[Musik] herzlich willkommen heute beginnen wir unsere Sendung mit einem chinesischen propagandafoto in der Mitte der Aufnahme von 2013 werden sie shijing Ping erkannt haben china hat sich als bevorzugtes Spielfeld seiner Machtdemonstrationen die Meere ausgesucht und es besiedelt Inseln die ihm gar nicht gehören auf dem Foto sieht man auch Chinas ersten Flugzeugträger loning der ursprünglich 1988 vom Stapel lief inzwischen sind weitere leistungsstärkere hinzugekommen dabei hat Peking ein großes Ziel es will die Marine aus ihrer Führungsposition verdrängen denn wer die Welt beherrschen wird entscheidet sich im 21 Jahrhundert auch auf den Meeren über zwei Drittel der Erdoberfläche sind von den Ozeanen und ihren nebenmeeren bedeckt all diese Meere trennen und verbinden die Kontinente und die Völker das erste Seefahrervolk in der Geschichte der Menschheit lebte im vierten jahrtausend vor unserer Zeitrechnung im Pazifik dort besiedelten im Laufe der jahtausende die polynesischen Seefahrer sämtliche Inseln dank ihrer auslegerkanus und ihrer ausgezeichneten Kentnis der Sterne in der Antike und im Mittelalter herrschten viele weitere Völker über die Meere Phönizier und Kreta im Mittelmeer die songdynastie in den Meeren vor der chinesischen Küste die erste Seemacht die alle Weltmeere befuhr entstand in Europa genauer gesagt an der Nordsee Ende des 16 Jahrhunderts dan ihrer Überlegenheit in der Schiffahrt errichteten die vereinigten Niederlande ein Handelsimperium auf drei Ozeanen von Amerika über Afrika und Ostindien bis in den fernen Osten die Kompanien aus Amsterdam handelten unter anderem mit Stoffen Gewürzen und Porzellan aus allen Gegenden der Welt da ihre Schiffe niemals ohne Ladung fuhren blieben die Transportkosten niedrig und so kam es durch die weltweit präsenten niederländischen Seefahrer zur ersten Globalisierung der Wirtschaft nur wurden die vereinigten Niederlande schließlich von ihrem Rivalen Großbritannien abgelöst die Großmacht sollte in den kommenden Jahrhunderten die Weltmeere beherrschen im 18 Jahrhundert legten die Handelsschiffe in London und Liverpool ab und liefen die verschiedenen britischen Kolonien an in Nordamerika in der Karibik für das begehrte Zuckerrohr im Golf von Guinea für Sklaven und in Indien für Tee und Baumwolle das britische Weltreich besaß darüber hinaus die mächtigste Kriegsflotte der Welt die Royal Navy durch sie konnte sich Großbritannien allmählich auf allen Kontinenten niederlassen aber nachdem es zu Beginn des Ersten Weltkriegs den Höhepunkt seiner Macht erreicht hatte begann der Niedergang nach 1945 wurden die USA als große Siegermacht des Zweiten Weltkriegs zur größten Seemacht der Welt die US-Marine richtete ihre Präsenz und ein Netz aus Stützpunkten in den eigenen Gewässern und in denen ihrer Verbündeten ein die USA weiteten ihre Macht auf allen Ozeanen aus und verteidigten ihre strategischen und wirtschaftlichen Interessen indem sie die Freiheit der Schiffahrt überall auf der Welt gewährleisteten die sowjetische Marine wiederum war bis zum Ende des Kalten Krieges die zweitgrößte der Welt nach dem Zerfall der UdSSR zogen sich die flotten der beiden machtblö allmählich aus den Weltmeeren zurück und ihre Budgets schrumpften aber die geopolitische Entspannung währte nicht lange denn ab den 2010er Jahren nahm die Konkurrenz auf den Weltmeeren zu die wachsende Macht Chinas insbesondere in der strategischbedeutenden asienpazifikreion führte zu einem neuen Wettrüsten zur See und auch in den neueren Konflikten spielen Seegebiete eine Rolle der russische Krieg gegen die Ukraine betrifft auch das Schwarze Meer und und der Krieg zwischen der Hamas und israel führt im Roten Meer zu Angriffen der huthi auf die Handelsschiffahrt deshalb sichern nun wieder Kriegsflotten die Ozeane die zu regelrechten maritimen Autobahnen geworden sind durch die Globalisierung werden inzwischen 90% des Welthandels auf dem seeeweg abgewickelt ein Blick auf die flotten der verschiedenen Staaten verdeutlicht worauf die Macht auf den Meeren heutzutage beruht zunächst z Zahl der Kriegsschiffe zwei Großmächte beherrschen die Ozeane weiterhin die USA und nun China das erhebliche Anstrengungen unternommen hat um seinen Rückstand aufzuholen das Budget der chinesischen Marine hat sich innerhalb von 20 Jahren verachtfacht und diese hat inzwischen mehr Schiffe als die US Navy china hat 229 und die USA haben 192 Kriegsschiffe dazu kommen Chinas Boote der Küstenwache die Aufgaben sind sowohl militärischer als auch wirtschaftlicher Art Chinas Seestreitkräfte sollen seine Vorherschaft im Südchinesischen Meer durchsetzen dort besetzt China auf aggressive Weise Inseln und Atolle innerhalb der sogenannten zehn strichelinie zum Unwillen der anderen anreinerstaaten zum einen fordert China die Vorherrschaft der USA im Pazifik heraus insbesondere rund um Taiwan zum anderen versucht Peking die strategisch wich Meerengen auf den maritimen Routen seiner neuen Seidenstraße zu schützen und seine Überlegenheit gegenüber den Nachbarn im Indopazifik zu behaupten Indien Japan und Südkorea die US-Marine ist hingegen weiterführend was ihre gesamttonage und damit die Kampfkraft ihrer Schiffe anbelangt vor Russland und China und sie ist im Vorteil bei zwei strategisch wichtigen Schiffstypen den U-Booten atomgetrieben oder nicht und den Flugzeugträgern den mächtigsten Kriegsschiffen fast die gesamte Erdoberfläche ist in Reichweite dieser mobilen Luftwaffenstützpunkte und die USA sind auf allen Weltmeeren präsent zum einen vor ihren Küsten in een marinestützpunkten in Guantanamo oder auf Guam zum anderen dank ihrer zahlreichen Bündnisse außer den beiden großenächten Streben noch andere Länder nach der Macht auf den Meeren dazu gehört wie bereits gesagt Russland dass die Seestreitkräfte der Sowjetunion modernisiert hat präsent ist die russische Seekriegsflotte im Schwarzen Meer in der Ostsee und in der Arktis aber auch Indien baut seine Kriegsflotte zügig aus und die indische Marine versucht ihren Rückstand gegenüber China in dem nach ihm benannten Ozean aufzuholen Frankreich wiederum hat die kampfstärkste Kriegsmarine der EU und Stützpunkte sehr weit v entfernt insbesondere im Pazifik dank seiner früheren Kolonien und seiner Militärbündnisse die militärische Macht ist also eine wichtige Voraussetzung für die Macht auf den Meeren dazu kommen die wirtschaftlichen Aktivitäten am und im Meer Häfen Frachtverkehr Schiffbau sowie Energie und andere Ressourcen deshalb wollen wir nun sehen welche wirtschaftlichen Rechte den Staaten auf dem Meer zustehen in montigo Bay auf Jamaika wurde 1982 das un-seerechtsübereinkommen unterzeichnet es bietet einen internationalen Rahmen für die Nutzung der Meere jenseits der Hoheitsgewässer eines küstenstaates und zwar in der sogenannten ausschließlichen Wirtschaftszone die bis zu 200 Seemeilen bzw 370 km ins Meer reicht die USA haben die größte AWZ der Welt frankreich hat die zweitgrößte das verleiht den Staaten wichtige Vorteile denn sie dürfen dort die Ressourcen über und unter dem Meeresboden wirtschaftlich erschließen vor allem durch Fischfang und Fischzucht aber auch durch Förderung von Erdgas und Erdöl ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig auf den Meeren ist der Warentransport die EU nimmt dabei weiterhin eine bedeutende Stellung ein denn jedes vierte Frachtschiff der Welt fährt unter der Flagge eines EU-Staats und von den vier größten containerschiffrädereien kommen drei aus Europa die hafenaktivitäten haben sich allerdings mehr und mehr nach Asien verlagert die größten Häfen befinden sich inzwischen in China und Singapur weit vor Rotterdam und Los Angeles auch die größten Werften findet man nicht mehr in Europa sondern in Südkorea Japan und wiederum China die meisten Massengutfrachter Öl und Gastanker und Containerschiffe der Welt werden inzwischen in Asien gebaut ein weiterer wichtiger Aspekt für Kontrolle und Macht sind die sekabel für die Telekommunikation die 486 Kabel für Telefon und Internetverbindungen sind unentbehrlich für Staaten und Unternehmen in der digitalen Wirtschaft durch die Kontrolle über diese strategisch wichtigen Netze kontrolliert man die dadurch fließenden Informationen in diesem Bereich sind nach wie vor die USA vorherch sowohl in Europa als auch in Lateinamerika und in Asien aber Russland und vor allem China haben eigene Netze gebaut und Peking verlegt seine digitale Seidenstraße auf dem Meeresboden zum Schluss ein Blick auf die Offshore Windparks mit denen sich erneuerbarer Strom erzeugen lässt in der Zukunftsbranche hat sich China seit zwei Jahren von der Konkurrenz abgesetzt und die Zahl seiner offshore Windkraftanlagen verdreifacht danach kommen Großbritannien das in Europa führend ist Deutschland die Niederlande und Belgien neun europäische Staaten planen ihre Windenergiekapazität in der Nordsee gemeinsam auszubauen und zwar bis 2030 Frachtschifffahrt Seekabel Flugzeugträger all das muss zusammenkommen wenn man im 21 Jahrhundert eine Großmacht sein will und schließlich der Fischfang denn die Nachfrage nach Fisch nimmt immer mehr zu und auch zu den größten fischwangnationen gehört China seine Fischer sind auf allen Weltmeeren präsent und ihre Tätigkeit ist oft illegal im Hinblick auf Hoheitsrechte und auf den Umweltschutz zum heutigen Thema empfehlen wir der Fluch der muskatnus Gleichnis für einen Planeten in Aufruhr von amitav Gosch übersetzt von Sigrid Ruschmeier und das Wesen von Seemacht die internationalen Beziehungen im maritimen Umfeld des 20 und 21 jahrhunderts damit endet unsere heutige Ausgabe bis nächste Woche am gleichen Ort und zur gleichen Zeit bis dahin finden Sie uns auf arte.tv und in den sozialen Netzwerken [Musik]