmen auch Wertschöpfung schafft also etwas was ich nicht selber mache ich bin kein Unternehmer an dieser Stelle aber ich möchte gerne das Unternehmen das dann auch weitertragen denn Unternehmen haben ja noch ganz andere Funktionen die können ein echtes Produkt da draus machen und das dann über Jahre Jahrzehnte weiterpflegen und insofern in der Tat äh habe ich in den letzten 10 Jahren so um die 20 Sensoren und und Messverfahren entwickelt und versucht die möglichst breit auch verfügbar zu machen und immer mit Unternehmen auch aus der Meerestechnik speziell zusammengearbeitet und ein weiteres spannendes Projekt hast du noch oder einen weiteren spannenden Bereich du bist ja nicht nur Professor für Marine Sensorsysteme an der K von osjzki Universität in Oldenburg sondern eben auch Leiter des Forschungsbereich Marine perception also Marine Wahrnehmung im DFKI im deutschen Forschungszentrum für künstliche intell z und künstliche Intelligenz spielt in deiner Forschung eben auch eine große Rolle und dabei geht es darum Plastikmüll aufzuspüren wo setzt du denn da deine Sensoren innovativ ein Plastikmüll ist natürlich eine riesen Herausforderung und das hat mich auch stark beschäftigt und jeder der der zur See fährt oder in der Natur ist der sieht diesen Müll und fragt sich was kann er da da beitragen und vor 3 Jahren ist die Weltbank an mich herangetreten durch andere Arbeiten die ich gemacht hatte auf Flugzeugen im Zusammenhang mit dem großen plastikmüllwirbel in Pazifik und die hat gefragt können wir denn in Kambodscha in den estuanen in den Flüssen an den Stränden Plastikmüll sichtbar machen finden und auch klassifizieren also auch sagen genau was da ist und ich habe überlegt okay welche Art von Sensorik kann man da einsetzen da gibt es verschiedene setze ich sag mal sehr teure aufwendige Ansätze mit den ich sehr viele spektrale Informationen Kriege da wird mein Physiker Herz hüpfen aber mir ist relativ klar dass so ein spezialisierter Ansatz mit Sensoren die 10tausende Kosten nicht das Richtige ist um das in die Breite zu tragen also habe ich mir überlegt mit relativ kommerziell verfügbarer Kameratechnik mit RGB und Infrarot Kameras auf drohen die auch so verfügbar sind die man überall auf der Welt kaufen kann eine Auswertung zu entwickeln und dann ist die Intelligenz halt nicht in die Sensorik gegangen sondern die Intelligenz liegt zum einen in der missionsführung wie man das ganze durchführt aber vor allen Dingen eben in der Auswertung da ist KI reingekommen KI ist ein unglaublich mächtiges Werkzeug z.B für die Bildverarbeitung für die Detektion für die Klassifikation und wir haben einen Datensatz aufgebaut der eben in der Lage ist Müll zu erkennen aber vor allen Dingen eben auch genau zu bestimmen was für ein Müll das ist und damit wichtige Infos im weiteren zu liefern wie funktioniert das genau bestückst du die Drohne mit Sensoren und die Sensoren erkennen worum es sich da handelt also wir fliegen auch drohen hier in Deutschland aber in Ländern wie Kambodscha Vietnam den Philippinen und Indonesien wo wir im Moment unterwegs sind fliegen in der Regel lokale Partner denen wir genau sagen was sollte die Drohne können welche Sensoren sollten da drauf dann machen wir Testbilder dann reden wir über die flugprozeduren in welchen Höhen soll was abgeflogen werden das heißt das sind Dinge die vor Ort umgesetzt werden und wir kriegen die befliegungsdaten und diese befliegungsdaten werden dann analysiert die werden zu großen thomosaiken zusammengeklebt damit man nicht die Einzelbilder alle hat und damit man nicht doppelt zählt und diese ortomosaike werden dann in ganz kleine Bildteile zerlegt jedes dieser kleinen bildschnüpsel wird untersucht und im Prinzip hat die KI das gelernt was ein Mensch auch lernen kann die KI hat gelernt eben zu unterscheiden sie hat viele Trainingsdaten bekommen von uns die wir gelabelt haben also die wir markiert haben wo wir gesagt haben Müll wenig Müll gar kein Müll Vegetation und jetzt kann die halt über tausende Millionen solcher Bilder rüber gucken in Bruchteilen von Sekunden und kann diese Klassifikationen liefern und das ist natürlich eine wirklich wichtige Information weil man daraus Statistiken gewinnen kann man kann also genau sagen wie ist der Müll zusammengesetzt das Finden des Mülls ist eine Aufgabe aber noch viel wichtiger ist es zu wissen was da liegt denn wenn ich da ganz viele Becher sehe oder ich sehe ganz viel nahrungsmittelverpackung dann weiß ich okay es gibt irgendwo in der Gegend ein Problem aus dem Becher in die Umwelt gelangen mit den Informationen können dann Politiker Behörden arbeiten und können versuchen die Quellen abzustellen also ich glaube das ist ein ganz wesentliche Erkenntnis es geht auch darum den Müll zu finden aber im Wesentlichen geht es darum statistische Informationen über den Müll zu generieren die dann Entscheidungsträgern helfen gute Entscheidung zu treffen und das ist unsere Grundidee dabei wo können diese Sensoren eingesetzt werden auf Drohnen auf Flugzeugen können die auch Unterwasser eingesetzt werden da gibt es ja auch Plastikmüll ja das ging auch Unterwasser wäre auch möglich also wir haben die eingesetzt auf Drohnen haben wir angefangen dann haben wir die Sensoren an Brücken installiert weil da war die Idee dass das Wasser halt unter der Brücke durchrauscht und man wollte wissen wie viel wird transportiert durch die Flüsse jetzt haben wir vor dre Monaten die Kameratechnik auf ein müllsammelboot gebracht so ein müllsammelboot kommt aus Deutschland von der Firma berki Haaren an der Ems die sammeln so Müll ein mit so ein Förderband und wir äh zählen dann und klassifizieren den Müll der da eingeladen wird sodass man dann im folgenden auch schon gleich weiß okay wie viel organischer Müll wie viel Plastikmüll wie muss ich den verarbeiten weiter dann haben wir mit dem Alfred Wegner Institut zusammen schon mal tiefseebilder angeguckt und wie man dann in der Arktis gucken kann mit Melanie Bergmann zusammen und der neueste Schritt ist tatsächlich jetzt noch mal aufs Flugzeug zu gehen das heißt zu sagen okay die Drohne ist in niedriger Flughöhe aber wenn ich eine größere Übersicht haben will wenn ich große Bereiche erreichen möchte dann ist das Flugzeug die richtige Plattform und das ist jetzt der aktuelle Schritt den wir gehen wollen und indem wir mit Unterstützung des Umweltministeriums jetzt eine Forschungsvorhaben angestoßen haben ja das hört sich richtig gut an um so der plastikplage ein bisschen her zu werden das hat's ja schon mal gegeben vor vielen vielen Jahren dass Verschmutzung aus der Luft beobachtet wurde die Ölverschmutzung das war ganz zu Beginn deiner Karriere und das war für dich auch ein Schlüsselmoment ne in der Tat äh ich bin ja 1970 geboren und in 70er 80er Jahren also wenn man als Kind am Strand unterwegs war dann waren die schwarzen Klumpen die man fand waren keine Steine sondern es waren teise Ölklumpen die da angespült wurden die dann halt schon so schwerer Teer waren mit Sand dran und so und diese diese Ölverschmutzung waren in der Zeit recht gängig noch das war die Zeit in der Tanks einfach auf See gewaschen wurden und in der das Bewusstsein vielleicht auch nicht so da war und dann hat man angefangen Flugzeuge loszuschicken die diese ölsünder suchen und man hat Sensoren entwickelt die diesen Ölflecken vermessen können die sagen können welche Art von Öl das ist interessanterweise wurden diese Sensoren unter anderem in Oldenburg entwickelt in der Arbeitsgruppe wo ich promoviert habe von Leuten die vor mir Jahrgänge vor mir und das war dann auch mein erster Job das heißt ich bin dann nach der Promotion erst einer Oberbehörde gegangen habe mich da um ölflugzeuge gekümmert bin dann in ein Unternehmen gegangen von einem dieser ehemaligen Doktoranten der gleichen Arbeitsgruppe und da haben wir dann gemeinsam das Thema Ölbekämpfung ölüberwachung vorangetrieben und insofern muss ich sagen schließt sich hier auch so ein bisschen der Kreis so wo ich vor 20 Jahren angefangen habe im ölflugzeug durchgeschüttelt werden und nach Ölflecken suchen werde ich jetzt das irgendwie so umsetzen dass die gleichen Flugzeuge nicht nur Ölflecken suchen immer noch ein wichtiges Thema sondern eben auch noch Plastikmüll suchen können und damit ihren Beitrag leisten können wir haben noch gar nicht über Meerestechnik gesprochen dabei ist das hier ein Meerestechnik Podcast geht es denn bei deiner Forschung in der Luft auch um Meerestechnik ich würde sagen ich mache meeresforschungstechnik das ist so ein Unterbegriff der Meerestechnik ja also ich mache Technologien Sensorik die dazu dient eben nicht nur die Meeresforschung sondern die Meerestechnik an sich voranzubringen in jedem Bereich also auf jeder Plattform mein Fokus ist wirklich der Sensor und nicht die Plattform also ob das jetzt Unterwasserfahrzeug ist oder eine fliegende Drohne oder so für mich ist eben die Sensorik und besonders optische Sensorik das spannende und was man mit den Daten dann machen kann aber tatsächlich ist es wichtig glaube ich auch zu sagen dass Meeresforschung Meerestechnik nicht nur auf dem Wasser und Unterwasser stattfindet sondern auch ganz viel in der Luft über dem Meer und das ist eine wesentliche Komponente heute ist dieses Zusammenspiel eigentlich der Meerestechnik vom Satelliten bis zum Meeresboden das ist unglaublich faszinierend und auch technologisch herausfordernd KI künstliche Intelligenz das große Wort gerade welche Chancen bietet die eigentlich und was denkst du was kommt da auf uns zu ich sehe die Möglichkeit mit KI viel zielgerichteter Fragen zu stellen also es macht nicht Sinn nur zu messen und und Big Data Millionen von Messungen zu machen ich möchte gerne auch hingucken wo es wichtig ist das heißt mit KI möchte ich den Sensoren beibringen zu messen wenn es etwas gibt zu messen gibt wenn Ereignisse stattfinden ich möchte Proben auch dann nehmen wenn besonders Dinge passieren also wenn der sturmtob möchte ich die Probe nehmen oder wenn die Algenblüte da ist aber zu anderen Zeiten vielleicht nicht so viel ich denke dass wir die Methoden die wir entwickeln auf die Sensoren übertragen können und die damit intelligenter machen können und gleichzeitig kann uns künstliche Intelligenz helfen auch große Datenmengen besser zu sichten wir werden digitale Zwillinge also digitale Abbilder der Welt erschaffen können und damit Fragen stellen können also fragen was passiert wenn ich hier noch einen Windpark hinbaue wie wirkt das auf die Meeresumwelt also insofern sensorisch aber auch im Gesamtverständnis können wir mit KI wichtige Lücken schließen und uns helfen die Wahrnehmung des Menschen zu erweitern damit wir bessere Entscheidungen treffen und genau das ist mein Ansatz ich möchte Menschen unterstützen mit KI bessere Entscheidungen zu treffen ich will ihm gar nicht die Entscheidung abnehmen das ist eine menschliche Sache aber die Welt ist unglaublich komplex und sie ist sehr schwer für uns zu verstehen und wenn ich den Menschen etwas an die Hand geben kann was ihnen hilft die Komplexität zu durchdringen und und quasi bessere Wahrnehmung bessere Sicht zu haben da sehe ich eine starke Anwendung von KI auch in der Zukunft als Unterstützung als Erleichterung nicht als Bedrohung genau ich sehe KI als Unterstützungssystem in einer sehr komplexen Welt sie wird uns helfen schwierige Aufgaben zu erledigen sie wird uns helfen auch in Gebiete vorzudringen wo der Mensch gefährdet ist das ist der Bereich der Autonomie und Robotik aber sie wird uns in erster Linie helfen eben zielgerichtete und und informierte Entscheidungen zu treffen und informierte Entscheidungen ist das was unsere Gesellschaft braucht du hast mir erzählt dir war schon in der sechsten Klasse klar dass du Physiker werden woll aber wie kam es dann zu dieser Spezialisierung auf meeresthemen hast du dich schon immer zum Meer hingezogen gefühlt ich bin natürlich in der Nähe vom Meer groß geworden und auch als Kind da gewesen aber die eigentliche Entwicklung kam erst gegen Ende des Studiums ich habe meine Diplomarbeit in einer Gruppe gemacht in der auch fernerkundungsverfahren und so betrieben wurden ich kam eigentlich mehr aus diesem Bereich numerische Modellierung mich interessierten Computerprogramme Simulationen und das woll anwenden und da gab es eine Arbeit die im Bereich eben Strahlungstransport wie kann man vom Satelliten aus das Meer vermessen und in der Arbeitsgruppe wurde aber auch Schiff gefahren man fuhr eben raus und ich habe in der gleichen Arbeitsgruppe dann nach dem Diplom tatsächlich eine Promotionsstelle angenommen und als ich dann auf See war da habe ich dann mit Leuten zu tun gehabt die mit kokolitophoriden und foraminifären arbeiten und ich kannte nichts davon also das war für mich ganz Neuland also es sind Algenarten und und irgendwie hat sich dann für mich da neuer Kosmos eröffnet weil eben dieses interdisziplinäre dieses über den Tellerrand schauende dieses ganzheitliche das hat mich total angesprochen ich natürlich mit meiner technologisch informationstechnischen physikericht aber es war eben spannend dieses ganze zu sehen und wirklich wenn man dann nachts auf dem Deck steht und ganz alleine ist und die Delfine ums Schiff herum schwimmen und man ebeno dieses Licht sieht was sich im Wasser bricht und da eindringt und Muster im Wasser macht das hat mich angesprochen und das war glaube ich mein Schlüsselmoment der kam also sehr spät aber sehr intensiv und du erzählt so begeistert davon danke dass du uns mit in deine forscherwelt mitgenommen hast und danke dass du uns alle mitmachen lässt entweder indem wir auf Plastikmüll achten oder indem wir das Wasser für dich fotografieren ja gerne also ich glaube da können wir alle uns Beitrag leisten und insofern schätze ich es auch sehr wert dass wir heute hier sind das war die heutige Podcast folge ich habe mich mit Oliver zilinski unterhalten er ist Physiker Meeres und technologieforscher Professor für Marine Sensorsysteme am Institut für die Chemie und Biologie des Meeres an der K von osjetzki Universität Oldenburg und Leiter des Forschungsbereichs Marine perception am deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz in zwei Wochen gibt's hier die nächste Podcast Folge es lohnt sich diesen Podcast zu abonnieren dann verpasst man keine Folge übrigens gibt es ihn auch in Englisch technology and the sea fascination Marine technology überall da wo es Podcasts gibt danke für eine positive Bewertung bei Spotify oder Apple Podcasts und bis [Musik] bald das war Technik und mehr Faszination Meerestechnik ein Podcast von berbel fening in Kooperation mit der Gesellschaft für maritime Technik [Musik]

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